Hohe Mietkosten - "Schuldnerberatung soll oft Wunder wirken"

KLAGENFURT (stp). Dass Mietkosten immer teurer werden, die Einkommen der Haushalte jedoch nicht mitziehen, ist kein Geheimnis. Zum Teil fließt fast mehr als die Hälfte der Einnahmen in Kosten für Wohnung, Strom und Heizung. Zum Leben bleibt dabei nicht viel übrig, die Nebenkosten sind auch beträchtlich.

"Miet- und Ernergiekosten zu hoch"

Laut Erhebung der Arbeiterkammer (AK) betragen bei einem Haushaltseinkommen zwischen 730 und 1.090 Euro die durchschnittlichen Kosten für eine 74 Quadratmeter große Genossenschaftswohnung über 490 Euro. "Auch Menschen mit einem niedrigen Einkommen haben zusehends Probleme bei der Finanzierung ihres Wohnraumes. Miet- und Energiekosten sind für viele einfach zu hoch", weiß Christian Eile als Leiter des Bereiches Menschen in Not bei der Caritas Kärnten.

Bemerkbar macht sich diese Mietproblematik auch bei der Schuldnerberatung Kärnten. Für Geschäftsführer Karl Kleindl liegt das Problem bei vielen Fällen in der Vorausplanung: "Wenn ich neu in eine Wohnung einziehe, muss ich mir bewusst sein, welche Kosten auf mich zukommen und was ich mir leisten kann. Die Kosten für das Wohnen machen meist über 50 Prozent des Einkommens aus."

"Sollen Wunder wirken ..."

Hinzu kommen noch zahlreiche Nebenkosten, deren sich viele Betroffene oft nicht bewusst sind. Neben Versicherungen und Ausgaben fürs Auto sind Zigaretten sowie Verträge für Handy und Internet oft eine Kostenfalle. "Viele Betroffene realisieren ihre Situation erst, wenn sie kurz davor sind aus ihrer Wohnung evakuiert zu werden. Dann wenden sie sich an uns und wir sollen dann plötzlich Wunder wirken", weiß Kleindl aus eigener Erfahrung.

Betroffen davon seien vor allem alleinerziehende Mütter, aber auch Jugendliche, die erstmals in eine eigene Wohnung ziehen. "Wenn man erstmals selbst für die ganzen Kosten aufkommen muss, kann das sehr viel auf einmal werden. Jugendliche unterschätzen oft, welche Kosten wirklich auf sie zukommen", meint Kleindl.

Unterschützung der Caritas

Für die Caritas Kärnten ist diese Problematik Grund genug, um zu helfen. Allein im Jahr 2016 wurden rund 160.000 Euro an Spendengeldern eingesetzt, um in 715 Fällen zu helfen – mit der Bezahlung von Betriebskostenrückständen, Mietrückständen, Strom- und Wärmekostenrückständen, Kautionen und mit dem Austausch von "stromfressenden" Elektrogeräten. 908 Erwachsenen und 674 Kindern konnte die Caritas unter die Arme greifen.