Verdächtig: Luchs, Bär & Hund

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KLAUS (sta). Seit Jahrzehnten wohnt Meinhard Kofler mit seiner Frau Andrea abgeschieden in der Gemeinde Klaus. Am Bader Kogel, unterhalb des Keferspitzes, haben sie sich ein idyllisches Refugium geschaffen. Der Nebenerwerbslandwirt hielt sich auch schon immer Schafe. "Das sind meine biologischen Rasenmäher", sagt er. Bis vorige Woche waren es sechs. Jetzt stehen nur mehr fünf Tiere im Unterstand seiner Wiese.
Ein Lamm, acht Monate alt, wurde von einem Tier übel zugerichtet. "Ich habe den Kadaver in der früh in der Wiese gefunden. Es muss einen fürchterlichen Kampf gegeben haben. Das Lamm war übersät von Biss- und Würgespuren. Es war schlimm", so Kofler, der einen Luchs aus dem Nationalpark als Täter vermutet. "Wir fürchten jetzt natürlich um unsere restlichen Schafe und können momentan auch nicht besonders gut schlafen", meint dazu seine Frau Andrea.
Ein Experte der Forstverwaltung Steyrling hat sich das Tier angesehen. "Auf Grund der Bissschäden konnte er keine eindeutigen Aussagen machen, aber ein Luchs, Bär oder ein Hund kommen in Frage", so Kofler.
Auch ein Sachverständiger des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde aus Wien war schnell zur Stelle, konnte aber nicht bestätigen, dass es sich um einen Luchs handelt. Der "Täter" könnte aber bald überführt werden. Gefundene Haare auf einem Zweig sollen zur Untersuchung in das Labor geschickt werden.

Nichts deutet auf Luchs hin
Christian Fuxjäger, Leiter des Artenschutzprojektes für Luchse im Nationalpark Kalkalpen: "Ich tippe eher auf einen Hund. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einer von unseren drei Luchsen, die wir im Nationalpark haben, war. Es deutet auch überhaupt nichts darauf hin. Zwei unserer Tiere sind mit einem Sender ausgestattet und befinden sich über 30 Kilometer entfernt im Gemeindegebiet von Großraming. Das dritte Tier trägt keinen Sender. Da wissen wir allerdings auch nicht, wo es sich aufhält. Gutachter haben auch gemeint, dass in diesem Fall nichts auf ein Großraumwild hindeutet. Also auf keinen Bären und auch keinen Luchs."

Heimisches Wildtier mit einer großen Bedeutung

MOLLN (sta). Der Luchs ist die größte heimische Katzenart. Nach 150 Jahren Abwesenheit wanderten um das Jahr 1995 vereinzelt Luchse in die Kalkalpen-Region ein. Seit 1998 betreibt der Nationalpark Kalkalpen daher ein Luchs-Monitoring-Projekt. Zu einer überlebensfähigen Population braucht es eine genügend große Anzahl an Tieren, die miteinander in Beziehung stehen. Die Arbeitsgemeinschaft „LUKA“ (Luchse in den Kalkalpen), bestehend aus Naturschutzbund, Jägerschaft, Nationalpark Kalkalpen, ÖBF und WWF, möchte den Luchs, eine der gefährdetsten Tierarten Österreichs und EU-weit, eine gesicherte Zukunft geben. Daher wurde 2011 die Bestandsstützung der Luchse eingeleitet. Aus der Schweiz wurde das Luchs-Pärchen Freia und Juro in den Nationalpark umgesiedelt.

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Foto: Cityfoto
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