Topotheken im Bezirk Kirchdorf
Tausende Bilder halten die Geschichte der Region lebendig

- Dampflokomotive mit Schloss Klaus, ca. 1909
- Foto: Topothek der Gemeinde Klaus
- hochgeladen von Martina Weymayer
Topotheken – dieses Fremdwort hat sich in den Gemeinden durchgesetzt. Auch wenn wahrscheinlich der Großteil der Bevölkerung diese spezielle Website ihres Wohnorts noch nicht besucht haben, so wissen doch schon sehr viele, dass es sich dabei um ein digitales Fotoalbum einer Gemeinde handelt.
BEZIRK KIRCHDORF. Als Benutzer kann man sich durch hunderte alte Fotos klicken, die engagierte Topothekare eingescannt, datiert und beschriftet haben. Man kann mit Schlagworten gezielt nach ehemaligen Gebäuden, einstigen Betrieben oder verstorbenen Personen suchen. Es sind leichte Handgriffe, mit denen man die Fülle des Materials einschränkt, um rasch das Gewünschte zu finden.
Das Leader-Projekt, das im Herbst 2022 begann und den Aufbau des Systems in der Region zum Ziel hatte, endet. Es ging darum, Mitarbeiter einzuschulen und die ersten Bestände zu digitalisieren. Nach intensiven Monaten des Einpflegens von Fotos wurde die Sammlung öffentlich gemacht. Seit dieser sogenannten Freischaltung ist die Datenbank jederzeit von überall aus für jeden zugänglich.
Der Bestand wächst
Die bisherige Arbeit an den Topotheken war ein Anfang. Durch die liebevolle Betreuung der Topothekare wächst der Bestand. Die Objekte werden mehr – Fotos, Dias, Videos, aber auch eingescannte Dokumente oder Plakate haben Platz. Es lohnt sich für die Nutzer, immer wieder zwischendurch einen Blick in dieses besondere Sammelalbum zu werfen.
Zehn Gemeinden im Bezirk Kirchdorf arbeiten bereits mit einer Topothek. Als jüngste Gemeinden meldeten sich Hinterstoder und Vorderstoder an und zeigen gemeinsam bereits mehr als 1.800 Bilder. In einem von vielen erwarteten Folgeprojekt mit dem Bezirk Steyr-Land sollen weitere Interessierte dazukommen.

- Jahrhunderthochwasser 1954 in Wartberg
- Foto: Topothek der Gemeinde Wartberg/Krems
- hochgeladen von Martina Weymayer
Präsentation am 15. Jänner
Derzeit entstehen Fotobahnen, sogenannte Roll-ups, für alle Mitglieder. Jede Topothek wählte eine Handvoll Fotos, die das Typische und Besondere ihrer Gemeinde zeigen. Sorgfältig zusammengestellt, entwickelt sich nun in der Gesamtschau nicht nur ein Kurzporträt der Geschichte, sondern es entsteht ein Mosaik der Identität der Region: Was wichtig war, was verloren ging, was sich beschleunigt hat. Am 15. Jänner 2025 werden die Ergebnisse offiziell in der Nachhaltigkeitsschmiede in Steinbach/Steyr präsentiert: Ein Fest fürs Auge und ein Anlass zur Würdigung der Leistung.
Bilder sagen mehr als Worte
Zwar sagte ein Bild immer schon mehr als tausend Worte, aber in Topotheken sollen die Fotografien trotzdem nicht ohne Kommentar eingearbeitet werden. Erst mit dem inhaltlichen Kontext und den Details zu den Aufnahmen wird die Geschichte der Gemeinde lebendig. Diese Informationen zu suchen, gehört zu den ganz wichtigen Aufgaben der Topothekare. Sie sind nicht nur Sammler, sondern auch Heimatforscher.
Aber für das ideale Gelingen sollen sich die gesamte Bevölkerung beteiligen. Nur dann erfüllen die Topotheken den hohen Anspruch, das vielfältige Leben einer Gemeinde zu bewahren. Die offiziellen feierlichen Anlässe genauso wie den ganz normalen Alltag. Alle, die sich zugehörig fühlen, sind daher eingeladen, ihre persönlichen Erinnerungen beizubringen. Jedes Dokument und jedes Foto hat seinen Platz und seinen Wert. Es ist ganz wichtig, das Material zu sichern, und jeder Bürger kann sich sicher sein, dass seine Erinnerungsschätze darin bestens aufbewahrt sind.
Einblick in die Topotheken der Region und darüber hinaus: https://www.topothek.at/de/
Topotheken der Leader-Region Traunviertler Alpenvorland: https://www.topothek.at/de/leader-region-traunviertler-alpenvorland-2/






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.