Persönlicher Nachruf auf Pfarrer Dollmann

In memoriam - Pfarrer Dollmann, Oberndorf | Foto: Archiv/ersiBILD
  • In memoriam - Pfarrer Dollmann, Oberndorf
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Ein Diener in Demut
- ein ganz persönlicher Nachruf auf Pfarrer Geistl. Rat Hans Dollmann –.

Am Mittwoch, 08. 09. 2010 wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Oberndorf Altpfarrer Geistl. Rat Hans Dollman zu Grabe getragen. Der Klerus, die politische Gemeinde, der Pfarrgemeinderat, alle örtlichen Vereine und eine sonstige riesige Schar von Gläubigen gaben dem Verstorbenen die letzte Ehre.
Hans Dollmann war 40 Jahre Pfarrer in Oberndorf und weit über die Grenzen seiner Pfarre hinaus bekannt als leutseliger, unkomplizierter Seelsorger.

Er wurde am 29. Februar 1932 in St. Johann im Pongau geboren und verbrachte seine Kindheit in Hüttschlag im Großarltal. Am 15. Juli 1956 wurde er zum Priester geweiht und wirkte als Kooperator in Bischofshofen, Tamsweg, Kirchbichl, Fieberbrunn und St. Johann in Tirol. 1967 übernahm er dann zuerst als Pfarrprovisor und ab 1968 als Pfarrer die Pfarre Oberndorf in Tirol. Mit Hans Dollmann verstarb eine große Persönlichkeit, ein großes Vorbild auch für viele seiner Priesterkollegen.

Da er nicht nur ein guter Freund, sondern auch mein geistiger Mentor war, habe ich mir oft die Frage gestellt, was diesen sympathischen, von Allen geschätzten Seelsorger denn wirklich so ausgezeichnet hat?

- Da war erstens sein Grundsatz, „als Pfarrer ein ganz einfacher Mensch unter einfachen Menschen zu sein“, nirgends „abgehoben“, ein „Pfarrer für die Arbeiter und Bauern“, wie er sich selbst so oft nannte. Er wollte aus diesem Grund auch prinzipiell seine runden Geburtstage oder Priesterjubiläen nicht öffentlich feiern. Auch Ehrungen lehnte er grundsätzlich ab, obwohl dies nicht immer möglich war. So wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Oberndorf i. T. verliehen und seine Josef- Hager- Schützenkompanie machte ihn zum Ehrenkuraten und Ehrenkranzträger. Pfarrer Geistl. Rat Hans Dollmann suchte aus dieser Einstellung heraus aber auch die Nähe zu seinen Gläubigen, ging gerne ins Wirtshaus und besuchte seine Schäfchen oft zu Hause. Seine Geselligkeit war ebenso sein Markenzeichen.

- Da war zweitens sein Seelsorgerisches Wirken: Bei den Gottesdiensten war ihm neben der Feier der Eucharistie vor allem die Predigt wichtig. In kurzen, prägnanten Worten versuchte er, die Aussagen der Bibel möglichst einfach und vor allem für jeden verständlich darzulegen. In unseren vielen gemeinsamen Gesprächen betonte er immer wieder, dass die „Religio“- also der Inhalt des Neuen Testaments – das Wichtige an der Glaubensvermittlung sei. Sowohl im Religionsunterricht, als auch in den Gottesdiensten.

- Drittens war ihm das „Dienen“ ein besonderes Anliegen! „Dienen in Demut“, sowohl dem Herrgott, als auch seiner Pfarre. Und er war ein „treuer Diener“ seines Herrn und seiner Pfarre. Auch immer hilfsbereit, besonders den Armen und Schwachen gegenüber. Die Türe seines Pfarrhofes stand zu jeder Tages- und Nachtzeit einladend Allen offen!

Im letzten Visitationsbericht der Diözese anlässlich einer Firmung wurde Pfarrer
Geistl. Rat Hans Dollmann sinngemäß in etwa so beschrieben:
“Hans Dollmann ist nicht nur seit fast 40 Jahren Pfarrer der Pfarre Oberndorf, sondern er ist ein Oberndorfer, von allen geliebt und geschätzt!“
Dieser Satz sagt eigentlich alles aus über den Altpfarrer von Oberndorf!
In den letzten Jahren seines irdischen Daseins nahm ihm sein schweres Leiden viel Kraft und Lebensenergie. Aber trotzdem stärkte ihn seine tiefe Frömmigkeit und er konnte auch noch ab und zu Eucharistie mit seinen Gläubigen feiern. Das gab ihm besonders viel innere Stärke zurück.

Mit Geistl. Rat Hans Dollmann verliert Oberndorf seinen „guten Hirten“ und treuen Seelsorger, der bis zuletzt immer für seine Pfarre, für seine Gläubigen und deren Anliegen gebetet hat.

Lieber Freund, danke für Alles, nun ruhe in Frieden!

Dipl. Ing. Christian- G. Hopfensperger

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