Keine Chance dem Sonnenbrand
Kinder brauchen einen besonders guten Sonnenschutz

Primar Gerhard Pöppl, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf. | Foto: OÖG
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Kinder gehören nicht in die Sonne. Ihre Haut ist noch sehr dünn und empfindlich, und schon nach etwa fünf Minuten direkter Sonnenbestrahlung kann es bei ihnen zu Hautrötungen oder gar zu einem Sonnenbrand kommen.

KIRCHDORF/KREMS.Auch spätere Schäden an Haut und Augen liegen oft in der Kindheit begründet. Allerdings müssen sich die Kleinen auch im Sommer möglichst unbeschwert im Freien austoben und bewegen können, obwohl sie der UV-Strahlung dort stark ausgesetzt sind. Kinder sind daher von Anfang auf einen besonders wirksamen Sonnenschutz angewiesen. „Rund 80 Prozent der Hautschädigungen durch die Sonne entstehen in den ersten 18 Lebensjahren“, weiß Primar Gerhard Pöppl, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf. Sonnenbrände im Säuglings- und Kindesalter sollten Eltern daher möglichst vermeiden. Schon geringe Dosen starker Sonnenbestrahlung können bleibende DNA-Schäden in den Hautzellen hervorrufen und damit das Risiko drastisch erhöhen, später an Hautkrebs zu erkranken.

Was zarte Kinderhaut am besten schützt

„Vor allem Säuglinge gehören nicht in die Sonne. Wenn überhaupt, sollten sich Eltern mit ihnen im Schatten aufhalten und sie ausreichend mit sonnengerechter Kleidung und Kopfbedeckung schützen“, sagt Gerhard Pöppl. Aber auch nach dem ersten Lebensjahr sollte direkte Sonnenbestrahlung für Kinder tabu sein, weil ihre Haut noch nicht schnell und ausreichend Pigmente zum Eigenschutz erzeugen und UV-Schäden nur unzureichend „reparieren“ kann. Füße, Ohren und andere nicht bedeckte Hautstellen schützen Eltern am besten mit einer
geeigneten Sonnencreme. Speziell im ersten Lebensjahr empfiehlt der Experte hierfür eine Creme mit mineralischem Sonnenschutzfilter, da diese schon unmittelbar nach dem Auftragen schützt.

Warum zu viel Sonne sprichwörtlich ins Auge gehen kann

Einem Körperteil schenken Eltern trotz aller Vorsichtsmaßnahmen fast immer zu wenig Aufmerksamkeit: den Augen. Ähnlich wie die Haut sind die Augen bei Kindern besonders empfindlich und übermäßige Sonneneinstrahlung kann zu einer vorschnellen Linsentrübung führen. Neben Kopfbedeckung und Sonnencreme gehört zur sommerlichen Grundausstattung daher auch eine Kindersonnenbrille. Bei der Auswahl sollten Eltern darauf achten, dass das Modell einen sicheren UV-Schutz bietet, eine stabile Fassung hat sowie bruchsichere Kunststoffgläser, die beim Spielen nicht gleich kaputt gehen. „Beim Tragen von Sonnenbrillen können sich die Pupillen erweitern. Bei einer Brille ohne ausreichenden UV-Filter dringen UVStrahlen so leichter ins Auge ein“, erklärt der Mediziner und empfiehlt, beim Kauf auf das europäische Gütesiegel CE und die Kennzeichnung UV-400 zu achten.

Und wenn ein Sonnenbrand bereits entstanden ist?

War ein Kind trotz aller Vorsicht zu großer Hitze ausgesetzt, sollte es sofort in eine kühlere Umgebung gebracht werden – und dort bleiben, bis die Haut vollständig geheilt ist. „Schon der sogenannte leichte Sonnenbrand ist medizinisch gesehen eine Verbrennung ersten Grades und Kinder reagieren noch dazu viel empfindlicher auf Sonnenstrahlung und Hitze“, so der Kinderarzt. „Eltern sollten einen Sonnenbrand oder Sonnenstich unbedingt ernst nehmen, dem Kind genügend zu trinken geben, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, es beruhigen und trösten. Und rasch eine ärztliche Praxis aufsuchen, falls der Zustand Grund zur Besorgnis bietet – vor allem, wenn es sich um einen Säugling handelt.“

Gegen Hautreizungen durch den Sonnenbrand helfen feuchte und kühle – aber nicht zu kalte! – Umschläge etwa aus Kräutertees, Joghurt oder Topfen sowie kühlende Lotionen, Cremes und Gels aus der Apotheke. Auch sollten betroffene Hautstellen höchstens mit leichter Kleidung bedeckt sein. Von „Hausmitteln“ wie Puder, Mehl, Fettsalbe oder Öl rät der Experte explizit ab. Er warnt auch davor, durch einen stärkeren Sonnenbrand entstandene Bläschen selbst zu öffnen oder zu entfernen: „Das ist ein klarer Fall für uns Ärzte, weil sich die Wunde ansonsten schlimm entzünden könnte.“

Primar Gerhard Pöppl, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf. | Foto: OÖG
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