Walter Perkounig: "Verwaltung im Verein ist enorm"

FERLACH (vp). Seit Oktober 2015 ist Walter Perkounig Obmann des SC Ferlach. Er übernahm die Funktion von seinem Vater, der sie zuvor 52 Jahre innehatte. Der Verein mit rund 350 Mitgliedern versucht mit den Sektionen Handball, Karate, Volleyball sowie Freizeit & Breitensport den Spagat zwischen Spitzen- und Breitensport. Über 200 Kinder trainieren beim SC Ferlach. "Wir leisten wie so viele Vereine einen großen Dienst an der Allgemeinheit, jedoch ist die Verwaltung enorm", so Perkounig.

Größtes Thema: finanzielle Haftbarkeit

Als er die Obmann-Funktion antrat, hat er sich über Rechtliches sehr viel in Eigenregie informiert. "Das größte Thema ist immer die finanzielle Haftbarkeit. Unser Glück: Wir haben einen Vereinsanwalt. Traurig ist, dass man als Verein mittlerweile einen Anwalt, einen Steuerberater und eine eigene Buchhaltung braucht", so der Obmann. "Wir hatten auch schon eine Finanzamt- und GKK-Prüfung." Auch mit Klagen war der Verein schon konfrontiert.

Vorschriften werden immer mehr

Perkounig kann verstehen, warum man heutzutage so schwer ehrenamtliche Funktionäre findet: "Es sind so viele Dinge zu beachten und man muss sich viel aneignen oder wen haben, der sich auskennt. Die Vorschriften werden immer mehr." Er selbst habe ein tolles Team und wertvolle Sektionsleiter, die "mir viel abnehmen".

Routine mit den Jahren

Mit den Jahren kehre auch Routine in der Abwicklung - etwa von Veranstaltungen - ein. Trotzdem würden immer wieder Fragen auftauchen: Wo hole ich welche Genehmigung ein? Muss AKM für Musik bezahlt werden? Wie sind Teilnehmer versichert, wenn etwas passiert? Perkounig: "Wir haben als Verein eine Rechtsschutz-Versicherung und eine pauschale Versicherung für Kinder und Hobbysportler - etwa für Reha-Kosten bei einem Unfall. Eine eigene Versicherung gibt es natürlich für die Spitzensportler."

Positives zurückgeben

Etwa 20 bis 30 Stunden pro Woche beschäftigt Perkounig im Schnitt seine Obmann-Tätigkeit. Warum er sich das alles antut? "Ich bin seit frühester Kindheit beim Verein, habe viele positive Erfahrungen im Verein und im Sport machen dürfen. Ich möchte so Positives zurückgeben. Wenn man 500 bis 800 Zuschauer bei einer Heimpartie in Ferlach hat, denkt man auch, dass man etwas bewegen kann."