Zuhören statt belehren ?
Sind Kinder „kleine Erwachsene“?
Es wäre schön, wenn das so wäre, dann wäre der Job „Mutter“ bzw. „Vater“ zu sein ziemlich einfach. Sozialverhalten muss jedoch erst „erlernt“ werden. Und das macht es für Mutter und Vater nicht einfach, denn die lieben Kleinen probieren schonungslos aus, wie weit sie gehen können – in allen Belangen!
Stark vereinfacht können wir sagen, dass Kinder bis zur Pubertät Grenzen in allen Richtungen suchen, um ihr soziales Verhalten zu entwickeln. Freude und Leid liegen hier ganz eng nebeneinander, sowohl für die Kinder als auch für deren Eltern.
Gibt es ein Kochrezept für die Zeit bis zur Pubertät?
Ein mögliches Kochrezept für die Zeit bis zur Pubertät könnte lauten:
• machen Sie sich täglich bewusst, wie sehr Sie Ihre Kinder lieben bzw. wie liebenswert Ihre Kinder sind
• Ihr „Ja“ bleibt ein „Ja“ und Ihr „Nein“ bleibt konsequent ein „Nein“, auch wenn das für Sie alles andere als einfach sein wird, damit erleichtern Sie Ihren Kindern das rasche Finden von Grenzen
• bringen Sie Ihrem Kind höfliche Umgangsformen bei, so wird es später erfolgreicher sein
• freuen Sie sich über jeden Fortschritt, den Ihre Kinder machen und sagen Sie das Ihren Kindern auch sofort, wie sehr Sie sich darüber freuen
• verzeihen Sie sich Fehler, die Sie im täglichen Umgang mit Ihren Kindern machen und lernen Sie daraus, um es gleich beim nächsten Mal besser zu machen
Kindererziehung ist ein unglaublich dynamischer, hoch komplexer Prozess, in dem Fehler situationsbedingt sowieso vorkommen werden. Dadurch bekommen Kinder unbewusst auch mit, dass Fehler korrigiert werden können und große Lern-Chancen sind, es künftig besser zu machen.
Gibt es ein Kochrezept für die Zeit während der Pubertät?
Ab der Pubertät ist es hilfreich, den Kommunikationsstil den Kindern gegenüber dramatisch zu verändern. Dass Ihr „Ja“ ein „Ja“ bleibt und Ihr „Nein“ ein „Nein“, haben Ihre Kinder bis zur Pubertät gelernt. Jetzt dürfen Sie sich davon befreien. Ab jetzt dürfen Ihre Kinder lernen Situationen selbst einzuschätzen und Lösungen zu finden, daher heißt es für Sie, Ihre Taktik umzustellen. Die Strategie lautet jetzt: Zuhören und Fragen stellen!
Machen Sie nicht den Fehler, den viele Eltern von ihren eigenen Eltern ungeprüft übernommen haben und erklären dem Kind, was es machen soll, wenn es mit einem Wunsch bzw. Problem zu Ihnen kommt.
Führen Sie es konsequent über Fragen dorthin, selbst darauf zu kommen, dass der eine oder andere Wunsch, mit dem Sie zu Ihnen kommen etwas „überzogen“ ist, welche Konsequenzen Entscheidungen haben die sie treffen möchten und welche eleganten Lösungen für ein Problem auftauchen, wenn man ernsthaft nach einer Lösung sucht.
Diese einfache Strategie wird Sie weitgehend von den kraftraubenden Auseinandersetzungen befreien, die sonst üblicherweise zwischen pubertierenden Jugendlichen und ihren Eltern ausgefochten werden.
Darüber hinaus lernt ihr Kind, dass es selbst kompetent genug ist, anstehende Probleme eigenständig zu lösen. Einerseits ist das für ein harmonisches Familienklima unendlich wertvoll und andererseits entwickeln Sie so Ihr Kind hin zu einem „selbständigen Erwachsenen“, mit der Fähigkeit anstehende Probleme aus eigener Kraft zu lösen.
Unter http://www.gnostos.com finden Sie weitere Anregungen, wie Sie die Entwicklung Ihrer Kinder aktiv fördern können.
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