„Haben genug Golfplätze“

Zwei neue Golfplätze sollen in nächster Zeit im Brixental entstehen. Grüne sehen darin eine Geldverschwendung.

BRIXENTAL/BEZIRK (jomo). „In einem Umkreis von 25 Kilometern gibt es aktuell zehn Golfplätze und jetzt sollen noch einer in Westendorf und einer zwischen Kirchberg und Brixen dazukommen – das ist zuviel“, kritisiert Helmut Deutinger, Bezirkssprecher der Grünen. Deutinger fordert ein Umdenken: „Golfplätze sind ein Tourismuskonzept des letzten Jahrhunderts. Ein Golfplatz in unserer Region rechnet sich nur, wenn er direkt an ein Hotel angeschlossen ist. Die restlichen Plätze können nur durch die finanzielle Unterstützung der Öffentlichkeit überleben“, sagt der Grünen-Chef. Außerdem werden große Flächen, so Deutinger, der Allgemeinheit entzogen, die dann nur von einem Bruchteil der Bevölkerung wieder genutzt werden. „Golf spielt nur eine bestimmte Klientel und es sind auch keine signifikanten Zuwächse mehr zu erwarten“, so Deutinger.

Konkurrenzkampf in der Region?
Der Umweltsenat gab für den 18-Loch-Golfplatz in Westendorf bereits grünes Licht. Für den geplanten 9-Loch-Golfplatz zwischen Brixen und Kirchberg läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung. Deutinger sieht in der Nähe der beiden Golfplatz-Projekte keinen Nutzen. „Die Anzahl der Golfspieler wird deshalb nicht erheblich steigen, die Folge ist, dass sich die Golfplätze gegenseitig ‚umbringen“, meint Deutinger.

Konkurrenzkampf befürchtet Jakob Haselsberger, Projekt-Entwickler des geplanten Golfplatzes in Westendorf, keinen. „Wir sehen, das als Vorteil. Eine Golfregion, braucht eine gewisse Anzahl von Plätzen. Der Gast fährt dorthin, wo er auch ein Auswahl vorfindet – im Winter fahren die Touristen ja auch in unsere Region, weil es so ein großes Liftangebot gibt“, sieht Haselsberger die Situation ganz anders. Außerdem könne man zusammen mit dem Golfplatz zwischen Brixen und Kirchberg Synergien nutzen.

Baubeginn noch 2011
Rund 4,4 Mio. Euro soll der Golfplatz in Westendorf kosten, davon sollen 3,4 Millionen an Eigenkapital aufgebracht werden. Der Tourismusverband steuert 400.000 Euro und die Gemeinde 200.000 Euro bei. Auch der Gesamtverband, der TVB Brixental, will sich finanziell beteiligen. „Wir hoffen auf einen Baubeginn noch in diesem Herbst“, so Haselsberger.