HoamatRundschau
Wie die Namen auf die Landkarte kamen
Im 19. Jahrhundert waren in unserer Gegend meist Unteroffiziere aus dem Sudetenland (Böhmen, Mähren, Schlesien) mit den Landaufnahmen beschäftigt.
BEZIRK KIRCHDORF. Sie verstanden jedoch die Mundart nicht und so kam es, dass etwa ein Ort im Hintergebirge als "Roxoll" in die Landkarte eingetragen wurde. Gemeint war das "Rotgsoll" – Gsoll ist eine sumpfige Stelle. Umgekehrt wurde der windische Bergname "Prebel" eingedeutscht, in der Landkarte tauchte er als "Präwald" wieder auf. Wer das dahinter liegende Warscheneck besteigen will, muss vorher durch den Präwald – den "Vorwald". Prebel gibt es in Österreich mehrere, es bedeutet Höhenrücken.
Dem Namen Warscheneck hat man ein "r" hinzugefügt. Früher hieß es wasch, was soviel wie "scharf" bedeutet. Der Grestenberg hat sich eine irreführende Schreibung gefallen lassen müssen, soll es doch eigentlich ein Hinweis auf den "größten Berg" sein.
(Quelle: Rudolf Kusché, Gold, das nicht glänzt, 2. Auflage 1994)
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