Spannung in Pettenbach steigt. Wer wird neuer Bürgermeister?

Am 18. November entscheidet sich, wer als neuer Bürgermeister in die Gemeindestube in Pettenbach einzieht.
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  • hochgeladen von Franz Staudinger

PETTENBACH (sta). Nach dem gesundheitlichen Rückzug von Bürgermeister Friedrich Schuster im Juli 2012 wird neu gewählt. 3888 Einwohner sind wahlberechtigt. Die Kandidaten sind Leo Bimminger (ÖVP), Julia Laßl (SPÖ) und Rudolf Platzer von der FPÖ, der auch amtsführender Bürgermeister der 5000-Seelen-Gemeinde ist. 3.888 Bürger sind wahlberechtigt.

BezirksRundschau: Ein knapper Wahlausgang wird erwartet. Sehen Sie das auch so?
BIMMINGER: Es gibt nur ganz wenige Gemeinden in Oberösterreich, in denen drei Parteien ähnlich stark sind wie in Pettenbach. Daher ist eines klar: Es wird ein enges Rennen. Ich tue alles, um das Vertrauen der Pettenbacherinnen und Pettenbacher zu gewinnen, doch mir ist bewusst, dass es knapp wird.
LASSL: Alles ist möglich aber nix ist fix, würde ich mal sagen.
PLATZER:Ich hoffe, dass ich nach der Wahl das Bürgermeisteramt auch weiterhin ausüben darf. Respektiere aber jedes Ergebnis. Eine Prognose möchte ich nicht abgeben. Letztendlich werden das die Wählerinnen und Wähler entscheiden.

Wie ist der Wahlkampf verlaufen?
BIMMINGER: Ich war den ganzen Sommer über bis jetzt unterwegs. Bei den vielfältigen Veranstaltungen in unserer Marktgemeinde genauso wie bei meiner „Zeit zum Zuhören-Tour“, wo ich in sechs Ortsteilen zu Gast sein durfte. In den unzähligen Gesprächen mit den Menschen ist mir eines klar geworden: Nämlich dass Politiker nicht vorschreiben sondern umsetzen sollen, was die Menschen bewegt. Und genau deshalb habe ich mich für einen neuen Weg entschieden. Ich möchte das für Pettenbach umsetzen, was den Pettenbacherinnen und Pettenbachern wichtig ist. Ihre Anliegen sind mein Programm. Auf Basis der unzähligen Anliegen die an mich herangetragen wurden, habe ich „Mein Zukunftsprogramm für Pettenbach“ erstellt. Im Rahmen der Veranstaltung „Auftakt für Pettenbach“ habe ich gemeinsam mit Landeshauptmann Josef Pühringer dieses Zukunftsprogramm präsentiert.
LASSL:Wir haben und hatten einen, meines Wissens nach, fairen und anständigen Wahlkampf. Für meinen Teil habe ich versucht, den Leuten meine Themen näher zu bringen, die mir ein Herzblut sind und für die ich mich bereits Jahre vor meiner Kandidatur engagiert habe. Ich musste mir jedenfalls keine Themen aus dem Ärmel schütteln.
PLATZER: Für mich zufriedenstellend. Verunglimpfungen sind ausgeblieben. Wäre auch nicht meins, denn wir müssen auch nach der Wahl wieder zum Wohle unserer Marktgemeinde, zusammenarbeiten. In meiner Tätigkeit als amtsführender Bürgermeister konnte ich viele Gemeindebürger näher kennen lernen und persönliche Gespräche führen. Der Wahlkampf blieb dabei etwas im Hintergrund. Ich glaube jedoch, dass man meine Vorzüge kennt.

Was waren die zentralen Themen. Für was stehen Sie?

BIMMINGER: Der Bürgermeister ist der Klimamacher in einer Gemeinde. Er ist in erster Linie für den Zusammenhalt in der Gemeinde verantwortlich. Gemeinde heißt für mich Gemeinschaft. Politik auf Augenhöhe, die Anliegen der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und das partnerschaftliche Miteinander aller Interessensgruppen und Parteien sind mein oberstes Gebot und der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung unserer wachsenden Marktgemeinde.
Weitere Verbesserungen der Lebensqualität für die Menschen in allen Lebenslagen, der Bildung, Arbeit und Wirtschaft sowie die nachhaltige Absicherung unseres Lebensraumes, Schutz und Sicherheit sind zentrale Themen meines Zukunftsprogramms.
LASSL: Arbeitsplätze im Ort sichern und Rahmenbedingungen für Betriebsgründungen schaffen. Jedem Kind steht ein Kindergarten- beziehungsweise Hortplatz zu. Qualitative und flexible Betreuung sichert einen stabilen Tagesplan für Kinder und Eltern. Die Umwelt muss durch sorgsamen Umgang mit Ressourcen geschützt werden. Pettenbach ist auf dem Weg, unabhänig von Öl und Gas zu werden, dadurch, dass wir bestrebt an der Förderung heimischer Rohstoffen arbeiten.
PLATZER:Es gibt eine Menge an Wünschen und Anforderungen, die vor allem für Betroffene aber auch der Allgemeinheit wichtig sind. Zusammengefasst möchte ich aber drei Schwerpunkte nennen, die mir einerseits den Spielraum für Gestaltung und die Weiterentwicklung unserer schönen Heimat ermöglichen, andererseits aber durch meine Erfahrung und Handschlagqualität, auch Sicherheit geben. Wichtig ist mir den persönlichen Kontakt zu den Gemeindebürgern weiter zu vertiefen und die direkte Demokratie auszubauen. Vor allem sollte aber für alle Generationen unser Ort attraktiver und lebenswerter gestaltet werden. Dazu ist die Stärkung der heimischen Wirtschaft, unabdingbar. Das bringt uns den erforderlichen Finanzbedarf und sichert nebenbei den erworbenen Wohlstand ab.

Was werden die großen Herausforderungen in Zukunft in Pettenbach sein?
BIMMINGER: Viele Anliegen und Herausforderungen, auch aus meinem „Zukunftsprogramm für Pettenbach“ habe ich in den letzten Tagen und Wochen sofort in Angriff genommen. Dabei helfen mir meine Erfahrung nach 15 Jahren in der Gemeindepolitik und der gute Kontakt zu den Entscheidungsträgern auf Landesebene. So habe ich die wichtigsten Straßenbau-Anliegen, vor allem die Staubfreimachung der Siedlungsstraßen, mit Straßenbau-Landesrat Franz Hiesl besprochen und mit Hilfe seiner zugesagten finanziellen Unterstützung ein Zukunftspaket geschnürt. Im Bereich der dringend notwendigen Volksschulsanierung und dem Neubau des Feuerwehr-Hauses der Ortsfeuerwehr in Pettenbach hat mir Landesrat Hiegelsberger seine volle Unterstützung zugesagt. Weitere Herausforderungen, bei denen ich bereits an einer Umsetzung arbeite sind ein Schutzweg im Ortszentrum, die 30-km/h-Beschränkung beim Schulzentrum und eine ordentliche Beschilderung zu den Pettenbacher Betrieben an der neuen Ortsumfahrung. Weiters müssen neue Entwicklungsmöglichkeiten an der Umfahrung genutzt werden und durch aktive Bodenpolitik neue Betriebe in Pettenbach angesiedelt werden. Zentrale Anliegen in meinem Zukunftsprogramm sind auch die Belebung des Ortskerns, weitere Möglichkeiten für ältere Menschen schaffen, um ihren Lebensabend in der Heimatgemeinde verbringen zu können, sowie der Ausbau der bedarfsorientierten Kinderbetreuung.
LASSL: Die Gemeindefinanzen natürlich! Wir haben nach wie vor kaum Spielraum, um notwendige Investitionen zu tätigen. Allerdings kann man auch mit einfacher aber effizienter Arbeit ganz viel bewirken. Stichwort "Sommerkinderbetreuung". Das hat der Gemeinde kaum Geld gekostet und es hat etwa 30 Eltern entlastet, weil im August eine Betreuung für Kindergarten- und Volksschulkinder angeboten wurde. Solche und ähnliche Maßnahmen kann man immer verwirklichen.
PLATZER:Den Bedürfnissen der Menschen und der Raumordnung müssen wir sicherlich einen noch höheren Stellenwert einräumen. Weiterentwickeln müssen wir uns im wirtschaftlichen, touristischen und ländlichen Bereich. Wir wollen weiter wachsen, dazu sind Arbeitsplätze Vorort und eine gediegene Ausbildung erforderlich. Und für unsere ältere Generation müssen wir die bestmögliche Pflege und Betreuung gewähren. Für all diese Ansprüche ist aber eine entsprechende Infrastruktur herzustellen. Ziel ist es, unseren Lebensraum so zu gestalten, das man sich wohlfühlt.

Auf was können sich die Bürger und Bürgerinnen in Pettenbach verlassen, sollten Sie gewählt werden?
BIMMINGER: Das ich die Anliegen der Bürger ernst nehme und ich mich aktiv und mit vollem Einsatz um die Umsetzung bemühe. Unsere Gemeinde hat unbestritten viel erreicht. Wo wir noch besser werden können ist beim Zuhören, beim Kümmern, beim Dasein. Das ist der Grund warum ich kandidiere, das ist das, wofür ich stehe.
LASSL: Ich bin bereit, mich für die Allgemeinheit einzusetzen und hart dafür zu arbeiten und die Anliegen zu verwirklichen. Ich bin eine Netzwerkerin, knüpfe gerne Kontakte, unterhalte mich gerne und kann Situationen am Ball der Zeit erfassen. Außerdem habe ich viele Kontakte, politische Erfahrung durch mein berufliches Umfeld beim ÖGB und arbeite selber im Verwaltungbereich. Darüber hinaus komme ich aus der Gruppe der Alleinerziehenden und weiß um die Probleme, weil ich es selber erlebe.
PLATZER: Der Mensch steht an erster Stelle. Ich will mich offen, aktiv und ehrlich für alle gleich einsetzen. Verlässlichkeit ist mein Versprechen.

Wie funktioniert in Pettenbach die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen?
BIMMINGER: Ich habe zu allen Mandataren ein sehr gutes Verhältnis und ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft gut miteinander Zusammenarbeiten werden. Gemeinsam erreichen wir mehr für Pettenbach.
LASSL: Wir verstehen uns grundsätzlich sehr gut. Dass jede Fraktion eigene Schwerpunkte und eine andere Ideologie hat ist ganz klar.Dadurch kann es natürlich zu Spannungen kommen, jedoch halten sich diese in Pettenbach im konstruktiven Rahmen.
PLATZER:Die Zusammenarbeit funktioniert meines Erachtens gut.

Mit welcher Wahlbeteiligung rechnen Sie am 18.November?
BIMMINGER: Am 18. November fällt eine Entscheidung nahe am Bürger, die jeden Pettenbacher betrifft. Ich rechne daher mit einer guten Beteiligung und rufe alle auf, vom demokratischen Wahlrecht Gebrauch zu machen, und der Person ihres Vertrauens ihre Stimme zu geben.
LASSL: Ich hoffe, dass die Wahlbeteiligung hoch ausfallen wird.
Zu befürchten ist allerdings, dass sich die allgemeine Politikverdrossenheit auch hier auswirken wird. Deshalb meine Bitte an alle – Nehmt euer Wahlrecht war. Es ist das oberste demogratische Gut und musste sehr sehr hart erkämpft werden.
PLATZER: Ich hoffe das viele zur Wahl gehen und mitentscheiden wollen. Ich rechne mit 75 Prozent.

Bürgermeisterwahl Pettenbach
Sonntag 18. November 2012
8 bis 15 Uhr GROSSER TURNSAAL

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