Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf
Wenn der Wespenstich zum Notfall wird

Wespenstiche sind für jeden Menschen giftig, aber nicht jeder reagiert gleich auf das Gift. Grundsätzlich sollte jeder Stich beziehungsweise auch die Reaktion darauf ordentlich versorgt und beobachtet werden. | Foto: mackflix/panthermedia
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  • Wespenstiche sind für jeden Menschen giftig, aber nicht jeder reagiert gleich auf das Gift. Grundsätzlich sollte jeder Stich beziehungsweise auch die Reaktion darauf ordentlich versorgt und beobachtet werden.
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Sie sind klein, schnell und beim Essen im Freien nicht gern gesehen: Gemeint sind Wespen und die sind jetzt im Spätsommer scheinbar immer mit von der Partie. Was tun, wenn ein harmloser Stich plötzlich ein Notfall wird? Primar Thomas Mark aus dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf klärt auf.

KIRCHDORF/KREMS. Ein Frühstück am Balkon, Kaffee und Kuchen im Gastgarten oder eine Grillerei auf der Terrasse – schon summt es und die Wespen sind da. Ein kurzer Moment unaufmerksam und da ist der Stich passiert. „Wespenstiche sind für jeden Menschen giftig, aber nicht jeder reagiert gleich auf das Gift. Grundsätzlich sollte jeder Stich beziehungsweise auch die Reaktion darauf ordentlich versorgt und beobachtet werden“, so Primar Thomas Mark, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf.

Wann wird ein Stich zum Notfall?

„Juckreiz, gerötete Haut und eine Schwellung rund um den Stich sind zwar unangenehme aber ungefährliche Reaktionen, die zu Hause gut behandelt werden können. Treten unmittelbar nach dem Stich Übelkeit, Schüttelfrost, Atemnot und/oder Kreislaufbeschwerden auf, sollte unbedingt die Rettung alarmiert werden, denn das sind Anzeichen für eine Wespenstichallergie, die im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufstillstand führen kann“, so der Experte. Auch bei Stichen im Mund- und Rachenraum ist äußerste Vorsicht geboten. „Durch eine mögliche Schwellung kann die Atmung erschwert beziehungsweise verhindert werden. Deswegen sollte auch hier unbedingt die Rettung alarmiert werden.“

Erste Sofortmaßnahmen nach dem Wespenstich

Wespen ziehen, im Gegensatz zu Bienen, ihren Stachel nach einem Stich wieder heraus. Steckt der Stachel noch in der Haut, sollte dieser vorsichtig entfernt werden. Damit keine Keime in die Wunde geraten und im schlimmsten Fall eine Infektion auslösen, sollte man zunächst Wasser über die Einstichstelle laufen lassen. Diese danach behutsam abtrocknen und desinfizieren. „Allergiker sollten immer einen Allergiepass mit Infos zur bestehenden Allergie bei sich tragen und darüber hinaus auch die ihnen verordnete Notfallmedikation. Ist keine Allergie bekannt, kann der Stich mit gängigen Hausmitteln behandelt werden. Sowohl Kälte als auch Wärme können den Juckreiz und die Schwellung lindern. Ein Eiswürfel auf der Einstichstelle bewirkt, dass die Haut weniger gut durchblutet ist und somit der Schmerz abnimmt. Hitze wirkt genau andersrum – ein Hitzestift oder etwa ein heißer Kaffeelöffel erzeugt Wärme auf der Haut, der das im Wespengift vorhandene Eiweiß zerstört“, erklärt der Internist.

Kein Stich ist am besten!

Im Spätsommer sind Wespen zwar erwiesenermaßen aktiver als die Monate davor, mit ein paar kleinen Tricks, sind sie jedoch nicht ganz so lästig. So ziehen beispielsweise flatternde, dunkle Kleidung, Parfums und Schweiß die gelb-schwarzen Plagegeister besonders stark an. Um nicht auf eine Wespe zu treten, sollten Sie in Wiesen immer Schuhe tragen. Allergiker sollten selbst an heißen Spätsommertagen lange Kleidung tragen, um so die Haut vor Stichen zu schützen. Und bei Getränken gilt generell immer: abdecken, damit keine Insekten unbemerkt darin baden können und es zu einem gefährlichen Stich im Mund oder Hals kommt.

Mit Mitte/Ende September endet die Wespenzeit wieder – dann kann der Kuchen im Garten in Ruhe genossen werden.

Wespenstiche sind für jeden Menschen giftig, aber nicht jeder reagiert gleich auf das Gift. Grundsätzlich sollte jeder Stich beziehungsweise auch die Reaktion darauf ordentlich versorgt und beobachtet werden. | Foto: mackflix/panthermedia
Primar Thomas Mark, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf. | Foto: OÖG
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