Überparteiliche Plattform für „Übergangswohnung für Frauen mit und ohne Kinder"

Maria Czech (Grüne), Cornelia Pöttinger (ÖVP), Petra Kapeller (SPÖ), Helene Ebner (Verein BERTA), Karl Schachinger (Sozialhilfeverband-Kirchdorf), BH Dr. Dieter Goppold (von links) | Foto: Verein BERTA
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  • Maria Czech (Grüne), Cornelia Pöttinger (ÖVP), Petra Kapeller (SPÖ), Helene Ebner (Verein BERTA), Karl Schachinger (Sozialhilfeverband-Kirchdorf), BH Dr. Dieter Goppold (von links)
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BEZIRK. Der Verein BERTA – Beratung für Frauen und Mädchen und die Bezirksfrauenvorsitzenden der politischen Parteien (ÖVP, SPÖ und Grüne) im Bezirk Kirchdorf  gründeten im Zuge der Kampagne „Frei leben ohne Gewalt“ eine überparteiliche Plattform, die die Forderung engagiert unterstützt und vorantreibt. „Der Bezirk Kirchdorf braucht eine Übergangswohnung für Frauen“, sind sich Cornelia Pöttinger (ÖVP-Frauen), Petra Kapeller (SPÖ-Frauen), Maria Cech (GRÜNE), Helene Ebner (Verein BERTA) und Ursula Forster (Frauenberatungsstelle BERTA)  einig.

Auftakt der überparteilichen Plattform war im Dezember 2014 eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Frei leben ohne Gewalt“ zu der die Frauenberatungsstelle BERTA eingeladen hatte. Dabei berichteten die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle BERTA und des Gewaltschutzzentrums OÖ, Regionalstelle Kirchdorf, von ihren Erfahrungen und von der dringenden Notwendigkeit eine Übergangswohnung für Frauen im Bezirk Kirchdorf zu schaffen.

Nachhaltige Finanzierung notwendig

Für die nachhaltige Finanzierung der 1. Übergangswohnung im Bezirk Kirchdorf benötigt der Verein BERTA als Projektträgerin eine breite Unterstützungsbasis vom Land OÖ (Abteilung Soziales, Frauenreferat) und den Kirchdorfer Gemeinden (Sozialhilfeverband-Kirchdorf) sowie Sponsor/innen. In den letzten Monaten haben die Vertreterinnen der überparteilichen Plattform intensive Gespräche mit potentiellen Fördergebern geführt und für das Thema sensibilisiert. Das Engagement der Frauen zeigt mittlerweile positive Wirkung: Die Soziallandesrätin Gertraud Jahn hat bei einem Besuch Anfang Mai in der Frauenberatungsstelle BERTA eine finanzielle Unterstützung aus ihrem Ressort für Personalkosten zugesagt. Die Frauenlandesrätin Doris Hummer wird das Projekt einmalig mit einer Anschubfinanzierung für die Einrichtung und Erstausstattung der Übergangswohnung fördern.

Derzeit bemüht sich die überparteiliche Plattform die Gemeinden bzw. den Sozialhilfeverband-Kirchdorf als Projektunterstützer zu gewinnen.

Ende Mai präsentierten Vertreterinnen der überparteilichen Plattform Bezirkshauptmann Dieter Goppold und Karl Schachinger vom Sozialhilfeverband-Kirchdorf das Projekt. Dabei überreichten die Frauen dem Bezirkshauptmann eine selbstgebastelte Wohnungsschachtel um symbolisch die dringende Notwendigkeit für eine „Übergangswohnung für Frauen im Bezirk Kirchdorf“ als Raum des Schutzes, der Beratung und Betreuung, der Reflexion, Stärkung des eigenen Selbstwertes und Neubeginn zu unterstreichen. „Wir freuen uns über das Interesse an unserer Projektidee und den fachlichen Austausch. Der Bezirkshauptmann hat zugesagt, unser Projekt zeitnah im Gremium des Sozialhilfeverbands-Kirchdorfs zu präsentieren. Wir hoffen auf eine breite Zustimmung der Bürgermeister im Bezirk und dass wir Anfang 2016 die 1. Übergangswohnung für Frauen im Bezirk Kirchdorf eröffnen können“, sagt Ursula Forster, Leiterin der Frauenberatungsstelle BERTA.

Der Sinn dahinter

Eine „Frauen-Übergangswohnung“ bietet den Frauen die Möglichkeit, vorübergehend aus gesundheitlich belastenden und krankmachenden Konflikt- und Beziehungssituationen auszusteigen und Abstand zu bekommen. In der Übergangswohnung können sie sich stabilisieren und nachhaltig die eigene Zukunft planen. Je nach individuellem Bedarf erhalten sie Beratung und Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle BERTA. Die Frauen leben in der Übergangswohnung mit oder ohne Kinder grundsätzlich selbstständig. Und die Frauen sorgen selbstverantwortlich für die eigene und die Verpflegung der Kinder. Ziel ist es, die Frauen auf dem Weg in ein eigenverantwortliches, selbstbestimmtes existenzgesichertes, stabiles und gewaltfreies Leben zu unterstützen. Die Dauer des Aufenthaltes richtet sich nach den mehr oder weniger komplexen Problemlagen der betroffenen Frauen, nach Erfahrungswerten aber bis zu max. 6 Monaten.
Geplanter Projektstart: 1.1.2016.

Wo soll die Wohnung eingerichtet werden?

Als Standortgemeinde ist die Bezirkshauptstadt Kirchdorf angedacht. Hier ist sowohl ein erforderliches Maß an Anonymität gegeben als auch ein ausreichendes Angebot an Infrastruktur und Beratungsbereich (AMS-Kirchdorf, Frauenberatungsstelle BERTA, Kindergarten, Schulen, Lebensmittel-Laden, etc.). Es soll in Stadtzentrumsnähe eine etwa 70 – 85 m2 große Wohnung angemietet werden. Die Wohnung soll Platz bieten für 2 Frauen mit und ohne Kinder.

Wer betreut die Frauen, die einziehen?

In der Überganswohnung leben Frauen mit oder ohne Kinder grundsätzlich selbstständig. Je nach individuellen Bedarf erhalten sie aber Beratung und Unterstützung durch Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle BERTA. Die Einweisung der Frauen in die Übergangswohnung erfolgt über die Frauenberatungsstelle BERTA nach ausreichender Abklärung und im Vier-Augen-Prinzip. Zwei Mitarbeiterinnen (Psychologin, Sozialarbeiterin) sollen für diese Aufgabe im Gesamtausmaß von 7 Wochenstunden zur Verfügung stehen.  Die Frauen, die in der Wohnung leben, zahlen einen kleinen Betriebskostenbeitrag.

Wie erfolgt die Finanzierung?

Die Finanzierung der Personalkosten für die Betreuung der Frauen soll seitens der Sozialabteilung des Landes OÖ, Landesrätin Gertraud Jahn erfolgen. Die Finanzierung für die erforderliche Einrichtung und Erstausstattung der Wohnung wird beim Frauenreferat des Landes OÖ, Frauenlandesrätin Doris Hummer beantragt.
Für die laufenden Kosten von Miet- und Betriebskosten hoffen die Initiatorinnen als nachhaltigen Projektpartner, die Gemeinden des Bezirks Kirchdorf, den Sozialhilfeverband Kirchdorf, zu gewinnen. Zudem benötigt das Projekt „Eine Übergangswohnung für Frauen im Bezirk Kirchdorf“ weitere potentielle Spendengeber.

Fotos: Verein BERTA

Maria Czech (Grüne), Cornelia Pöttinger (ÖVP), Petra Kapeller (SPÖ), Helene Ebner (Verein BERTA), Karl Schachinger (Sozialhilfeverband-Kirchdorf), BH Dr. Dieter Goppold (von links) | Foto: Verein BERTA
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