Gut ausgebildet Zukunft der Betriebe sichern
Die Anzahl der aktiv wirtschaftenden land- und forstwirtschaftliche Betriebe nimmt seit langem ab.
BEZIRK (str). "Durchschnittlich um zwei Prozent pro Jahr nehmen die wirtschaftenden Betriebe ab", weiß Reinhold Limberger, Berater bei der Bezirksbauernkammer Kirchdorf, genau. Gründe dafür liegen natürlich auch in der Konkurrenz-situation am globalen Markt. Gerade deshalb ist das große Ausbildungsangebot im land- und forstwirtschaftlichen Bereich notwendig um Betriebe sicher durch Krisen führen zu können.
Lehre, Fachschule, Universität?
Die Entscheidung ist nicht leicht. 14 reguläre Lehrberufe in Österreich, unterschiedliche Schwerpunkte in der Landwirtschaftlichen Fachschule Schlierbach und in berufsbildenden höheren Schulen wie den HBLAs Elmberg und St. Florian und bereits acht Bachelorstudien an der Universität für Bodenkultur erschweren die Entscheidung für interessierte Jugendliche. Die Landwirtschaftliche Fachschule Schlierbach ist oft die erste Wahl für Interessierte im Bezirk. Nur selten wird eine land- oder forstwirtschaftliche Lehre gemacht, berichtet Reinhold Limberger. Die HBLA Elmberg oder St. Florian sind vom Bezirk Kirchdorf gut erreichbar und bieten vor allem eine sehr gut fundierte theoretische Ausbildung, der es durch Pflichtpraktika auch nicht an Nähe zur Praxis fehlt. Hinzu kommt natürlich die Möglichkeit eines Studiums etwa an der Universität für Bodenkultur in Wien. Und dann stellt sich ja nur noch die Frage nach der richtigen Fachrichtung. Soll es eine Lehre in der Bienenwirtschaft sein? Forstgarten- und Forstpflegewirtschaft? Obstbau und Obstverwertung? Oder doch lieber Weinbau und Kellerwirtschaft? Möchte man Agrar- oder doch lieber Pferdewissenschaftler werden? Einen Bachelor in Umwelt- und Bioressourcenmanagement machen? Oder doch besser Landschaftsarchitekt werden? - Nun, wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Wer glaubt, dass die LFS Schlierbach mit einem geringen Angebot die Entscheidung erleichtert, der hat sich getäuscht: Die drei Schwerpunkte „ACKERBAU – Schweine – Geflügel“, „GRÜNLAND – Rinder – Schafe – Ziegen“ und „FORST – Wald – Holz – Energie“ sind nicht alles. Denn die Abendschule ermöglicht noch eine weitere Form des Bildungswegs. Hinzu kommt auch noch der überaus erfolgreiche Lehrgang zum Facharbeiter "Biomasse und Bioenergie".
Know-how ist Wettbewerbsvorteil
Bei der Konkurrenz in unserer globalisierten Welt ist dieses große Bildungsangebot auch notwendig. Denn es reicht heute nicht mehr Wissen nur von einer Generation zur nächsten weiterzugeben. Technischer Fortschritt und wissenschaftliche Zugangsweisen auch in dieser Branche haben in der Vergangenheit nicht nur zu Agrarkonjunkturen geführt, sondern auch die Notwendigkeit von Bildung offensichtlich gemacht. Außerdem eröffnen Ausbildungen weitere Möglichkeiten für den jeweiligen Berufsweg. So weiß Reinhold Limberger, dass viele Absolventen einer HBLA im Dienstleistungsbereich tätig sind, während Absolventen einer Fachschule auch gerne eine Lehre im nicht-landwirtschaftlichen Bereich anschließen und von Unternehmen mit offenen Armen empfangen und sehr gelobt werden. Doch der Großteil lernt vor allem für den eigenen Betrieb. "Es wird mit wenig Fremdarbeitskräften gearbeitet. Wenn Fremdarbeitskräfte benötigt werden, so sind dies vielfach Hilfskräfte.", sagt Reinhold Limberger. Gerade deshalb muss Know-how bereits im Betrieb selbst vorhanden sein und eine gute Ausbildung als Investition in die Zukunft und das Weiterbestehen des Betriebes gesehen werden.
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