Berufsfeuerwehr Klagenfurt
"Die Sicherheit steht im Vordergrund"

- Am Pferdehof Schumy konnte das in der Theorie erlernte Wissen am Pferdedummy "Gustav" und an echten Tieren beübt werden.
- Foto: Berufsfeuerwehr Klagenfurt
- hochgeladen von Viktoria Koberer
Nicht nur wir Menschen geraten in missliche Situationen, sondern auch Tiere. Um bestmöglich für einen tierischen Rettungseinsatz vorbereitet zu sein, bekam die Berufsfeuerwehr Klagenfurt gestern eine Schulung zum Thema "Großtierrettung". MeinBezirk.at sprach hierzu mit Branddirektor-Stellvertreter Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt.
KLAGENFURT. Gestern fand die erste von insgesamt drei Schulungen der Berufsfeuerwehr Klagenfurt zum Thema "Großtierrettung" statt. Begonnen wurde die Schulung, die noch zweimal stattfinden wird, im Schulungsraum der Berufsfeuerwehr mit einem Theorievortrag über die Großtiere selbst sowie die Varianten und Möglichkeiten Großtiere zu retten. Im Anschluss wurde die Schulung nach St. Georgen am Sandhof auf den Pferdehof Schumy verlegt. Dort konnte das in der Theorie erlernte Wissen am Pferdedummy, der liebevoll "Gustav" genannt wird, und an echten Tieren, wie den beiden Pferden Rocky und Apollo beübt werden.
Richtige Herangehensweise
MeinBezirk.at sprach mit Branddirektor-Stellvertreter Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt zum Thema "Tierrettungen" bzw. "Großtierrettungen". "In den letzten zehn Jahren musste die Berufsfeuerwehr immer wieder ausrücken, um vor allem Katzen aus Notlagen zu befreien. Was Großtiere betrifft, so waren es insbesondere Kühe und Pferde, die von den Florianis geborgen werden mussten", berichtet Wolfgang Germ. Bei der gestrigen Schulung wurde laut Wolfgang Germ vor allem geübt, "wie man richtig an die Sache herangeht, wie man den Zugang zum Tier herstellt und insbesondere auch, wie man sich selbst schützt".
Sicherheit im Vordergrund
"Die Sicherheit der in Not geratenen Tiere wie auch die der Einsatzkräfte steht bei solchen Einsätzen besonders im Vordergrund", schildert Wolfgang Germ. Aus diesem Grund wird bei den Schulungen insbesondere der ordnungsgemäße Umgang mit dem Tier wie auch die einzuhaltenden Sicherheitsaspekte rundherum geübt. "Man hat ein Lebewesen vor sich, das sich bewegt und falsch reagieren kann. Hier muss man gewappnet sein, sich selber richtig schützen und im Team richtig vorgehen", so Germ. Wolfgang Germ erzählt auch von schwierigen Einsätzen, als beispielsweise ein Stier beim Schlachthof in Klagenfurt entlaufen ist und Großbrände von Ställen, da die ganzen Tiere gerettet werden müssen. "Das stellt immer eine schwierige Situation dar, da die Tiere aufgewühlt und teilweise aggressiv sind".
Auch exotische Tiere
"Die Feuerwehr ist für jeden tierischen Einsatz gewappnet, hat die nötigen Gerätschaften, wie beispielsweise das Hebegeschirr (wird bei der Bergung von Kühen und Pferden verwendet). Wir sind in Klagenfurt in einem ländlichen Bereich. Wenn man beispielsweise Viktring und Wölfnitz hernimmt, gibt es viele Bauernhöfe mit Pferden und Kühen. Es ist also auf jeden Fall sinnvoll, dass sich die Feuerwehr auf solche Einsätze immer wieder vorbereitet", erklärt Branddirektor-Stellvertreter Germ. Doch auch für exotische Tierbergungen ist man bei der Feuerwehr stets vorbereitet: "Bei Wohnungsbränden, Wohnungsöffnungen etc. sind wir gewappnet beispielsweise auch Schlangen zu bergen. Diesbezüglich hatten wir laufend, gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr, Schulungen mit Helga Happ vom Reptilienzoo Happ.
Schwerpunkt
"Das Thema 'Großtierrettung' ist immer wieder an uns herangetragen worden. Wir haben uns immer damit beschäftigt, aber jetzt natürlich intensiv, weil wir einen Schwerpunkt für Großtierrettungen gesetzt haben. An den nächsten zwei Dienstagen finden diese Schulungen nochmals statt, damit möglichst viele Kameraden von der Berufsfeuerwehr erreicht werden", erzählt Wolfgang Germ. Germ betont auch, dass diese Übungen immer wieder wiederholt werden sollten, damit die Feuerwehr für derartige Einsätze immer gut gewappnet ist, denn es kann jederzeit was passieren. Die Sicherheit steht für Germ und seine Kollegen jedoch im Mittelpunkt, denn "ein Tier ist ein Lebenwesen, das auch anders reagieren kann. Man muss gewappnet sein und sich selbst und das Tier schützen und das Bestmögliche daraus machen".






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