Vier Generationen Sternsinger
Diese Familie begleitet das Sternsingen von Anfang an. Der Urgroßvater kennt die Wurzeln.
KLAGENFURT. (mrl). Vier Generationen an Sternsinger sitzen versammelt an einem Tisch und tauschen ihre Erfahrungen aus. "Sternsingen liegt bei uns lange in der Familie. Mein Großvater ging schon in den 60er- und 70-er Jahren mit. Meine Kleine, sie ist jetzt sechs Monate alt, wird das in Zukunft hoffentlich auch machen", lacht Stefanie Stathopoulos-Dohr.
Die Jüngsten
Daneben sitzen ihre zwei größeren Kinder, Lara und Leon. "Es ist lustig und macht mir Spaß und Freude. Man lernt viele neue Leute kennen. Außerdem ist der Text leicht zu merken", sagt Leon Stathopoulos, fast schon ein Routinier. Seine Schwester nickt. "Man geht von Haus zu Haus und sagt seinen Text auf."
Freude für alle
Etwas mehr zu erzählen hat da schon Maria-Elisabeth Dohr. Sie war früher zuerst als Sternsinger unterwegs, später auch als Begleiterin. "Ich denke gerne an die schneereichen Winter, in denen wir uns bis zum abgelegensten Bauernhof gekämpft haben. Es hat immer eine Freude gemacht, ich habe es nie als Belastung oder Zwang gesehen." Mittlerweile würde sie auch die andere Seite sehen. Viele ältere Menschen sind einsam. Sie freuen sich, wenn die Kinder zu ihnen kommen. "Die Kinder geben sich auch Mühe und leiern den Text nie herunter. Wärme und Mitmenschlichkeit sind da wirklich spürbar."
Wie eine Lawine
Heinrich Scholden ging am Anfang als Begleitperson mit. "Wir sind auch zu vollkommen kirchenfremden Leuten gegangen, die trotzdem ihre Freude hatten und immer etwas gaben", erzählt er nachdenklich. Ob er in all den Jahren ein besonderes Erlebnis hatte? "Ich weiß noch gut, wie wir in hüfttiefem Schnee standen und wie eine Lawine einen Hang runtergelaufen sind. Das war eine große Hetz", lacht er auf.
Kinder helfen anderen
Die jungen Sternsinger lobt er, da ergänzt ihn Mario-Elisabeth Dohr: "Den heutigen Kindern wird immer nachgesagt, dass sie nur eigennützig handeln und an sich denken. Das stimmt nicht. Sie gehen gerne sternsingen, da sie damit anderen Menschen helfen können." Das macht wohl auch den Geist der Aktion aus, die im Jänner seit genau 60 Jahren läuft. Ohne die vielen freiwilligen Helfer wäre das wohl nicht möglich. Die vier Generationen Sternsinger nicht zu vergessen.
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