Sollen alle Medikamente auf die E-Card?
Ärzte und Apotheker sind bei diesem Thema auf Konfrontationskurs.
Die geplante "E-Medikation" sorgt derzeit in Österreich für einen Streit zwischen Ärzten und Apothekern. Beim Kontrollsystem für Medikamente, das alle Verschreibungen eines Patienten auf seiner E-Card aufzeichnen soll, geht es um eine Detailfrage: Während die Ärztekammer dafür eintritt, auch rezeptfreie Medikamente in die Auflistung aufzunehmen, verwehrt sich die Apothekerkammer dagegen.
Vollständiger Medikamentationsverlauf
Die Ärzte argumentieren ihre Forderung damit, dass die E-Medikation erst dann sinnvoll sei, wenn der Medikationsverlauf vollständig aufscheint. Nur so könnten nämlich doppelte Verschreibungen oder Wechselwirkungsrisiken verhindert werden. Die Apotheker lehnen diesen Vorschlag ab: Sie berufen sich darauf, dass rezeptfreie Medikamente in ihren Kompetenzbereich fallen würden.
Erste Versuche sollen im Herbst starten
Bis Herbst 2010 haben die Kammern Zeit, diese Wogen zu glätten: Dann nämlich starten in Wien, Oberösterreich und Tirol die ersten drei Pilotversuche zur E-Medikation. Weiterhin umstritten bleibt auch die Frage nach dem Datenzugang bzw. der Datenabrufbarkeit, die dem Datenmissbrauch und der Verwirklichung des "gläsernen Patienten" vorbeugen sollte.
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