Schulanfang
Zuversichtlich ins Schuljahr starten
Am 13. September 2021 ist Schulbeginn. Experten berichten, wie Eltern und Schüler zuversichtlich ins neue Schuljahr starten können.
BEZIRK. Es ist schön, wie manche Kinder sich auf die Schule freuen. Der erste Schultag ist aber auch ein Tag, der bei vielen widersprüchliche Gefühle hervorruft. Während ihn manche Taferlklassler kaum erwarten können, stehen andere dem Schulstart besorgt oder gar ängstlich gegenüber. "Es ist nicht der Ernst des Lebens, der beginnt, sondern eine Zeit mit neuen Kontakten, Erfahrungen und Erlebnissen. Sie sind es, die unsere Kinder zu erwachsenen Menschen reifen lassen," sagt David Binder, Betreuungslehrer im Bezirk Kirchdorf.
Die Neugier wecken
Gerade Schulanfänger sind oft aufgeregt. Sie wissen nicht, was da Neues auf sie zukommt. Sie sind auch neugierig. "Diese Neugierde dürfen die Eltern ruhig bestärken und dem Kind vermitteln: Wir vertrauen dir und wir unterstützen dich! Auch Kinder, die schon mehrere Schuljahre hinter sich haben, sollte man wieder neugierig auf die Schule machen. Empfehlenswert ist, ihnen schon vor Schulbeginn die Routinen des Schulalltages in Erinnerung zu rufen," meint David Binder. Außerdem ist ihm wichtig, Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes zu haben, aber auch anzusprechen, dass man in der Schule Fehler machen darf!
Schule ist mehr als "nur lernen"
Iris Mellinger, Psychologin im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf, setzt zusätzlich auf Vorfreude wecken und Mut machen. Das geht zum Beispiel mit Aussagen wie: "Ich bin schon gespannt, was du vom ersten Schultag erzählst!" oder "Du wirst das ganz toll schaffen - und wenn du Hilfe brauchst, dann sind wir für dich da." Sich auf die Freunde freuen, neue Freunde finden und Spaß haben - auch das ist Schule. "Schule ist mehr als nur lernen," ist Iris Mellinger überzeugt.
Sicherheit geben und zuhören
Nun ist es an der Zeit den Schulweg einzuüben und einen kindgerechten Arbeitsplatz einzurichten. Rituale wie tägliches (Vor)lesen und gemeinsames Schultasche-packen am Abend geben eine Struktur und helfen mit, den Tag ruhig ausklingen zu lassen. So klappt es auch besser, am Morgen rechtzeitig aufzustehen. "All das schafft Sicherheit. Es ist auch sinnvoll, die praktischen Aspekte von Lesen, Schreiben und Rechnen aufzuzeigen und zu erklären, was sie uns alles ermöglichen," sagt Iris Mellinger und empfiehlt: "Wenn Kinder Sorgen oder Ängste äußern, sollten Eltern aufmerksam zuhören und auf die Themen eingehen, ohne sie zu dramatisieren."
Zeit nehmen, Zeit geben
Auf die Frage, ob es angesichts der derzeit steigenden Coronazahlen heuer überhaupt möglich ist, mit Zuversicht ins neue Schuljahr zu starten, sagt die Schulpsychologin Karin Bayer-Daschill, Leiterin der schulpsychologischen Beratungsstelle Kirchdorf-Steyr : "Ja, das glaube ich schon! Es ist wichtig, zu akzeptieren, dass es eine ernste Gesundheitskrise gab, die immer noch Veränderungen in unseren gewohnten Abläufen erfordert. Wenn man aber die Möglichkeit schafft, gemeinsam über diese Sorgen und Ängste zu sprechen und die notwendige Zeit dafür zur Verfügung stellt, kann man zuversichtlich sein. Zeit für Beziehungsaufbau, Zeit für persönliche Kontakte - das ist es, was die Schülerinnen und Schüler jetzt benötigen. Wichtig ist auch, Strukturen vorzugeben, denn die geben Sicherheit."
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