"Fremdvölkisches“ Kinderheim Spital am Pyhrn
Bewegende Rekonstruktion eines traurigen Kapitels
Maria Prieler-Woldan stellt ihr neues Buch „‚Vielleicht hätte ich eine Familie. Vielleicht hat jemand um mich geweint.‘ Das ‚fremdvölkische‘ Kinderheim in Spital am Pyhrn 1943 – 1945“ – eine bewegende Rekonstruktion eines nationalsozialistischen Verbrechens an Zwangsarbeiterinnen und ihren Kindern.
BEZIRK KIRCHDORF. In Spital am Pyhrn betrieb die „Nationalsozialistische Volkswohlfahrt“ von 1943 bis 1945 ein sogenanntes „fremdvölkisches“ Kinderheim, in dem Säuglinge polnischer, ukrainischer und russischer Zwangsarbeiterinnen untergebracht waren, die man diesen nach der Geburt entrissen hatte. Die Kinder wurden mangelhaft ernährt, gepflegt und geliebt. Viele starben durch vorsätzliche Vernachlässigung. Die überlebenden Kinder wurden nach 1945 als „Waisen“ in ihre vermutlichen Heimatländer gebracht und suchten später, oft erfolglos, nach ihren leiblichen Eltern und Spuren ihrer Herkunft.
Autorin Maria Prieler-Woldan zeichnet in Erinnerungen, Dokumenten und amtlichem Schriftverkehr die Entstehung und den Betrieb des Heims in Spital am Pyhrn nach. Ergänzt wird dies durch eine Datenbank der verstorbenen Säuglinge sowie Interviews mit Überlebenden.
Termine im Bezirk Kirchdorf:
20. April 2023, 20 Uhr: Pfarrheim, Kirchdorf an der Krems
5. Mai, 15 Uhr: Gasthof Grundner, Edlbach
5. Mai, 17 Uhr: Gedenkfeier Friedhof Spital am Pyhrn
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