Corona-Fasching
Faschingsnarren sind in Lauerstellung
Kein Wai, Wai! Kein Bumm, Bumm! Kein Gur, Gur! Fasching in Corona-Zeiten: So spärlich fällt der Fasching in dieser Saison in der Region bei der Faschingsgilde Waidmannsdorf, den Ferlacher Faifalan und bei den Burgrichtern zu Gurnitz aus.
KLAGENFURT, FERLACH, EBENTHAL. "Wenn kein Lockdown am Faschingsdienstag ist, werden wir mit der Band entlang der Umzugsstrecke durch Waidmannsdorf ziehen und für positive Stimmung sorgen. Vielleicht schaut ja der eine oder andere aus dem Fenster und wir können ihn erheitern", sagt Günter Brommer, Obmann der Faschingsgilde Waidmannsdorf. Der Umzug ist ja bekanntermaßen abgesagt worden. 20.000 Narren – wenn auch großteils mit Maske – in Zeiten wie diesen, einfach nicht denkbar. Die Waidmannsdorfer wollen sich von einem Virus die gute Laune nicht verbieten lassen. "Wir schauen, was möglich ist, meine Mitglieder stehen in unseren bunten Harlekin-Kostümen bereit, wir werden sicherlich keinen Trauermarsch spielen", verspricht Brommer. Geplant ist es ja auch, den Waidmannsdorfer Kirchtag für Juni als Ersatz für den abgesagten Umzug wieder ins Leben zu rufen. "Die Wirte zeigen sich von der Idee begeistert", so Brommer. Genaueres kann zurzeit noch nicht gesagt werden. Die Geschichte, die hinter den Harlekin-Kostümen steckt, ist berührend. "Meine Mutter hat die 30 Kostüme, nachdem sie einen Schlaganfall erlitten hatte und nur noch eine Hand bewegen konnte, aus Stoffresten genäht", sagt Brommer.
Heuer keine Sitzungen
Wie ist die Stimmung bei den Ferlacher Faifalan? Sitzungen und Umzug wurden ja ersatzlos gestrichen. "Wir machen auch ganz sicher keinen Faschingsevent als Online-Streaming", sagt Obmann Edwin Kanzian. Die Faifalan wollen ihre Spontanität nicht verlieren. "Nur wenn wir einen vollen Saal vor uns haben, laufen wir zu Bestform auf", erklärt Kanzian. Harlekin-Kostüme, Uniformen, Fahnen oder Zipfelmützen kann man in Ferlach lange suche. "Wir san wir" lautet das Motto der Faschingsnarren aus dem Rosental. Die Geschichte der Faifalan geht auf den "Blauen Blitz", die Dampflok, die zwischen Klagenfurt und Ferlach verkehrte, zurück. Die gute Laune wollen sie sich trotz Absagen und Lockdown nicht verderben lassen. Einen Hoffnungsschimmer hatten die Ferlacher: BÖF-Präsident Bruno Arendt und das Landesprinzenpaar aus Frauenstein wollten die Büchsenmacherstadt in kleinster Runde besuchen, ebenso die Landeshauptstadt Klagenfurt bei den Stadtrichtern. Doch der neuerlich verlängerte Lockdown machte auch diesem Vorhaben endgültig einen Strich durch die Rechnung.
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