Flugplatz St.Johann
Top-Flüge am 4. April von St.Johanner Segelflugpiloten

Außergewöhnliche Flugleistungen der St. Johanner. | Foto: privat
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  • Außergewöhnliche Flugleistungen der St. Johanner.
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  • hochgeladen von Andreas Kahlhammer

ST. JOHANN. Die zuletzt vorherrschenden Föhnwetterlagen mit teilweise orkanartigen Turbulenzen in den Alpen sind für die beiden Fluglehrer und Weltklassepiloten Reinhard Haggenmüller und Michael Rass vom Fliegerclub/Flugplatz St.Johann immer das heiß ersehnte Startsignal zu außergewöhnliche Flügen.

Bereits zu früher Stunde um 6 Uhr waren beide Piloten am 4. April mit Ihren modernen Hochleistungs-Segelflugzeugen Schleicher ASG 29 E am Runway startbereit, um nach kurzem F-Schlepp in den föhn-unterstützten Hangwinden am Wilden Kaiser ihre außergewöhnlichen Flüge zu starten.
In sehr turbulenten Luftströmungen versuchten sie in dem breiten geografischen Band zwischen Wien und dem Arlberggebiet die, für einen Segelflug nötigen, Aufwinde zu finden, welche sie dann schlussendlich die unglaubliche Strecke von je 1.365 km im reinen, ökologischem Segelflug fliegen ließen.

Hohe Belastungen

Für einen Laien ist es nur schwer nachvollziehbar, welchen körperlichen und mentalen Belastungen die Piloten bei einem derartigen Flug ausgesetzt sind. Bei der Aufwindsuche im Hangwind in Felsennähe waren extreme und grenzwertige Böen, die eine Steuerung des Flugzeuges zeitweise beinahe unmöglich machten, zu bewältigen. Beide Piloten erzählten später unisono, wie oft ihnen an diesem Tag aufgrund starker Turbulenzen das Fahrwerk aus dem Rumpf geschlagen wurde. Andererseits erschwerte aber ebenso die an diesem Föhn-Tag streckenweise sehr tiefe Wolkenbasis ein schnelles Weiterkommen.

In den Gebieten, die ein Aufsteigen in hohen Föhnwellen auf über 5.000 m NN ermöglichten, bestand die Gefahr von tiefer liegenden, schließenden Wolkendecken, die eine sichere Außenlandung unmöglich gemacht hätten. Temperaturen von –20° C im Cockpit der Flugzeuge sowie die ständige Pflicht, sich bei Flugkontrollstellen zu melden und deren Anweisungen zu folgen, erschwerten es den Piloten zusätzlich, die Konzentration zum Auffinden schneller Aufwindlinien zu finden, und diese Konzentration auch den ganzen Tag aufrecht zu erhalten. Diese Anforderungen über elf Stunden lang durchzustehen, zehrte an den Piloten, und ist nur mit ähnlichen Anforderungen anderer Spitzensportarten zu vergleiche.

Zwei Piloten eines Vereins, die beide am selben Tag eine für das Alpengebiet derart große Strecken erfliegen konnten, gab es in der österreichischen Segelflugszene noch nie.
Auch dies zeigt die außergewöhnliche Erfahrung und das außergewöhnliche Können beider St. Johanner Fluglehrer, denen zu dieser Leistung nur gratuliert werden kann.

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