Ein Gerangel um die Natur

Jäger und Freizeitsportler teilen sich die Wälder. Nicht immer funktioniert das problemlos. Lösungen sind notwendig.
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  • hochgeladen von Franz Staudinger

BEZIRK (sta). Vor großen Herausforderungen stehen die etwa 1200 Jäger im Bezirk. "Immer mehr Leute sind in der Natur unterwegs. Die Zahl hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Der Naturraum und die Lebensräume für die Wildtiere sind aber gleich groß geblieben. Da kommt es natürlich zu Spannungsfeldern", so Sieghartsleitner. "Die Rückzugsgebiete für Rotwild, Gämse und Reh sind massiv bedroht."
Variantenskifahrer, Paragleiter und Mountainbiker bevölkern immer mehr die Wälder. "Ich bin mir dessen bewusst, dass der Tourismus eine der Lebensadern für die Region ist. Deshalb braucht es dringend eine gemeinsame Lösung. Auf freiwilliger Basis war der Erfolg bisher mäßig. Ich fordere von Gesellschaft und Politik eine rechtlich verbindliche Raumordnung, welche die Lebensräume der Wildtiere absichert. Wir brauchen Spielregeln in der Natur. Dafür ist aber auch gegenseitiger Respekt nötig."
Landesjägermeister Josef Brandmayr sagt dazu am Bezirksjägertag in Micheldorf: "Der Wald darf nicht zur Sportstätte der Gesellschaft werden. Manche glauben, der Wald gehört allen. Wir müssen aber auch Verantwortung tragen gegenüber der Schöpfung. Die Jagd hat ein falsches Bild in der Öffentlichkeit. Das muss richtiggestellt werden."

Keine Bleimunition mehr?

In Österreich wird seit jeher mit bleihaltiger Munition geschossen – sowohl von Jägern als auch von Sportschützen. Das könnte sich aber ändern, zumindest nach Ansicht des Umweltministeriums. Immer wieder wird über einen Ausstieg aus der Verwendung bleihaltiger Munition diskutiert. "Es gibt Versuche, aber ich denke, dass die Zeit noch nicht reif ist. Bei einem Umstieg auf bleifreie Munition müssen Tötungswirkung und Treffsicherheit auf jeden Fall weiterhin gegeben sein", so Sieghartsleitner. "Ich stehe für eine verantwortungsvolle Jagd. Jagdliches Fehlverhalten stellen wir intern an den Pranger, schwarze Schafe werden diszipiniert", so Sieghartsleitner. "Wir sehen uns als Sprachrohr der Wildtiere, möchten aber eine Zusammenarbeit und Partnerschaft auf Augenhöhe mit den anderen Waldbenützern. Wir sind uns dessen bewusst, dass sich auch die Jagd weiterentwickeln muss."

"Aus der Natur schöpfe ich Kraft"
Seit sechs Jahrzehnten ist Helmut Gegenleithner aus Steinbach am Ziehberg Jäger und mit 82 Jahren immer noch gerne in der Natur unterwegs. "Ich hege und pflege aus Leidenschaft. Bei der Jagd geht es nicht nur um den Abschuss, obwohl es natürlich notwendig ist, um den Wildbestand zu regeln. Das ist wichtig für die Natur und den Wald. Ich erinnere mich gerne an mein erstes Wildschwein, das ich vor 25 Jahren geschossen habe. Das war für mich ein ganz besonderes Erlebnis." Aus der Natur schöpft Gegenleithner viel Kraft. "Sie ist mein Leben. Wenn ich Wild füttere und die Tiere in der Natur beobachte, dann geht es mir gut."

Bezirksjägertag 2016 in Micheldorf
Fotos: Staudinger

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