Trotz Teuerung
Eier werden als häufigstes biologisches Produkt gekauft
Viele landwirtschaftliche Betriebe, Geschäfte und regionale Initiativen versorgen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kremstals mit Lebensmitteln.
SCHLIERBACH, KREMSTAL. Im März 2023 führten STUDIA Schlierbach und der SPES-Verein eine Umfrage zu den Einstellungen der Konsumenten zum biologischen und regionalen Lebensmitteleinkauf in der Region Kirchdorf durch. 230 teilnehmende Personen ermöglichten eine interessante Auswertung und brachten spannende Ergebnisse.
Teilgenommen haben 70 Prozent Frauen und 30 Prozent Männer aus Kirchdorf und den umliegenden Gemeinden. Unabhängig von Alter und Geschlecht legen die Konsumenten hohen Wert auf Tierwohl und Produktherkunft. Nur knapp die Hälfte der Befragten vertrauen Bio mehr als regional-konventionellen Produkten. Während ein Großteil der Befragten die regional-konventionellen Lebensmittel als frischer erachten, werden biologische Produkte als gesünder eingeschätzt.
Vegane Produkte wenig nachgefragt
Die Befragung zeigt, dass von einer Auswahl an Lebensmitteln des täglichen Bedarfs Eier am häufigsten in biologischer Qualität gekauft werden. Gering ist die Nachfrage nach veganen Produkten. Dies entspricht nicht dem österreichweiten Trend. Ebenso geringe Zustimmung erfahren Lebensmittelautomaten bei den Bauernmärkten.
Viele Konsumenten übten sich zusätzlich in einem Quiz mit Fragen rund um die regionale und biologische Landwirtschaft in Österreich. Das Wissen über die biologische Landwirtschaft ist hoch. Die Fragen, ob biologische Landwirtschaft chemisch-synthetische Düngemittel im Pflanzenbau verwenden darf und ob sie nur biologisches Futtermittel verfüttern darf, wurde von mehr als 90 Prozent der Konsumenten richtig beantwortet. Anders sieht es bei der regionalen Landwirtschaft aus: Nur 45 Prozent der Befragten wussten, dass zur Herstellung regional-konventioneller Produkte Futtermittel unbestimmter Herkunft verwendet werden darf und nicht zwingend an österreichische Ware gebunden ist.
Teuerung als weiteres Thema
Die Teuerung der Lebensmittel in den vergangenen Monaten war ein weiteres Thema der Onlinebefragung. So kaufen ca. 10 Prozent der Befragten weniger Bio-Produkte als im Vorjahr. Sie gaben vermehrt die Teuerung als Grund dafür an, nannten aber auch das gesunkene Vertrauen in biologische Produkte. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie sich um ihr zukünftiges Haushaltseinkommen Sorgen machen. Am meisten Sorgen machen sich junge Menschen und jene mit einem niedrigen Haushaltseinkommen.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen einen signifikanten Unterschied in den Einstellungen der Konsumenten regionaler Vermarktungsinitiativen (z.B. Bauernmärkte, Bioladen, Ab-Hof-Verkauf) und jenen, die diese nicht regelmäßig nutzen, jedoch geringe Unterschiede zwischen den Konsumenten:innen der einzelnen Initiativen. Einkäufer bei den regionalen Vermarktungsinitiativen legen mehr Wert auf eine umweltfreundliche Produktion, das Wissen über die Herkunft des Produktes, den persönlichen Kontakt zu den Produzenten und die Bioqualität der Produkte.
Die Projektbeteiligten werden die Zusammenarbeit fortsetzen und möchten sich in der Kommunikation nach außen besser vernetzen. Ein diesbezügliches Treffen wird im Herbst stattfinden. Interessierte können sich per Mail melden bei: office@studia-austria.com
Das Projekt wird mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union umgesetzt (LEADER Region Traunviertler Alpenvorland).
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