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Mit dem Projekt SENAL den Lendspitz erforschen

  • Mehrere Wildkameras wurden installiert, damit die Tierwelt ungestört beobachtet werden kann.
  • Foto: SENAL
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SENAL hebt Daten-Schatz aus Schutzgebiet. Neu: Kursangebot für Familien und Jungforscher.

KLAGENFURT. Mit dem Projekt "SENAL" können erstmals Familien, Kinder und Jugendliche das Natura 2000 Schutzgebiet Lendspitz erforschen. Egal, ob bei der Heuschreckenzählung, der Vogelbeobachtung, der Bestimmung von Fledermausrufen bei der Exkursion "Auf den Spuren von Spiderwoman und Spiderman" (Anm.: sicherlich nichts für Spinnenphobiker) oder einer Bodenuntersuchung – beim Projekt "Smart Environment/Natura 2000 Living Lab" (SENAL) kommt kein Bereich der Naturwissenschaft zu kurz. 

Aufbauphase läuft

"Bei SENAL handelt es sich um den Aufbau eines von Experten geführten Monitorings im Naturschutzgebiet. Angefangen haben wir mit den Fledermäusen, das läuft schon seit zwei Jahren, mit Birdlife besteht die Kooperation für ein Vogelmonitoring. Es kommt aber auch zur Bestimmung der DNS von Amphibien bis hin zu Pflanzen, die hier vorkommen. Wir wollen eine exemplarische Bestandsaufnahme der Pflanzen und Tiere anfertigen", sagt Peter Holub vom Verein "INIZIA". Der Grund dafür: Ein Frühwarnsystem im Naturschutzgebiet zu entwickeln, dass massive Veränderungen sofort bemerkt werden und schnellstmöglich Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können. Die Daten werden mit Sonden und mehreren Wildkameras gesammelt. SENAL ist auf mehrere weitere Jahre konzipiert. Gefördert wird das Projekt vom Land Kärnten, der Stadt Klagenfurt, der KELAG, den ÖBB, der Industriellenvereinigung Kärnten und vom Regionalen Netzwerk Kärnten. Bei SENAL kommt es auch zur Einbeziehung von Betrieben aus dem Lakeside Park. Von diesen kommen der Einsatz der Sensoren sowie die Aufbereitung der Daten für die Bearbeitung und Auswertung am Computer. "Vorgespräche mit den Lakeside Labs und mit Joanneum Research haben bereits stattgefunden", sagt Holub.

Breites Angebot

Ein zweiter Bereich sind die Kursangebote für Kinder, Jugendliche und Familien aus Kärnten, die am Educational Lab entwickelt werden. Die jungen Menschen werden dabei aktiv in die Naturbeobachtung sowie die Datenerhebung und -auswertung eingebunden. Die Angebote sind kostenlos und werden im Natura 2000 Gebiet und im Educational Lab angeboten.
Kleinstgruppen sind ebenso möglich. Die Gruppengrößen reichen von zwei bis zehn Personen. Die Grundidee dabei ist, dass die Informationen nicht nur aufgenommen, sondern dass diese auch in technische Systeme eingetragen werden. "Wir verwenden zum Sammeln der Daten moderne Sonden und Geräte, zum Teil kommen auch Apps zum Einsatz", sagt Holub. Die gesammelten Daten werden registriert. "Wir haben z. B. eine Gruppe von 13-jährigen Schülern, die zu Umweltfaktoren im Gebiet aktiv ist", erklärt Peter Holub.
Spannende Module
Beim Modul "Auf den Spuren von Spiderwoman und Spiderman" unter der Leitung von Sigrid Holub werden Schüler ab einem Alter von 14 Jahren bezüglich der wichtigen Funktionen der Spinnen sensibilisiert. Den Umgang mit Sensoren und die Protokollierung erlernt man beim Modul Fledermausrufe. Technisches Know-how wird allen beim Modul "Biomonitoring mit Apps" vermittelt. Dabei gilt es, die Vielfalt der Pflanzen, Vögel, Fledermäuse und Pilze zu entdecken. Mit Karl Brachtl und Stefan Lobnig von BIKO mach MINT tauchen junge Forscher in die Welt der chemischen und physikalischen Wasseruntersuchung. Mit dem E.C.O., dem Institut für Ökologie, können ganz besondere Schalentiere, die im Wörthersee leben, untersucht werden: die Muscheln. Das Angebot bei den Kursen wächst ständig.

Nawi-Datenschatz

"Das Umweltmonitoring ist ein neues Feld. Enorme Datenmengen können dabei gesammelt werden. Das Joanneum mit dem Sitz am Lakeside Park verfügt über eine Forschungsabteilung aus dem Bereich Umweltmonitoring. Das ist einfach ein Forschungsbereich, der immer stärker wird", sagt Peter Holub. Kinder können dank Projekten wie SENAL von Kindesbeinen an in die Welt der Datenerfassung eintauchen.

Zur Sache
Das aktuelle Kursprogramm von SENAL findet ihr hier. Interessierte können Projektkoordinator Peter Holub eine Anfrage via E-Mail auf peterpaul.holub@gmail.com schicken.

  • Mehrere Wildkameras wurden installiert, damit die Tierwelt ungestört beobachtet werden kann.
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  • Projektkoordinator Peter Holub vom Verein INIZIA
  • Foto: EUSO
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  • Einige Schüler, die am BIKO mach MINT für die EUSO trainiert haben, machen bei SENAL mit.
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  • Welches Tier hat diese Spuren am Lendspitz verursacht: für die SENAL Teilnehmer wohl leicht zu beantworten.
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