Diskussion über schulische Nachmittagsbetreuung im Landtag

- hochgeladen von Vanessa Pichler
Wollen Eltern für ihre Kinder eine Nachmittagsbetreuung? - Die Abgeordneten sind sich wie üblich nicht einig.
Cernic, SPÖ: „Fordere ein anderes Modell der Betreuung“
L-Abg. Nicole Cernic von der SPÖ fordert ein „anderes Modell der Nachmittagsbetreuung für 10- bis 14-Jährige. Die Initiative dafür muss vom Bund ausgehen. Allerdings wird dass seitens der ÖVP ebenso blockiert wie die Ausweitung des Modells der Neuen Mittelschule“.
Schöffmann, ÖVP: „Aus schulischer Sicht ist die Betreuung nicht notwendig“
Claudia Schöffmann von der ÖVP lässt das nicht gelten. „Bei der Umfrage unter den Eltern, die eben von der roten Unterrichtsministerin Claudia Schmid gemacht wurde – das zeigt ein Misstrauen gegenüber den Lehrern – da hat sich ein Drittel der befragten Eltern gegen eine Ganztagesschule ausgesprochen“. Außerdem zeige ein Test – im speziellen geht es um die Volksschule in Metnitz, die ohne Nachmittagsbetreeung auskommt – „dass dies auch aus schulischer Sicht nicht nötig ist. Da gehen die Kinder nach Hause, und die Mutter wartet und macht mit ihnen die Hausaufgabe“. Sie selber sei mit der Nachmittags-Betreuung ihrer Tochter übrigens „hochzufrieden“.
Rossmann, FPK: „Vom modernen Bildungsland weit entfernt“
Mares Rossmann von der FPK möchte sich zuerst einmal recht herzlich für den detaillierten Bericht bei Parteichef Uwe Scheuch bedanken. „Kärnten hat auch hier Vorreiterstellung. Sie sei im Grunde bei Kollegin Cernic. „Vor allem seit dem schlechten Abschneiden der Schüler beim Pisa-Test.“ Am Land sei es noch möglich, zuhause auf die Kinder aufzupassen, „aber was machen die alleinerziehenden Väter und Mütter? Unser LH Haider und unser Schulreferent Scheuch haben das erkannt.“ Aber die Lehrergewerkschaft - „die schreit dann wieder auf. Dabei ist das Dienstzeit der Lehrer.“ Der zweite Wermuthstropfen sei die Bundes-ÖVP „die auf der Bremse steht. Wir brauchen die Nachmittagsbetreuung.
Aber wir sind weit weg von einem modernen Bildungsland weit entfernt.“ Es müsse das „Wohl der Kinder im Vordergrund stehen, und nicht das Wohl der Lehrer. Die Lehrer leisten hevorragende Arbeit, aber die, die flexibler sein müssen, fordere ich auf umzudenken.“
Wenn nun „die Grünen und die Roten nach Bayern fahren, dann können sie ja draußen erzählen, wie gut es die Kinder bei uns haben. Man mag zur Kürzung des Babygeldes stehen wie man will. Aber in Kärnten erhalten die Mütter jetzt noch immer 500 Euro pro Monat Babygeld.“
Lesjak, Grüne: „Fordere flächendeckenden Ausbau“
Ich finde den Bericht erfreulich – die Betreuungsgruppen wurden verdoppelt, 114 Prozent mehr Schüler sind in Betreuung. Aber die Schulpolitik sei „vorher brach geleben. Wir wollen in ganz Kärnten flächendeckend Nachmittagsbetreuung einführen, dafür muss man gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen.“
Scheuch. FPK: „Alle Kompetenzen sollen in einer Hand sein“
Die Schule ist in verschiedene Kompetenzen aufgeteilt – da gibt es viele Doppelgleisigkeit in der Zuständigkeit. Wir wären bereit, die Kompenzen zu bündeln und notfalls auch abzugeben. Die Verantwortung, Finanzierung und Umsetzung von neuen Plänen müssen in einer Hand sein.“
Das Kompetenzwirrwarr zeige sich „auch daran, dass wir gerne mehr Klassen der Neuen Mittelschule hätten aber wir bekommen sie nicht. So ist etwa das ganze Gailtal ohne NMS“.
E. Krug
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