„72 Stunden ohne Kompromiss“

Jugendliche aus Kirchdorf mischten auch mit

Zum 10. Mal fand Österreichs größte Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ statt.

BEZIRK KIRCHDORF. Insgesamt folgten 550 Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren dem heurigen Motto „Wir mischen mit!“ und engagierten sich in 41 sozialen Projekten: Sie malten, reparierten, gestalteten, unterstützten oder schenkten einfach Zeit – 72 Stunden lang. "Gedenken im Radio" nannte sich das Projekt der katholischen Jugend (KJ) im Bezirk Kirchdorf. Junge Menschen beschäftigten sich mit Fragen wie: "Warum sollen sich junge Menschen überhaupt noch mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinandersetzen?" Viele denken: „Uns passiert so etwas nicht noch einmal. Schließlich leben wir in einer völlig anderen Zeit und Lebenswelt.“ Genau bei diesem wichtigen Thema setzte das Projekt der Pfarre Kirchdorf an, die sich gemeinsam mit der KJ Region Kremstal seit Jahren für die Gedenkarbeit in der Region und ganz konkret für das Gedenken an die Zwangsarbeiter und die Opfer, die im „Fremdvölkischen Kinderheim in Kirchdorf an der Krems“ untergebracht waren, widmet.

Am Anfang steht Wissen

Am Anfang des Gedenkens steht Wissen. Wissen darum, was passiert ist, Wissen um menschliche Schicksale und das Wissen um die Lebensrealitäten der Menschen vor Ort. Zu diesem Zweck besuchte Martin Hagmayr vom Museum Arbeitswelt in Steyr das Projekt, um über die Zwangsarbeiter in den Jahren 1943 bis 1945 in Österreich zu informieren. In einem weiteren Workshop erzählte Maria Prieler-Woldan die Geschichte der Kinder, die in den Fremdvölkischen Kinderheimen der Region untergebracht waren. Am zweiten Tag gingen die Jugendlichen ans Werk. Am Plan standen die Aufnahmen verschiedener Podcastfolgen und einer Radiosendung, das Erstellen einer Instagram Story und zuletzt wurde ein Zeitungsartikel geschrieben. Unterstützung bekamen die Gymnasiasten dabei vom Freien Radio B138.

Nachhören kann man die Podcastfolgen und die Sendung auf radiob138.at.