Spektakuläre Aufnahmen
Großübung gestern nachts im Ehrentalerbergtunnel
Schwerer Autounfall im Ehrentalerbergtunnel - was nach einem enormen Notfall klingt, war gestern abends „nur“ das imaginierte Szenario für eine Großübung der Einsatzkräfte. Rund einhundertfünfzig Personen waren daran beteiligt, wir haben uns die Übung aus nächster Nähe angesehen - inkl. Bildergalerie am Ende.
KLAGENFURT. Ab 20.00 Uhr war der knapp dreieinhalb Kilometer lange Ehrentalerbergtunnel gestern gesperrt, nach den aufwändigen Aufbauarbeiten startete die eigentliche Übung um 21.06 Uhr mit dem Absetzen des Notrufs.
Horror-Szenario
Was war das Übungsszenario? Ein Auto fängt mitten im Ehrentalerbergtunnel Feuer, dahinter befindet sich ein Reisebus und wiederum danach kommt es zu einem weiteren Auffahrunfall, in den mehrere Autos involviert sind. Die Fahrzeuge waren möglichst originalgetreu platziert, Statisten mimten die Verletzten und andere Unfallbeteiligte und Theaterrauch sorgte für weitere Authentizität.
Kaum vorstellbare Bilder
Das Bild, das sich einem vor Ort bot, war erschreckend, doch „leider durchaus realistisch“, wie der Tunnelsichetheitsbeauftragte Thomas Nessel erzählt. Menschen schrieen vor Schmerzen, andere behinderten in der (inszeniert) panischen Lage die Einsatzkräfte, Knallgeräusche gingen bei diese Situation nicht gewohnten Menschen in Mark und Bein.
Helfer stoßen an ihre Grenzen
Man merkt: Es ist eine Ausnahmesituation, doch die Einsatzkräfte geben alles: Es sind rund 150 Männer und Frauen von Rettung und Rotem Kreuz, der Berufsfeuerwehr und einigen Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung, der Polizei und der Asfinag. Und sie stoßen an ihre Grenzen: Menschen müssen aus Autos geschnitten werden, beim Tragen der teils extra korpulenten Opfer treibt es einigen Einsatzkräften den Schweiß auf die Stirn.
„Im großen und ganzen erfolgreich“
Nach mehr als zwei Stunden das Übungs-Aus. Und das Resümee: Für die Dimension und Schwierigkeit dieser Übung zeigten sich die Verantwortlichen mit dem Gebotenen zufrieden: „Im großen und ganzen war die Übung wirklich erfolgreich“, heißt es etwa vonseiten der Asfinag. Oft hörte man, dass solche Übungen einfach enorm wichtig seien: „Das hat man heute wieder gesehen.“
12 Tunnel in vier Jahren zu testen
Thomas Nessel erklärt, dass solche Übungen in den langen Tunneln Kärntens, als solche gelten sie ab einer Länge von 500 Metern, spätestens alle vier Jahre stattfinden müssten. Mit Vor- und Nachbereitungen kein kleines Unterfangen. Der Ehrentalerbergtunnel ist übrigens ein besonderer: Weil das Profil des Tunnels so besonders ist, wurde am Boden ein spezieller Belag verwendet.
Vierfache Sicherheit für Tunnel
Um die Sicherheit müssen sich die im Tunnel befindlichen Privatpersonen jedoch kaum Sorgen machen, wie Nessel erklärt: „Hier haben wir vier Sicherheitssysteme. Erstens das Video-System, zweitens die Zählschleifen im Boden, drittens die Brandherde-Kabel überkopf und viertens ein akustisches Warnsystem.
Ehrentalerbergtunnel wieder freigegeben
Gleich nach der Übung wurde der Ehrentalerbergtunnel übrigens schnell von den Einsatzfahrzeugen geräumt. Anschließend gab es größere und dringend notwendige Reinigungs- und Instandsetzungsmaßnahme im Inneren. Seit 5.00 Uhr ist der Tunnel nun wieder freigegeben.
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