Nun Fokus auf den Stadtkern
Die Stadtgemeinde Ferlach setzt das Hauptaugenmerk auf die Belebung des Stadtkerns.
FERLACH. Hauptgesprächsthema in Ferlach sind derzeit wohl die "Raser" und die zusätzlichen Radarkästen, die in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen wurden. Bereits drei Radarkästen stehen, fünf sollen noch hinzukommen, um Raser zu bremsen. "Vor allem in den 50er-Zonen haben mobile Messungen ein Durchschnittstempo von 80 km/h ergeben", so Bürgermeister Ingo Appé.
Geplante Standorte sind die Georg-Lora-Straße, die Major-Trojer-Straße, die Unterbergner Straße, beim Ressnigweg und bei der Volksschule in der Neubaugasse. "Eine andere Möglichkeit, wie man Autofahrer einbremsen könnte, gibt es nicht, die Kosten für die neuen Radarkästen belaufen sich auf 24.000 Euro", erklärt Appé.
Bei einer Messung im Bereich Dollich kam es zu folgendem Ergebnis: Von 450 Autos am Tag, fuhren 124 100 km/h in der 50er-Zone. "Hauptsächlich nach 16 Uhr und ab 3 Uhr morgens sind die Autofahrer gefährlich schnell unterwegs", sagt der Bürgermeister.
Neuer Rad-Gehweg geplant
Ein weiteres Thema der letzten Gemeinderatssitzung war eine Neugestaltung der Stadteinfahrt Görtschach-Ferlach.
Nach dem Sturm im vergangenen Jahr soll dieses Gebiet wieder attraktiver erscheinen und auch an den bestehenden Radweg anbinden. "An zwei Seiten werden derzeit die Kosten und das Einverständnis der Grundeigentümer geprüft, dann wird ein Rad- und Gehweg geplant", erklärt Appé.
Angst vor Selbstständigkeit?
Eigentlich soll der Genuss-Shop Rosental bereits geöffnet haben – doch es fehlt nach wie vor ein Pächter. "Bis 31. August hat sich niemand beworben, darauf folgte eine weitere Ausschreibung", so Appé.
Derzeit laufen mit drei Interessenten noch Verhandlungen, sollte sich kein Pächter finden, nimmt die Gemeinde das Projekt selbst in die Hand.
Bürgermeister Ingo Appé fragt sich, ob die Bürger zu große Angst vor dem Schritt in die Selbstständigkeit haben: "Die Räumlichkeiten sind adaptiert, die Miete mit 500 Euro sehr gering, Lieferanten sind bereits organisiert."
Wochenmarkt belebt
Die Stadtgemeinde Ferlach setzt Hauptaugenmerk auf die Belebung der Stadt.
Jeden Freitag kommen Markt-Fans in Ferlach auf ihre Kosten. "Der Wochenmarkt belebt die Innenstadt und wird von den Einwohnern sehr gut angenommen", so Appé.
Auch in der Weihnachtszeit findet der Wochenmarkt jeden Freitag statt und wird mit dem Weihnachtsmarkt verbunden.
Erste Meilensteine
Mit einem gläsernen Lift kommt man demnächst barrierefrei ins Rathaus. "Nur mehr die Lichter fehlen, dann wird der Lift täglich zwischen 5.45 Uhr und Mitternacht in Betrieb genommen", informiert der Bürgermeister. Damit ist der erste Meilenstein der angestrebten Stadtkernentwicklung abgeschlossen.
Den Fokus legt Ferlach bei der Stadtkernentwicklung auf die Gestaltung vom Hauptplatz. "Es wird auch wieder eine Bürgerbeteiligung (bereits die dritte) dazu geben, bei der jeder seine Ideen einbringen kann", so Appé.
Müllablagerungen verursachen Kosten
"Ein gesellschaftliches Problem sind die Müllablagerungen in der freien Natur", ärgert sich Ingo Appé. Für den Bürgermeister ist es schwer nachvollziehbar, warum man die Umwelt durch Müllablagerungen verunstaltet. Im Wald oder an den Straßen Mist zu entsorgen, ist strafbar. "Von Balkonpflanzen angefangen bis hin zu Bauschutt – alles landet in den umliegenden Wäldern und Wiesen, und das, obwohl es ein Sammelzentrum gibt", wundert sich Appé. Beim freien Seezugang in Kirschentheuer wurde die Mülltonne beispielsweise als Entsorgungsplatz für alte Autoreifen verwendet.
Schäden in Kläranlagen
Auch die Entsorgung von Toilett-Artikeln über die WC-Anlagen verursacht Schäden in den Kläranlagen. "Feuchttücher haben nichts im Kanal verloren und verursachen hohe Reparaturkosten", so Appé. Auch an die Hundehalter appelliert der Bürgermeister: "Die Gassisackerln sind entsprechend zu entsorgen – weder im Kanal noch auf einem anderen Grundstück."
Gebühren erhöhen
All diese Verhaltensweisen verschmutzen nicht nur die Umwelt, sondern bringen auch hohe Kosten für die Gemeinde mit sich. "Sollte sich an der Verhaltensweise nichts ändern, bleibt nur mehr die Konsequenz, die Entsorgungs-Gebühren zu erhöhen", so Appé.
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