Warum mache ich Ballett?

Viktoria Kurz aus Kufstein
7Bilder

ST. JOHANN. Das Bezirksblatt sprach mit der Ballett-Chefin.
Bezirksblatt: Beate, kannst Du Dir dein Leben ohne Ballett vorstellen?
Beate: Ballett ist mein Leben, ich kann und will nichts anderes machen. Meine „Ballettkinder“ sind mittlerweile über die ganze Welt verstreut und auf den heutigen Nachwuchs bin ich mehr als stolz.
BB: Wer sind deine kleinen Stars?
Beate: Meine große Hoffnung – Dé Pothoven – überzeugte vor kurzem die Ballettakademie des „Royal Ballets“ in London und der Wiener Staatsoper mit seinem erstaunlichen Können. Eines Tages fragte er seine Mutter, was schwieriger als Turnen, Skifahren oder Klettern ist, all das, was er bereits erfolgreich ausübte. Seine Mutter sagte: Ballett! „Dann will ich es machen“, entschied sich der elfährige Bursche und kam zu mir.
BB: Philip, du bist 16 und machst seit anderthalb Jahren Ballett. Wie kommst du dazu?
Philip: Meine Oma wohnt in Berlin, und wenn ich sie besuche, gehen wir oft ins Ballett. Das hat mich immer wieder so fasziniert, dass ich mit dem Tanzen angefangen habe.
BB: Du bist zurzeit in der Tourismusschule und parallel in der Tanzakademie. Warum hast du nicht sofort in der Tanzakademie angefangen?
Philip: Ich komme aus einer Hoteliers-Familie und meine Eltern haben mir angeraten, einen „richtigen Beruf“ zu lernen.
BB: Sehen deine Eltern das Tanzen nicht als einen „gescheiten“ Beruf?
Philip: Die Verletzungsgefahr in dem Beruf ist hoch, somit folge ich dem elterlichen Rat und bringe meine bodenständige Ausbildung auf jeden Fall zu Ende.
BB: Viktoria, du kommst jede Woche zum Ballett-Unterricht nach St. Johann. Was bringt dir das?
Viktoria: Ich kann beim Tanzen vom Alltagsstress abschalten, es befreit mich und gibt mir neue Energie.
BB: Du bist erst 13 Jahre alt. Was hast du denn für einen Stress im Leben?
Victoria: Ich bin in der Familie die Mittlere von insgesamt drei Geschwistern. Das ist oft anstrengend.
BB: Anna-Lena, du spielst seit 7 Jahren Geige, warum hast du vor 2 Jahren mit dem Tanzen angefangen?
Anna-Lena: Ich kann beim Tanzen meine Gefühle richtig ausdrücken. Wenn ich zum Beispiel traurig bin, wirkt das Ballett auf mich einfach aufheiternd.
BB: Deine Hobbys nehmen viel Zeit in Anspruch. Kommst du auf dem Gymnasium gut mit?
Anna-Lena: Die Schule ist oft nervig und anstrengend.
BB: Womit motivierst du dich, damit es mit den positiven Noten auch klappt?
Anna-Lena: Meine Mama motiviert mich mit dem Nagellack. Wenn ich eine 2 schreibe, bekomme ich 3 Nagellacks, bei einer 3 nur zwei, bei einer 4 nur einen. Ich bin nämlich eine Fingernägel-Fetischistin.
BB: Was willst du werden?
Anna-Lena: Ich werde es sehr wahrscheinlich mit dem Musical ausprobieren, da ich auch gerne singe. Die schöne Mischung von Tanz und Gesang berührt meine Seele und lässt sie über die Wolken schweben.
Unser Interview fand an einem sonnigen Frühlingstag statt. Man könnte diesen Tag mit Freunden in einem Eiscafé genießen oder einfach zu Hause chillen. Aber pünktlich zum Ballettunterricht sind die „Stars of tomorrow“ da – zum Üben, schwitzen und vor allem, um sich selbst etwas zu beweisen...

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.