Bäuerinnen im Bezirk
"Bäuerinnen können eigenen Beruf behalten"
Um zu eruieren, ob Bauern in Ober- und Niederösterreich mit ihrer Arbeit am Hof ausgelastet sind oder sich unter Umständen nach einer zusätzlichen Arbeit sehen, verschickten die Verantwortlichen der Personal- und Serviceabteilung des Österreichischen Maschinenrings Anfang Juli 2.500 Fragebögen an die dortigen Mitglieder.
SCHLIERBACH. (mef) "Wir haben festgestellt, dass 55 der befragten Bäuerinnen hin und wieder daran denken, eine zusätzliche Arbeitsstelle anzunehmen", sagt Renate Lichtenberger, Personalmanagerin der Personal- und Serviceabteilung des Österreichischen Maschinenrings, während einer Informationsveranstaltung am Schlierbacher Genuss- und Erlebnishof Mayr. Zurückgekommen sei die überdurchschnittliche Anzahl von 190 Fragebögen. Aus jener Erkenntnis entwickelte sich nach und nach das Projekt "Erschließung des Arbeitskräftepotenzials der Frauen aus der Landwirtschaft".
Daraus folgernd fokussieren sich mitunter die Führungsetagen des Maschinenrings Kremstal-Windischgarsten, sowie dessen Tochterunternehmen MR-Personal, auf diese Zielgruppe. So sei die heutige Generation der Bäuerinnen nach Experten gut ausgebildet. Die Herausforderung neben Kindern und Hof beruflich wieder voll durchzustarten sei aber groß. "Wir wollen die Bäuerinnen daher auf ihrer Arbeitssuche unterstützen. Es gibt im Bezirk Kirchdorf zahlreiche Damen, die eine Nebenbeschäftigung suchen. Die hiesigen Bäuerinnen stammen übrigens überwiegend von Milchvieh-, Hühner und Schweinehöfen", sagt Gottfried Straßmayr, Geschäftsführer des Maschinenrings Kremstal-Windischgarsten.
Zahlreiche Möglichkeiten
Derzeit seien 25 Kirchdorferinnen beim regionalen Maschinenbund im Einsatz: "Die Bäuerinnen sind bei uns angestellt und werden dann zum Beispiel als Bürokauffrauen, Produktionsmitarbeiterinnen und Reinigungskräfte an Unternehmen wie Natursteine Roth, Hinterstoder Wurzeralm, Leeb Vital, in das Krankenhaus Kirchdorf oder an die Schlierbacher Käserei vermittelt", sagt Markus Lindinger von MR-Personal in Kirchdorf. Die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit sei dabei flexibel: "Diejenigen Bäuerinnen, die zusätzliche Arbeit suchen, werden stunden-, tageweise, geringfügig, Teil- und Vollzeit an nachfragende Unternehmen vermittelt." Die monatliche Bezahlung erfolgt nach Lindinger je nach Kollektivvertrag der Unternehmensbranche.
Als Initiatorin dieses Projektes gilt im Übrigen Franziska Fröschl. "Mir liegt es wirklich am Herzen. Wir werden dran arbeiten für unsere Frauen in Zukunft noch mehr leisten zu können. Denn Bäuerin zu sein bedeutet keinesfalls, dass sie ihre Berufe aufgeben müssen", sagt die Vorständin des österreichischen Maschinenrings und Obfrau des Maschinenrings Perg.
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