Weniger Spenden
Die Tafel klagt über Lebensmittel-Rettungsapp
Pro Tafel-Ausgabeeinsatz kümmert sich ein Team von rund zwölf ehrenamtlichen Helfern zweimal im Monat um einen reibungslosen Ablauf von Lebensmittelspenden an Bedürftige. Die Too-Good-To-Go-App sorgt laut Ehrenamtlichen für ein Sinken des Spendenangebots.
KLAGENFURT. Verfügt ein Haushalt mit einem Erwachsenen und einem Kind nicht über mehr als 1.783 Euro Einkommen, können sie das Angebot der Tafel des Roten Kreuzes Kärnten in Anspruch nehmen. Bezugsberechtigte erhalten eine Karte, die ein Jahr lang gültig ist. Seit Pandemiebeginn werden die Spendenausgabe nach Terminvereinbarung nach telefonischer Absprache realisiert. "Alle 15 Minuten kommen zehn Personen ihre Lebensmittelbox abholen", sagt Kampl. Die Pakete werden auf die jeweilige Familie abgestimmt, es werden bspw. die Lebensmittel an die Anforderungen des muslimischen Glaubens abgestimmt. "Beim Beantragen einer Karte müssen die Antragsteller das Einkommen aller im Haushalt lebenden Personen angeben", erklärt Kampl.
Ausweitung ist geplant
Vor der Ausgabe begeben sich die ehrenamtlichen Helfer auf Tour zu den Lebensmittelhändlern und holen die Waren für die Spendenboxen ab. "Jeden ersten und dritten Samstag können die Menschen zur Tafel kommen. Wir planen das Angebot aber auf jeden Samstag auszuweiten", sagt die Leiterin der Tafel Klagenfurt. Derzeit fehlt es an Platz. Wie auch bereits andere Hilfsorganisationen wie SOMA oder Volkshilfe Kärnten stellt die Tafel fest, dass nicht mehr so viele Lebensmittelspenden wie noch zuvor verfügbar sind. "Durch die Too-Good-To-Go-App ist es auch um einiges weniger geworden", sagt Kampl.
Immer mehr bei der Tafel
Die Nachfrage ist in den letzten Monaten stetig gestiegen. Geflüchtete Menschen aus der Ukraine machen den Großteil des Anstiegs aus. Die Tafel wird vom Team Österreich und Ö3 initiiert, das Rote Kreuz fungiert als Kooperationspartner. "Wir sind bei jeder Ausgabe rund zwölf ehrenamtliche Helfer. Unsere Helfer wollen etwas Gutes in ihrer Freizeit machen", sagt Kampl. Über neue Helfer freut sich die Tafel immer.
Zur Sache
Wer an der Freiwilligen-Arbeit interessiert ist, meldet sich unter: tel.: 050/91 44 11 00 oder office@kl.k.roteskreuz.at.
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