Klagenfurter lassen es krachen
Faszination Feuerwerk ist ungebrochen

Erich Podlipnig: "Der Verkaufsschlager ist das Kinderfeuerwerk. Preissteigerungen zwischen 15 bis 20 Prozent gibt es beim Verbundfeuerwerk."
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  • Erich Podlipnig: "Der Verkaufsschlager ist das Kinderfeuerwerk. Preissteigerungen zwischen 15 bis 20 Prozent gibt es beim Verbundfeuerwerk."
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Lokalaugenschein bei einem der letzten Feuerwerksverkäufer am Südparkparkplatz Klagenfurt: Erich Podlipnig versorgt "Feuerteufel" mit dem Stoff ihrer krachenden Träume. Psyrotechniker werben mit "Öko-Feuerwerk".

KLAGENFURT, KLAGENFURT-LAND. Seelenruhig baut Erich Podlipnig seinen Stand am Parkplatz des Klagenfurter Südparks auf. Mit einem Sicherheitsband muss der Stand einen Abstand von fünf Metern einhalten – denn Podlipnig verkauft hier Ware, mit der man es im wahrsten Sinne des Wortes krachen lassen kann. Das stärkste Feuerwerk – ein Verbundfeuerwerk – hat immerhin sage und schreibe zwei Kilogramm Sprengstoff in sich. Die Batterie des niederösterreichischen Pyrotechnikherstellers trägt den klingende Namen "Las Vegas". "Damit werden 396 Schüsse in etwa 200 Sekunden abgefeuert, das Modell Las Vegas ist eher ein schnelleres Modell, es geht auch gemütlicher bei der Batterie London", sagt Podlipnig. Die Kunden kommen aus ganz Kärnten, sogar aus Slowenien und Deutschland, um sich hier mit Raketen und Böllern einzudecken. Die seit Jahrzehnten so beliebten "Schweizer Kracher" gibt es übrigens noch. "Wenn Kunden aus Slowenen kommen und Petard wollen, weiß ich, dass sie Schweizer Kracher wollen", sagt der Experte. 100 Stück Schweizer Kracher kosten hier 5 Euro, vier Stück "Super Böller" drei Euro, 50 Stück Babyraketen 3 Euro.

Laut dem Hersteller ist das Feuerwerk der Green-Line-Plus-Linie weniger schädlich für die Umwelt.
  • Laut dem Hersteller ist das Feuerwerk der Green-Line-Plus-Linie weniger schädlich für die Umwelt.
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"Green Line"-Feuerwerk

Er hat heuer noch nichts davon gemerkt, dass die Kunden beim Feuerwerk sparen. "Letztes Jahr waren wir ausverkauft, daher haben wir das Lager ordentlich gefüllt", sagt Podlipnig. Im Schnitt geben die Kunden zwischen 100 und 150 Euro für das private Silvesterfeuerwerk aus. "Am besten verkauft sich das Kinderfeuerwerk, das Eltern für ihre Kinder kaufen", sagt Podlipnig. Es kommen auch Kunden, die bis zu 700 Euro ausgeben. Pyrotechniker haben auf die Ansprüche des Marktes reagiert, Umweltmediziner kritisieren, dass die Feinstaubbelastung durch die Raketen unnötig in die Höhe schnellt. Er verkauft hier Feuerwerk eines niederösterreichischen Herstellers, das unter dem Motto "Green Line plus" hergestellt wird. Diese eigens auferlegte Richtlinie soll für weniger Müll, Feinstaub und Lärm beim Abfeuern sorgen. Die Teuerung hat nicht alle Produktlinien erreicht, die heutzutage so beliebten Batterien sind zwischen 15 und 20 Prozent teurer geworden. Feuerwerk der Klasse 1 ist ab 12 Jahren erlaubt. "Klasse 2 (Anm.: Kategorie F2) entspricht allem, was vom Boden abhebt oder explodieren kann. Diese ist nun ab 16 Jahren erlaubt", sagt der Standbetreiber. Früher galt für F2 eine Beschränkung ab 18 Jahren.

Es gibt sie noch: die altbekannten Schweizer Kracher.

Gemeinden: ganz still

In Klagenfurt wird kein Feuerwerk seitens der Stadt gezündet. Auch in den Klagenfurt-Land-Gemeinden wird es kein offizielles Feuerwerk geben, nur Velden wird seine Gäste zu einem Feuerwerk laden. Grundsätzlich ist die Verwendung von Feuerwerkskörpern und Silvesterknallern der Kategorie F2 im Ortsgebiet ganzjährig verboten. Bürgermeister können eine Ausnahmeverordnung erlassen. Außerhalb des Ortsgebietes darf geschossen werden.

Das Verbundfeuerwerk erfreut sich großer Beliebtheit.

Zur Sache 
Laut Verordnung der Stadt Klagenfurt darf in der Silvesternacht Feuerwerk der Kategorie 2 in der Zeit von 23.30 Uhr bis 00.30 Uhr gezündet werden. Ausnahme: KG Gurlitsch und der KG St. Peter/Karlsberg. Zu Kirchen, Gotteshäusern, Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen sowie Tierheimen und Tiergärten ist beim Abschießen ein Abstand von 200 Metern einzuhalten. Bei Nichteinhalten drohen Strafen bis zu 3.600 Euro.

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