Wenn Möbel ihre Geschichte erzählen
Das Image der Region soll mit Vollholzmöbeln aus dem Nationalpark verkörpert werden.
MOLLN (sta). Das Studienzentrum für internationale Analysen (STUDIA) in Schlierbach initiiert einen internationalen Ideenwettbewerb, zu dem alle Abschlussklassen der europäischen Kunst- und Designhochschulen eingeladen werden. Mit dem Ergebnis soll eine neue Möbellinie kreiert werden, die aus den Nationalparkregionen Bayrischer Wald und Oberösterreichischer Kalkalpen gebaut werden sollen. "Es soll ein authentisches Produkt, verbunden mit funktionellem und modernen Design entstehen", so Wolfgang Baaske, Obmann von STUDIA.
In Verbindung mit traditioneller Handwerkskunst und moderner Fertigungsmethoden soll es ermöglicht werden, hochwertige Möbel zu erzeugen, die sich durch zukunftsweisendes Design auszeichnen. Damit soll das regionale Nachhaltigkeits-Image auf internationalen Märkten positioniert werden. Bei einem Erfahrungs- und Informationsaustausch beim bayrischen Projektpartner meinte der mitgereiste Landtagsabgeordnete Christian Dörfel: "Die Region hat sich gemeinsame eine Philosophie erarbeitet. Wir möchten von der Wald- zur Holzregion. Dieses Projekt passt hervorragend dazu. Die Möbeln sollen eine Geschichte erzählen. Von der Natur und vom Nationalpark."
Ein Vollholz-Verfechter der ersten Stunde ist der Steinbacher Tischlermeister und "Baumfreund" Franz Schmeißl. Er meint: "Eine super Sache, aber da steht uns noch ein langer Weg bevor. Die Produktion muss auch für die kleinen Tischlerei-Betriebe in der Region machbar sein. Sie könnten sich so ein zweites Standbein aufbauen."
Erich Mayrhofer, Direktor des Nationalparks Kalkalpen, meint: "33 von 65 Baumsorten, die es in Österreich gibt, sind im Nationalpark zu finden. Dieses Potential muss noch mehr genutzt werden."
Eine Marktforschung zum Projekt ergab, dass fast 50 Prozent der Menschen bereit sind, für nachhaltig erzeugte Designermöbel aus heimischen Edelhölzern einen höheren Preis zu bezahlen, als für industriell gefertigte Möbel aus Holz ohne Herkunftszertifikat.
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