Ein "blaues Wunder" auch im Bezirk Kirchdorf

Foto: Christian Schwier/Fotolia

BEZIRK (wey). Mehr als 43.000 Einwohner im Bezirk waren bei der Nationalratswahl 2013 wahlberechtigt. Die rund 33.000 Bürger, die ihre Stimmen abgaben, haben die politische Landschaft ziemlich aufgemischt. Sowohl die ÖVP als auch die SPÖ müssen teils schmerzliche Einbußen hinnehmen. Einen Riesenerfolg feiert jedoch die FPÖ. Der überdurchschnittlich hohe Zuwachs an freiheitlichen Wählern bedeutet für den Bezirk nach Wels die stärkste Verschiebung in Oberösterreich.

"Auch wenn das österreichweite Ergebnis nicht ganz unseren Wünschen entspricht, ist die ÖVP im Bezirk die Nummer eins", sagt ÖVP-Spitzenkandidatin Cornelia Pöttinger aus Nußbach. "Kirchdorf ist der einzige Bezirk im südlichen Oberösterreich, in dem die ÖVP noch stärker als die SPÖ ist. In Edlbach und Nußbach lag der ÖVP-Anteil bei über 40 Prozent."

"Keiner von uns hat mit derartigen Verlusten gerechnet. Man tritt ja nicht an, um 3,5 Prozent im Bezirksergebnis zu verlieren", so SPÖ-Spitzenkandidat Rudolf Diensthuber aus Inzersdorf. "Auch im Vergleich der OÖ. Wahlkreise sind wir mit dem Ergebnis des Traunviertels alles andere als glücklich. In weiten Bereichen des Bezirkes ist es nicht gelungen, unsere Kernschichten ausreichend zur Stimmabgabe zu bewegen."

FPÖ-Spitzenkandidat Christian Hartwagner aus Micheldorf freut sich hingegen über den Riesenerfolg seiner Partei. "In Kirchdorf hat die FPÖ das beste Ergebnis des ganzen Wahlkreises errungen. Mit knapp 23 Prozent liegen wir über dem Landesdurchschnitt. In der Stadt Kirchdorf sowie in Micheldorf liegen wir erstmals vor der ÖVP. In St. Pankraz haben wir 41 Prozent der Stimmen erhalten."

BZÖ-Kandidat Edwin Skale aus Spital/Pyhrn: "Der Wahlkampf war ein sehr facettenreiches Rennen um jede Stimme. Die Altlasten in der Causa Telekom et cetera haben kein schönes Bild auf die Partei geworfen. Es war für den Wähler schwer, die Unterschiede zwischen den Parteien festzustellen. Die Wählerstromanalyse zeigt, dass die meisten Stimmen an die FPÖ verlorengegangen sind. Was wir nicht vergessen sollten ist, dass die Nicht-Wähler die stärkste Partei sind." Die Grünen rund um Wolfgang Pirklhuber aus Wartberg haben vor allem in den Hochburgen Kirchdorf, Micheldorf, Schlierbach und den umliegenden Gemeinden gepunktet. "Es freut mich auch, dass wir in St. Pankraz - bisher Schlusslicht mit 0,5 Prozent - auf fast fünf Prozent kommen. In Nußbach hat unser Kandidat Andreas Lindinger mehr als als 4,5 Prozent Plus geschafft."

Ergänzungen:

Cornelia Pöttinger (ÖVP): "Wir haben durch den gemeinsamen Einsatz im Bezirk vieles erreicht. Bei Hausbesuchen quer durch den Bezirk hat sich gezeigt, dass es vor allem das persönliche Gespräch ist, das den Menschen wichtig ist. Quer durch die Gemeinden haben wir ordentliche Wahlergebnisse erreicht. Bedanken möchte ich mich für viele Vorzugsstimmen."

Rudolf Diensthuber (SPÖ): "Es ist auffällig, dass es die beiden bisher bestimmenden Großparteien auch in Landgemeinden zunehmend schwerer haben, ihr Stammwählerpotenzial zum Urnengang zu bewegen, während auf der anderen Seite sich der Protestwähleranteil vermehrt. Insgesamt muss ein deutlicher Rechtsruck in der gesamten Republik festgestellt werden."

Christian Hartwagner (FPÖ): "Ich bedanke mich bei den Wählern für den Vertrauensvorschuss. In Kirchdorf hat die FPÖ das beste Ergebnis des ganzen Wahlkreises errungen. Das Wahlziel `20 Prozent plus´ wurde deutlich übertroffen, das macht mich sehr stolz. Abgesehen von der EU-Wahl liegt unser Fokus auf der nächsten Gemeinderats- und Landtagswahl."

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