Volksgruppen vereint
Landwirtschaftskammer berät Bauern zweisprachig
LK Kärnten installiert erste Beratungsstelle für slowenischsprachige Bäuerinnen und Bauern. An fünf Stunden in der Woche können sich slowenischsprachige Bäuerinnen und Bauern von Maria "Marinka" Mader-Tschertou in ihrer Muttersprache in Klagenfurt beraten lassen.
KLAGENFURT, KÄRNTEN. Mit zünftiger Musik der "Stromlosen" und einigen Jauchzern wurde heute Kärntens erste Beratungsstelle für slowenischsprachige Landwirte in der LK-Kärnten in Klagenfurt eröffnet. Ein geschichtsträchtiges Ereignis – das nicht nur an der Anzahl der Fotografen und Pressevertreterinnen und -vertreter deutlich wurde. Auch seitens der Politik ließen sich das Landeshauptmann Peter Kaiser sowie Peter Karpf und Mirjam Polzer-Srienz vom Volksgruppenbüro, Ltabg. Franz-Josef Smrtnik sowie die Kammerräte Stefan Domej und Franz Baumgarnter nicht entgehen. LK-Präsident Siegfried Huber hatte nicht auf den Landtagsabgeordneten und Magdalensberger Bürgermeister Andreas Scherwitzl vergessen: "Du bist ein Freund von mir!"", begrüßte er ihn. "Die Vergangenheit ist wichtig, aber man muss mutige Schritte setzen, mit der neuen Beratungsstelle machen wir das", sagte Huber bei der Präsentation heute. Damit will die Landwirtschaftskammer ein Zeichen des Miteinanders setzen.
Mit der Muttersprache Sorgen äußern
Kaiser: "Wir wissen die Meinung des anderen zu schätzen, auch wenn man nicht immer einer Meinung sei". Auch für den Landeshauptmann ist es deutlich, dass die neue Stelle nur Vorteile bringen kann. Die Agrarexpertin Maria Mader-Tschertou aus Windisch-Bleiberg (Ferlach) wird die Stelle leiten. "Ich bin überwältigt, ich freue mich über diese neue Aufgabe, mit der Muttersprache kann man besser vom Herzen kommunizieren“, sagt Mader-Tschertou. Die Meisten nennen sie jedoch "Marinka". Als Bergbäuerin kennt sie das Bauernwesen. "Wir sind mit dem ländlichen Raum verbunden, Flurnamen in ganz Kärnten zeigen den slawischen Einfluss", sagt Marjan Čik, Fraktionssprecher der Kärntner Bäuerinnen und Bauern.
5 Stunden in der Woche
Mit einer Dauer von fünf Stunden die Woche wird die Ombudsstelle in der Zentrale der Landwirtschaftskammer Kärnten in Klagenfurt starten. Eine Ausweitung ist bei Bedarf angedacht. Deutsch wird weiterhin die Amtssprache in der Landwirtschaftskammer bleiben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.