For Forest
Die 100 vergessenen For-Forest-Bäume aus Klagenfurt

Karl Kanovsky beherbergt in seiner Klagenfurter Gärntnerei noch 100 Bäume von For Forest | Foto: Polzer
  • Karl Kanovsky beherbergt in seiner Klagenfurter Gärntnerei noch 100 Bäume von For Forest
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Während 300 Bäume gerade die Stars im Stadion bei "For Forest" sind, stehen 100 Stück in einer Klagenfurter Gärntnerei "im Abseits". 

KLAGENFURT (vep). Noch bis zum 27. Oktober ist das Kunstprojekt "For Forest - die ungebrochene Anziehungskraft der Natur" im Klagenfurter Wörthersee-Stadion zu sehen. Mehr als 100.000 Besucher haben sich bereits ihr eigenes Bild gemacht und das Kunstprojekt besucht. Für Initiator Klaus Littmann ist es "unglaublich und schön", wenn man ihn nach einem kleinen Zwischenfazit fragt. Vor allem auch das internationale Medieninteresse in der Dichte und in dem rasanten Ausmaß habe er selbst unterschätzt. Sichtlich stolz erwähnt er einen aktuellen Bericht in der New York Times.

Berührende Momente lassen Wunden schnell heilen

Was Littmann persönlich berührt und ihn für den steinigen Weg mehr als entschädigt, sind aber vor allem die unmittelbaren und unverfälschten Reaktionen der Besucher. "Der Effekt, die Überraschung und die Berührtheit der Menschen ist wunderschön und unmittelbar erlebbar", sagt er. Und ergänzt: "Ein sehr persönlicher Aspekt für mich ist, wenn ich beobachte, was die Installation in den Menschen auslöst. Man sieht ihre Berührung. Manche haben sogar Tränen in den Augen. Das gibt mir selbst so vieles zurück." 
Seine größten Kritiker auf politischer Ebene hat er persönlich noch nicht im Stadion gesichtet. "Aber Gerhard Köfer vom Team Kärnten habe ich gesehen, der das Projekt auch kritisch betrachtet. Ich finde aber gut, dass er sich selbst ein Bild macht", sagt Littmann. 

Das "Bild der Bilder" steht noch aus

Das "Sahnehäubchen" des Projektes ist aber noch ausständig. Also jenes Foto, bei dem wie auf dem Originalbild von Künstler Max Peintner ein nahezu vollständig gefülltes Stadion das "Mahnmal" gegen den Klimawandel betrachtet. "Ich bin sehr zuversichtlich und wir werden sehen, ob es sich realisieren lässt", sagt Littmann gewohnt kryptisch, wenn er wie so oft schon nicht zu viel vorab verraten möchte. 

Wo sind die 100 Bäume aus Klagenfurt? 

Während im Wörthersee-Stadion bereits mehr als 100.000 Besucher das Kunstprojekt "For Forest" und den Mischwald aus 300 Bäumen betrachtet haben, erlangen 100 Bäume so gar keine Aufmerksamkeit. Es sind jene, die für das Kunstprojekt schon Ende des Jahres 2017 in der Klagenfurter Gärtnerei Kanovsky gekauft wurden. Diese stehen immer noch an Ort und Stelle - fest verwurzelt in der Erde. Karl Kanovsky bestätigt: "Ja, Herr Littmann hat am 21. Dezember 2017 100 Bäume bei mir gekauft, seit dem Sommer 2017 hatten wir Kontakt." Die Bäume wurden gleich bezahlt, gehören also seit diesem Zeitpunkt der For Forest GmbH. "Was Herr Littmann damit vorhat, weiß ich aber nicht."
Vorerst soll damit nichts geschehen. Littmann erklärt: "Der Ankauf war zu einem frühen Zeitpunkt, ein lokaler Berater hat mir die Gärtnerei empfohlen, da sie verschulte Bäume haben." Er hat Kanovsky erklärt, für welchen Zweck die Bäume geeignet sein müssen, und 100 Stück gekauft.

Ankauf zu frühem Zeitpunkt

Tatsächlich soll aber vorerst mit den 100 Klagenfurter Bäumen nichts geschehen. Littmann erklärt: "Der Ankauf hat zu einem sehr frühen Zeitpunkt stattgefunden, ein lokaler Berater hat mir die Gärtnerei empfohlen, da sie verschulte Bäume haben." Er hat Kanovsky erklärt, für welchen Zweck die Bäume geeignet sein müssen, hat 100 Stück ausgesucht und bezahlt.

Littmann: "Da hatte ich Angst um das gesamte Projekt"

Dann erst hat Littmann im Juni 2018 Enzo Enea kennengelernt. Er hat sich die Kanovsky-Bäume angesehen und ihm ein niederschmetterndes Urteil übermittelt: Sie seien ungeeignet, da sie nicht so oft verschult wurden, wie es für den Aufbau im Stadion nötig gewesen wäre. Littmann verrät: "Das war der Moment, an dem ich tatsächlich Angst um das gesamte Projekt hatte." Dann übernahm Enea samt Team und suchte die 300 ballierten Bäume für das Stadion aus.  

Risiko des Absterbens zu groß

Und die Kanovsky-Bäume? Littmann: "Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Mehrere Fachleute haben mir bestätigt, dass die letzte Verschulung dieser Bäume zu lange her ist, diese muss alle vier Jahre passieren. Das Risiko ist hoch, dass die Hälfte der Bäume kaputt wird, wenn wir sie jetzt ausgraben." Nun will sich auch For-Forest-Geschäftsführer Herbert Waldner der Sache annehmen. Littmann: "Er wird versuchen, eine Lösung zu finden. Dann werden wir weiterschauen."

Platzmiete für die Bäume

Kanovsky hingegen erklärt: "Herr Littmann hätte die Bäume so schnell wie möglich beim Kauf mit einer Spatenmaschine ausgraben und in Kisten umpflanzen müssen. Bei ein paar der Bäume hatten sie den Boden dafür schon aufbereitet. Aber dann ist nichts passiert und natürlich war es irgendwann zu spät, dass sich die Bäume noch aklimatisieren können." Kanovsky brauche zudem den Platz: "For Forest muss mir deshalb seit Oktober 2018 auch Miete bezahlen, das wurde so vereinbart."

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