2G-Kontrolle im Handel
Klagenfurter Kunden sagen: "Das g'hört sich so"

- Elisabeth Reiser vom Schuhaus Keiler kontrolliert freundlich und konsequent.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Erstes Fazit nach Einführung 2G-Kontrolle im Handel: Lokalaugenschein bei Traditionsbetrieb und im Shoppingcenter Südpark.
KLAGENFURT. Lokalaugenschein am vierten Tag nach Einführung der 2G-Kontrollen im Handel im Klagenfurter Traditionsbetrieb Schuhhaus Keiler in der Innenstadt. "Es ist ein heißes Thema, ich will keinen verärgern", sagt Inhaberin Elisabeth Reiser. In der vierten Generation wird das Schuhhaus geführt, Reiser ist seit mehr als 20 Jahren für das Schuhhaus verantwortlich. "Wir haben kein Problem mit der Verordnung", sagt Reiser. Am Eingang weist ein Schreiben auf die Kontrollen hin. Die Kunden zeigen großteils Verständnis. Eine Kundin betritt gerade das Geschäft, ihren Impfpass hält sie schon parat, "Es gehört sich einfach, was habe ich denn schon zu verbergen", sagt die Kundin. Elisabeth Reiser und ihre Angestellten haben überwiegend positive Erfahrungen mit den Kunden und den Kontrollen gemacht. "Nur ein Ehepaar konnten wir nicht ins Geschäft lassen", sagt Reiser.
Frequenz sinkt
Offen spricht sie aber auch die negativen Aspekte der Coronakrise an. So ist die Kundenfrequenz seit Pandemiebeginn im Innenstadtgeschäft deutlich gesunken. Vier Angestellte haben in dem Schuhgeschäft eine Anstellung, hier wird Kundenberatung noch großgeschrieben. "Mir ist lieber ein Kunde kauft einmal nichts, aber beim nächsten Mal hat sie/er den richtigen Schuh", sagt Reiser. Das Prozedere im Schuhhaus Keiler: Es wird bereits am Eingang der 2G-Nachweis und nicht erst an der Kasse kontrolliert.
Kontrolle an Kassa
Bei einem Lokalaugenschein im Klagenfurter Shopping Center Südpark wird das genau gegenteilig gehandhabt: Hier wird großteils erst beim Bezahlen nach dem 2G-Nachweis gefragt. So beispielsweise auch im Sportgeschäft XXL-Sports. Die Kundschaft zeigt auch im großen Sportgeschäft Verständnis. "Nur ein kleiner Prozentsatz beschwert sich, dass bei der Kassa überprüft wird", sagt XXL-Sports-Filialleiterin Marian Gasser. Die meisten der 86 Geschäfte im Südpark Klagenfurt benutzen zum Überprüfen die GreenCheck-App. "Am ersten Tag hatten wir vier Kontrollen durch die Polizei, es kam aber zu keinen Beanstandungen", sagt Südparkmanager Heinz Achatz. Das Einkaufscenter kann ohne 2G-Nachweis betreten werden, da hier u. a. auch Lebensmittel- oder Telekomgeschäfte untergebracht sind. Die Kundenfrequenz ist zwischen 35 und 40 Prozent am ersten Tag der Kontrollen eingebrochen. "Das ist aber bei Einführung von neuen Verordnungen immer so gewesen und stabilisiert sich dann wieder", sagt Achatz.
Zur Sache
Ausnahmen der 2G-Kontroll-Verordnung im Handel: Lebensmittelhandel, Drogeriemärkte, Medizinprodukte und Sanitärartikel, Heilbehelfe und Hilfsmittel, Verkauf von Tierfutter, Verkauf (und Wartung) von Sicherheits- und Notfallprodukten wie Feuerlöscher oder Brennstoffe, Agrarhandel, Gartenbaubetrieb und der Landesproduktehandel, mit Saatgut, Futter und Düngemitteln, Tankstellen und Stromtankstellen, Postpartner, Tabakfachgeschäfte und Zeitungskioske, KFZ- und Fahrradwerkstätten. (Quelle: WKO.at)



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