Leuchtturm in Klagenfurt
Bei Blackout in die Volksschule Welzenegg
In Klagenfurt wurden im Rahmen der Übung "Combined Success" sogenannte "Leuchttürme" hochgefahren, Anlaufstationen für die Bevölkerung, die im Falle eines Blackouts mit Strom versorgt sind. Lokalaugenschein in der VS Welzenegg.
KLAGENFURT. "Ein Blackout ist ein Totalausfall, wie etwa ein totaler Stromausfall für ein ganzes Bundesland oder eine ganze Stadt", erklärt Erich Stocker vom Zivilschutzverband Kärnten. Diese Gefahr ist auch durchaus gegeben, denn bei Umwettern können leicht Hochspannungsleitungen beschädigt werden, was schwerwiegende Folgen haben kann.
Leuchttürme gegen Blackout
Um in solchen Fällen die Gemeinden handlungsfähig zu halten, gibt es vom Land Kärnten ein "Leuchtturm-Projekt". Ziel ist es, in jeder Gemeinde ein Gebäude zu schaffen, in dem ein Notstrom-Aggregat zur Verfügung steht. "84 Gemeinden haben die Förderung für die Anschaffung eines Notstromaggregates schon in Anspruch genommen, in 17 Gemeinden ist dieses auch schon vorhanden", erklärt Markus Hudobnik, der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes Kärnten. Diese Gebäude müssen öffentlich sein und unter anderem über einen barrierefreien Zugang verfügen.
Leuchttürme in Klagenfurt
Die VS Welzenegg, der Kindergarten in der Feldkirchner Straße, die MS Wölfnitz, die MS Viktring und das Gemeindezentrum Anbabichl dienen als Leuchttürme im Rahmen der Blackout-Übung. Egal was rundherum geschieht, diese Anlaufstationen sind mit Strom versorgt. Zudem versorgt in jedem Leuchtturm ein Funker der Feuerwehr Dienst, um mittels Analog-Funk Kontakt zur Außenwelt zu halten.
Großangelegte Übung
In Welzenegg wurde für einen solchen Blackout-Fall heute geprobt. "Das Schulgebäude ist seit 14 Uhr vom Stromnetz abgekoppelt und wird mittels Notstromaggregat betrieben", sagt Alexander Lubas, der im Notfall die operative Leitung über hat. Seit heute morgen wird das Szenario schon geübt. So sind eine Polizeistreife und ein First Responder vom Roten Kreuz vor Ort, genauso eine Praktische Ärztin, so wie es im Notfall auch wäre. "Im Schulwartszimmer ist eine Funkstation eingerichtet, wo mittels Analogfunk mit der Einsatzleitung kommuniziert wird." Der Krisenstab, der auch für diese Übung zusammengerufen wurde, tagt im Lagezentrum Wörthersee, von dort aus wird das Vorgehen koordiniert. Als Volksschule steht im Blackout-Fall dennoch zuerst der Schulbetrieb im Vordergrund. "Erst nachdem die Kinder abgeholt sind kann sich die gesamte Bandbreite des Leuchtturms entfalten. Ziel ist es, eine Anlaufstelle für Bürger mit Problemen oder Fragen zu sein.
Grundwehrdiener simulisieren Ernstfall
"Das wird auch heute schon erprobt, wir haben dabei Unterstützung vom Bundesherr", sagt Lubas und deutet auf ein Mannschaftsfahrzeug des Heers, das vor der Schule steht. In ihm sitzen Grundwehrdiener, die verschiedene Situationen simulieren. "Wir haben jeweils einen Zettel bekommen, wo draufsteht, mit welchen Fragen oder Anliegen wir auftauchen sollen", sagt ein Grundwehrdiener. So sollen Probleme entdeckt, Fehler ausgebessert und Pannen vermieden werden.
Zeitlicher Ablauf noch Problem
Ein Problem ist auch tatsächlich schon zu Tage gekommen, und zwar betreffend der Vorlaufzeit. "Im Notfall werden sämtliche Materialien an den Standort geliefert und einsatzbereit gemacht, in der gelagert wird nichts", sagt Lubas. Dadurch entsteht aber das Problem, dass die Inbetriebnahme des Notstroms zwei bis drei Stunden dauert. Um Im Notfall kommunizieren zu können, gibt es an den fünf Leuchttürmen, sowie an allen Feuerwehr-Rüsthäusern einen Feuerwehrfunker, der mittels Analogfunkgerät die Kommunikation aufrecht erhält. "So sind auch Notrufe koordinierbar, wir sind damit auch mit der Landeswarnzentrale verbunden ", so Lubas.
Keine Lebensmittelabgabe
"Besonders wichtig ist, wir können die Leute nicht mit Lebensmittel versorgen hier im Leuchtturm", erklärt Lubas. Daher ist es wichtig, dass die Haushalte jeweils mit Nahrung und Wasser für mindestens drei Tage ausgestattet sind.
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