Bürgermeister-Interview
Verkehr lenken und beruhigen – eine große Herausforderung in Kremsmünster

Bürgermeister Gerhard Obernberger aus Kremsmünster. | Foto: Marktgem. Kremsmünster
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Über innovative Projekte und Herausforderungen in nächster Zeit unterhielt sich die BezirksRundschau mit Kremsmünsters Bürgermeister Gerhard Obernberger (ÖVP).

Herr Bürgermeister, am 10. Oktober gibt es im Bezirk sechs Stichwahlen. Auch Sie müssen noch einmal in die engere Wahl.
Das stimmt. Da heuer fünf Kandidaten angetreten sind, habe ich die 50 Prozent beim ersten Mal nicht erreicht. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, und ersuche darum, am kommenden Sonntag erneut vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Themawechsel: Der Leitspruch in Kremsmünster heißt „Wir schalten auf Zukunft“. Was passiert denn gerade?
Unter anderem sind wir beim Aufbau einer Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft. Wir führen Gespräche mit möglichen Mitgliedern. Auf dem Gemeindeamt wird die Photovoltaik-Anlage erweitert, von der die Mitglieder den Strom beziehen können. Die Idee wird sehr gut angenommen. Außerdem wird eine E-Ladeinfrastruktur aufgebaut. Die gute Akzeptanz wünsche ich mir auch vom neuen Coworking-Space im Rathaus.

Stichwort "Zukunft 2050" ...
Auch bei diesem Strategieprozess sind wir mittendrin. Im Visionenforum sind bereits viele gute Vorschläge gekommen. Beim Workshop im November werden wir die einzelnen Schritte festlegen, wie wir in diese gewollte Zukunft kommen. Die Ergebnisse werden auch Bestandteil der LEADER-Strategie.

Was tut die Gemeinde für ihre jungen Bürger?
Die Jugend wird in unseren Vereinen ausgezeichnet betreut. Es gibt aber genauso junge Menschen, die sich nicht in Vereinen engagieren. Um auch ihnen ein entsprechendes Angebot zu bieten, haben wir eine mobile Jugendbetreuung aufgebaut. Sie kommt sehr gut an.

Wie schaut´s mit dem neuen Musikheim aus?
Grundsätzlich ist es bauverhandelt und wir gehen davon aus, dass wir das Musikheim im nächsten Sommer umsetzen werden.

Trotz einer Kostensteigerung von 20 Prozent?
Ja, der Beschluss wurde im Gemeinderat gefasst, die Kostenschätzung wurde adaptiert. Wir haben aber nichts zusätzlich geplant, sondern haben – wie andere auch – das Problem, dass die Preise für die Rohstoffe massiv gestiegen sind.

Welche Projekte stehen denn sonst noch an?
Die zwei nächsten Projekte betreffen den Kindergarten Markt und die Fußballarena. Die Fußballer warten schon lange auf eine zeitgemäße Sportanlage, es gibt massive Platzprobleme. Der Kindergarten muss auch größer werden, er wird saniert oder neu gebaut. Wir werden voraussichtlich einen Architektenwettbewerb machen, weil die Salomonwiese als Aufenthalts- und Begegnungszone mitgestaltet werden soll. Im Zuge des örtlichen Entwicklungskonzeptes wollen wir außerdem einen Gestaltungsbeirat installieren, der sich Bauvorhaben in sensiblen Bereichen anschaut, damit sich das Ortsbild positiv entwickelt.

Rund 2.000 Haushalte werden in Zukunft schneller im Internet surfen können, stimmt das?
Ja, in Sachen schnelles Internet sind wir mittendrin. Alle Anbieter bauen derzeit intensiv. Wir werden schaffen, bis Jahresende rund 2.000 Haushalte mit schnellerem Internet beziehungsweise mit Glasfaser zu versorgen. Wo keine Glasfaser möglich ist, wird zumindest die Bandbreite über die Kupferkabel deutlich verstärkt. Sobald es weitere Förderungen vom Bund gibt, werden wir den nächsten Abschnitt in der Gemeinde in Angriff nehmen.

Wo drückt der Schuh im Ort?
Beim Thema Verkehr. Wir haben ein Mobilitätskonzept entwickelt, mit dessen Hilfe wir den Verkehr lenken und speziell im Zentrum beruhigen wollen. Das Hauptproblem ist die Bundesstraße mit ihren engen Kreuzungsbereichen. Eine ideale und vor allem kurzfristige Lösung zu finden, ist aber schwierig. Die Aktiv-bewegt-Gruppe hat sich vor allem über das Geh- und Radwegenetz Gedanken gemacht und viele gute Vorschläge eingebracht. Diese fließen ins Konzept ein. Wir sind ständig im Kontakt mit den Planern, es gibt durchaus Überlegungen. Wir werden dranbleiben, eine Prioritätenliste erstellen und diese schrittweise umsetzen.

Sie haben bei der guten Fee drei Wünsche frei. Welche sind das?
Erstens: ein gutes Ergebnis am 10. Oktober. Zweitens: Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien sollen nach der Wahl sachlich und gut zusammenarbeiten, um gemeinsam das Beste für Kremsmünster herauszuholen. Drittens wünsche ich mir, dass der gesellschaftliche und soziale Zusammenhalt weiterhin so gut funktioniert, dass sich die Ehrenamtlichen weiterhin so für ein funktionierendes Vereinsleben einsetzen und dass auch Veranstaltungen wieder so über die Bühne gehen können, wie wir es vor der Pandemie gewohnt waren.

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