Asylwerber wieder am blauen Pranger

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Canori auf Straches Spuren: „Jeder dritte Asylwerber drogenkrank.“

 
WOCHE: Das BZÖ spricht bereits von einer verlorenen Stimme für die FPÖ.
Canori: Das ist Ausdruck der Nervosität im BZÖ.
Und falls Sie doch den Einzug in den Landtag verfehlen?
Das ist denkunmöglich. Wir gehen davon aus, dass wir den Einzug in die Regierung schaffen – das wird jeden Tag realistischer.
Die Umfragen geben Ihnen nur 5,6 Prozent.
Die FPÖ hatte immer eine geringere Bekennerquote. Wir liegen tatsächlich bei 10 Prozent.
Sie hoffen auf eine „Ernüchterung“ der Kärntner am Aschermittwoch – warum?
40 Prozent sind unentschlossen, die Hälfte davon denkt freiheitlich. Die müssen mit der tragischen Situation fertig werden, dass Jörg Haider nicht mehr gewählt werden kann und die Entscheidung zwischen Dörfler und Canori treffen.
Rechnen Sie damit, dass Claudia Haider noch fürs BZÖ ins Rennen geht?
Wenn sie sagt, sie gehe weder fürs BZÖ noch für die FPÖ ins Rennen, dann gehe ich davon aus, dass sie zu ihrem Wort steht.
Schadet es, dass Sie politisch für etwas anderes stehen als ihr Parteichef Strache?
Das ist dieselbe Arbeitsteilung wie mit Jörg Haider. Ich habe mich in vielen Punkten von ihm unterschieden. Die Wähler müssen sich entscheiden – wollen sie jahrzehntelange Funktionäre oder einen, der mit der Tugend der späten landespolitischen Geburt ausgestattet ist?
Sie werden das nationale Lager vertreten müssen.
Ich hatte 25 Jahre kein Problem, Jörg Haiders Grundsätze mitzuvertreten, obwohl sie mir in vielen Positionen auch zu extrem waren.
Strache macht Stimmung gegen Ausländer, wird der Menschenhetze beschuldigt. Können Sie da mittun?
Ich bin im Ton moderater, kann aber im Inhalt jeden einzelnen Punkt unterstreichen. Es kann nicht sein, dass gut ein Drittel aller Asylwerber in Kärnten ein Drogenproblem hat und dass wir pro Monat zwischen 10.000 und 12.000 Euro pro Kopf und Nase in die Therapie eines Asylwerbers stecken.
Das wird nicht stimmen!
So bin ich informiert worden. Wenn das stimmt, sind das echte Missstände!
War die Phase zwischen Ihrer Kandidatur und der Wahl zu kurz für einen Erfolg?
Ich bedaure es, dass es bei der Wahlentscheidung offensichtlich ein Kriterium ist, jemanden zu kennen. Berufspolitiker haben einen Vorteil. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen die Lebens- und Erfolgsgeschichte mitbeurteilen.
Sind Ihre Aufgaben als Präsident und Politiker vereinbar?
Solange man mich haben will, mache ich den Austria-Präsidenten mit Leidenschaft, wenn man will, dass ich gehe, gehe ich mit Leidenschaft. – Es ist mitunter auch anstrengend.
Sie fordern SP-Chefs Reinhart Rohrs Rücktritt – warum?
Die Abgaben, die Land und Gemeinden an die Spitäler bezahlen, versickern im Budget, die Kabeg muss sich das fehlende Geld über Kredite finanzieren. Die SPÖ ist verantwortlich für eine budgetäre Entwicklung im Spitalsbereich, die schlimmer ist als im Rest Kärntens. SPÖ- Chef Rohr muss daher seinen Hut nehmen.
Wann nehmen Sie Ihren Hut bei einer Wahlniederlage?
Ich wäre auch bereit bei einem kritischeren Ergebnis durchzustarten und ein besseres Ergebnis 2014 einzufahren.
Können Sie sich die Wahl eines SP-Politikers zum Landeshauptmann durch die FPÖ vorstellen?
Wenn die SPÖ klar Nummer eins wird und es ein Angebot à la Gabi Burgstaller gibt, dann bin ich dabei.
Uwe Sommersguter