Fieranten erbost
Standler kritisieren Klagenfurter Christkindlmarkt-Planung

Die Marktfieranten am Christkindlmarkt kritisieren die Vorgehensweise in der Planung des heurigen Marktes. | Foto: Roland Pössenbacher
2Bilder
  • Die Marktfieranten am Christkindlmarkt kritisieren die Vorgehensweise in der Planung des heurigen Marktes.
  • Foto: Roland Pössenbacher
  • hochgeladen von Verena Polzer

Der Verein Klagenfurter Christkindlmarkt kritisiert das Vorgehen rund um den Christkindlmarkt und greifen Horny (Stadmarketing) und Micheler (Tourismus) an. Klagenfurt Marketingchefin Horny wehrt sich und weist Aussagen von sich.

KLAGENFURT. Der Sommer hat noch nicht einmal begonnen und doch denken viele schon an Weihnachten. Nämlich all jene, die in unserer Landeshauptstadt Weihnachten erst zu einem Weihnachten machen: die Fieranten und Gastronomen des Klagenfurter Christkindlmarktes. Für sie beginnt die Planung und Vorbereitung bereits dann, wenn andere den Sommer am Wörthersee genießen. Genau deshalb ist für sie eine gewisse Planungssicherheit so wichtig: steckt doch nicht nur viel Liebe, sondern vor allem viel Zeit und Geld in der Vorbereitung auf den Christkindlmarkt.

"Keine Planungssicherheit"

"In den letzten Jahren war diese Planungssicherheit aufgrund der Corona-Situation nicht gegeben, im heurigen Jahr ist sie nicht gegeben aufgrund unserer Stadtpolitik. Einer Stadtpolitik, die nicht mit den Unternehmern arbeitet, sondern gegen sie. Die nicht mit jenen spricht, die den Klagenfurter Christkindlmarkt erst zu dem machen, was er ist: die Fieranten und Gastronomen, die seit Jahrzehnten verantwortlich zeichnen für den Weihnachtshotspot in Klagenfurt", so der Verein Klagenfurter Christkindlmarkt in einer Aussendung heute. Hinter verschlossenen Türen werde – während die Fieranten und Gastronomen bereits planen, vorbereiten und mit ihrer (unveränderten) Teilnahme am Christkindlmarkt rechnen – eine Umgestaltung des Christkindlmarktes geplant, welche nicht nur zum Nachteil des Christkindlmarktes selbst sei, sondern vor allem zum Nachteil vieler Fieranten und Gastronomen, die entweder gar nicht mehr bzw. nur mehr in für sie untragbar veränderter Form teilnehmen könnten, so der Verein weiter. "Federführend an dieser Umgestaltung beteiligt sind zwei, der Politik zuzuordnende, Personen, die mit diesem Vorhaben einerseits die Wirtschaftstreibenden schädigen, andererseits vielleicht auch von diversen Unzulänglichkeiten abzulenken versuchen?", mutmaßt der Verein und spielt auf das von mehreren Seiten vielfach kritisierte Projekt Lebensraum Bahnhofsstraße an.

Stadtmarketingchefin in der Kritik

Schwer in die Kritik nimmt der Verein Inga Horny vom Klagenfurt Markteing. "So hört man, dass sie unter anderem den Klagenfurter Christkindlmarkt als eine „Proletenveranstaltung“ bezeichnete und als „kommerzig“ und „nur für die unterste Schicht gedacht“ mit all dem „humtata“. Das beliebte Afterwork am Klagenfurter Benediktinermarkt soll sie eine „Veranstaltung für Alkomaten“ genannt haben", ist Wolfgang Gallop, Obmann des Vereins Klagenfurter Christkindlmarkt, empört. Er sieht gleichermaßen die Fieranten als auch die Besucher durch solche Aussagen angegriffen und ärgert sich, dass die Position durch den Steuerzahler finanziert wird. Dabei müsse sie sich keine Sorgen darum machen, dass weniger Fieranten oder Besucher kämen: "Denn bei aller Liebe, die hinter der Arbeit aller Fieranten und Gastronomen am Klagenfurter Christkindlmarkt steckt, ist eben jener Christkindlmarkt eine (nach jahrzehntelanger Teilnahme durchaus berechtigt eingeplante) wichtige Einnahmequelle für nahezu alle der vertretenen Gastronomen und Fieranten", so Gallop.

Inga Horny wehrt sich gegen die Anschuldigungen: "Habe das nie so gesagt" | Foto: Arnold Pöschl
  • Inga Horny wehrt sich gegen die Anschuldigungen: "Habe das nie so gesagt"
  • Foto: Arnold Pöschl
  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Unverständnis von Horny

Horny ihrerseits versteht die Angriffe nicht im geringsten. "Ich habe diese Äußerungen nie getätigt und wüsste auch nicht, warum ich dieses tätigen hätte sollen. Ich habe mit dem Christkindlmarkt auch in keiner Art und Weise zu tun, ich weiß nicht, warum Herr Gallop  mich hier angreift." Mit genannten Gastronomen habe sie nichts zu tun, kenne ihn nicht persönlich. "Wir bemühen uns, den After Work Markt bestmöglich über die Bühne zu bringen und haben  dafür auch mit den Gastronomen gemeinsam eine Lösung erarbeitet", so Horny. Eine Evaluierung der Klagenfurter Märkte sei beauftragt worden, Ergebnisse sollen bald im Klagenfurter Stadtsenat präsentiert werden, so die Klagenfurt Marketing-Chefin. 

"Fieranten miteinbeziehen"

Ebenfalls in die Kritik gerät Helmuth Micheler, Leiter des Klagenfurt Tourismus. "So munkelt man, dass sich der Christkindlmarkt nur noch um den Lindwurm, seine Sage und um Märchen drehen soll." Der Verein kritisiert scharf, dass hier nicht mit den Fieranten gesprochen wird, die davon wirtschaftlich abhängen. Und er hat auch einen Grund dafür. "Es könnte ja Widerstand geben. Es könnte ja auf die Unumsetzbarkeit und Untauglichkeit dieser Ideen hingewiesen werden. Und es könnte sich vor allem zeigen, dass man in seiner Arbeit und seinem Tun nicht ganz so versiert und befähigt ist, wie man das gerne nach Außen demonstriert. Da ist es doch viel besser, wenn man ohne Gespräche alle vor vollendete Tatsachen stellt", ärgert sich Gallop.

Marktreferent Scheider gefragt

"Es kann nicht sein, dass man zuverlässige Partner der Stadt Klagenfurt ohne Planung, ohne Gespräche und ohne Einbezug vor deren Aus stellt und das mitten im laufenden Geschäftsjahr, wo eben jene Veranstaltung von allen bereits eingeplant und budgetiert wurde", so der Verein in seiner Aussendung. Und weiter: "Im Jahr 2022 konnten wir den erfolgreichsten Christkindlmarkt in der Geschichte des Klagenfurter Christkindlmarktes veranstalten, was ja durchaus für seine Berechtigung spricht." Die Mitglieder des Vereins Klagenfurter Christkindlmarkt und des Brauchtumverbandes Kärnten bitten daher Bürgermeister Christian Scheider in seiner Funktion als Marktreferent dringend um seine Unterstützung. "Unser Christkindlmarkt muss – im Aufbau und in der Ausgestaltung – bleiben wie er war! Wir, die Betreiber des Christkindlmarktes, müssen in Veränderungsprozesse- und -gestaltungen eingebunden und berücksichtigt werden. Wir sind nicht nur Teil des Christkindlmarktes- wir sind der Christkindlmarkt", sagt Gallop.

Die Marktfieranten am Christkindlmarkt kritisieren die Vorgehensweise in der Planung des heurigen Marktes. | Foto: Roland Pössenbacher
Inga Horny wehrt sich gegen die Anschuldigungen: "Habe das nie so gesagt" | Foto: Arnold Pöschl
Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.