In Klagenfurt
Ackerflächen fallen Betriebsansiedelung zum Opfer
Betriebsansiedelung vs. Gemüseanbau: Früher oder später werden diese Äcker verbaut. Das sagt Immobilienmakler Reinhold Lexer zu den Betriebsansiedlungen.
KLAGENFURT. Bereits letztes Jahr war die Aufregung um diese unscheinbaren Ackerflächen in der Kirchengasse groß: Eine Indoorgolfhalle wurde im Süden von Klagenfurt eröffnet. Die Plattform Stadtentwicklung Klagenfurt nannte die Golfhalle als Negativbeispiel dafür, wie die Stadt Klagenfurt mit Böden im Zeitalter von Hochwassern und Bodenversiegelung umgeht. Der Betreiber wehrte sich damit, dass die Stadt die Flächen umgewidmet hat.
Gemüseanbauflächen werden geringer
Das ist eine unumkehrbare Tatsache. Fest steht auch, dass die umliegenden Ackerflächen als Bauland Industriegebiet umgewidmet wurden. Die Plattform Stadtentwicklung Klagenfurt spricht vom "besten Gemüseanbaugebiet" und hat ein Foto von besagten Flächen gepostet, auf dem hunderte Salatköpfe wachsen – im Hintergrund die Indoorgolfhalle. Die Familie Lerchster baut hier seit Jahrzehnten Gemüse als einer der letzten Stadtgärtner für den regionale Wirtschaftsmarkt an. In den vergangenen Jahren schrumpfen die Ackerflächen der Familie Lerchster zunehmend.
Betriebsansiedelung
Immobilienmakler Reinhold Lexer wurde von den Grundstücksbesitzern beauftragt, diese Flächen mittels Baurecht auf eine Dauer von 99 Jahren zu verpachten. "Insgesamt sind zehn Hektar im Süden zu verpachten, das betrifft auch eine große Wiese in der Nähe des Südparks", sagt Lexer. Er geht davon aus, dass in den nächsten Jahren sämtliche Flächen eine neue Bestimmung erhalten. "Es geht um Betriebsansiedelung, in Klagenfurt werden damit neue Arbeitsplätze geschaffen. 4.000 Quadratmeter umfasst die Fläche in der Kirchengasse, diese wird wahrscheinlich noch einmal in drei weitere Teile aufgeschlossen. Viele suchen kleine Flächen, z.B. für eine Werkstätte", sagt Lexer. Die Debatte um Bodenversiegelung nimmt Lexer ernst. Ihm geht es darum, dass bereits gewidmete Flächen verbaut und nicht neue Flächen umgewidmet werden. Laut dem Makler seien die Böden in Klagenfurt ohnehin nicht ideal für die Landwirtschaft, da sie hart seien, der Ertrag dementsprechend gering sei.
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