Diskussion Sterbebegleitung
Werden Menschen in den Suizid gedrängt?

Hunderte Ehrenamtliche der Caritas begleiten Sterbende auf ihrem letzten Weg  | Foto: Daniel Gollner
  • Hunderte Ehrenamtliche der Caritas begleiten Sterbende auf ihrem letzten Weg
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KLAGENFURT. Ein heftiger Diskurs über die Wertigkeit des Lebens ist entflammt. Mit 1. Jänner 2022 hat der Verfassungsgerichtshof das Verbot der Beihilfe für Suizid gekippt. Laut Bundesgesetz ist ein begleiteter Suizid für Personen, die dauerhaft schwerkrank oder unheilbar erkrankt sind, ab nächstem Jahr möglich. Seit Bekanntwerden der Gesetzesänderung melden sich Institutionen wie Caritas und Diakonie de La Tour zu Wort. Beide plädieren im Zuge der Gesetzesnovelle für den Ausbau des Hospiz-Angebotes.

Ausbau Hospizversorgung

Der Rektor der Diakonie de La Tour, Hubert Stotter, zeigt sich in einer ersten Reaktion erleichtert, dass nach fast einem Jahr endlich ein Gesetzesvorschlag zur Regelung des assistierten Suizids auf dem Tisch liegt, nachdem der Verfassungsgerichtshof im Dezember des Vorjahres das absolute Verbot der Suizidbeihilfe gekippt hatte. Leider ist "die Begutachtungsfrist für so eine wichtige Materie aber sehr kurz", so Stotter. "Das Wichtigste für uns ist, dass es zu einem Vollausbau der Palliativ- und Hospizversorgung kommt. Ein flächendeckender Zugang muss unbedingt gegeben sein, wenn die Inanspruchnahme des assistierten Suizids möglich wird. Nur so kann verhindert werden, dass Menschen in den Suizid gedrängt werden. Von unserer Hospizbewegung Diakonie ist von Kärnten aus schon vor Wochen eine Petition zur öffentlichen Finanzierung von Hospizbetten in Kärnten gestartet worden. Unter hospiz-betten.at sind bislang schon über 2.400 Unterschriften gesammelt worden. „Wir brauchen stationäre Hospizangebote auch in Kärnten, das ist gerade jetzt besonders wichtig“, so Stotter.

3.600 Stunden freiwillig

135 freiwillige Hospizbegleiter sind in ganz Kärnten für schwerstkranke und sterbende Menschen aller Altersgruppen und deren Angehörige im herausfordernden Alltag, beim Abschiednehmen und in der Trauer ehrenamtlich im Einsatz. Beachtlich: 3.600 Stunden an freiwilliger Begleitung wurden 2020 geleistet. Caritasdirektor Ernst Sandriesser: „Die Menschen brauchen jemanden, der sie am Ende des Lebens begleitet und bei ihnen ist. Unsere freiwilligen Hospizbegleiter sind da, wenn es im Leben leiser wird. Sterben und Trauern beginnen nicht erst in der letzten Phase, sondern schon vorher, im kleinen Loslassen vom Leben – mit der Verabschiedung der Mobilität, mit dem Abhängigwerden von anderen Menschen.“
Zweifelsohne sind die freiwilligen Hospizbegleiter eine wichtige Stütze für viele Angehörige in Kärnten. Was nicht unerwähnt bleiben sollte: Die vielen Ehrenamtlichen zahlen die Kosten für die Ausbildung aus eigener Tasche. Bei der Caritas belaufen sich die Kosten für die Ausbildung zum Hospizbegleiter auf 350 Euro, bei der Diakonie de La Tour ebenfalls auf 350 Euro.

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