Hypo-Bank: Land Kärnten ist nur mehr Kunde

Die Hypo-Bank ist nun im Eigentum des Bundes. – Damit sind Kunden-Gelder sicher, die Mitarbeiter.

Die gute Nachricht für alle Kunden der Hypo-Group-Alpe-Adria (HGAA) zuerst: Die Republik Österreich hat die Hypo-Group-Alpe-Adria übernommen; das Geld auf den Konten ist sicher. Die schlechte Nachricht: Der neue Eigentümer führt das Mitarbeiter-Abspeckprogramm ungebremst fort.
„Bis zum Jahr 2013 werden 1.300 Mitarbeiter in der Gruppe abgebaut“, so Josef Martinz, Chef der Landesholding. Weitere 1.000 Arbeitsplätze stehen zur Diskussion. Die Maßnahmen sehen den Abbau von zirka 200 Mitarbeitern in Kärnten vor. Allerdings, so ist Wirtschaftsexperte Prof. Gottfried Haber überzeugt, wird es „zu keinen großen Soforteinschnitten kommen“. Ob Franz Pinkl weiter als Vorstands-Vorsitzender der HGAA tätig sein wird, steht laut Martinz nicht fest. „Die neuen Eigentümer werden vermutlich einen neuen Vorstand haben wollen“, so Martinz.
Haber zur nahen Zukunft: „Im ersten Halbjahr 2010 wird es um die weitere Stabilisierung der Bank gehen“. Auch eine radikale Strategieänderung sei vorerst „nicht zu erwarten“. „Wie andere Banken wird jetzt auch die Hypo im Geschäft sehr vorsichtig agieren.“
Zurück zu den Wurzeln
Die Bank werde sich auf das klassische Bankengeschäft, vor allem im Inland, konzentrieren. Leasing und Projektfinanzierungen im großen Stil gehören wohl der Vergangenheit an. Haber: „Es ist auch möglich, dass Konsolidierungen im Ausland stattfinden.“ Konkret: Von verkaufsfähigen Töchtern in Südosteuropa könnte man sich schon bald trennen. Was nicht präsentabel ist, wird in den nächsten Jahren verkaufsfit gemacht. „Der Bund wird die gesunden Teile nach und nach abstoßen“, ist Haber überzeugt. „Der Staat hat wohl kein Interesse daran, auf Dauer eine Bank zu führen.“
Die Kosten der Verstaatlichung
Vorerst aber nimmt der Bund die Geschicke der einst stolzen Landesbank in die Hand – nicht ohne „die ehemaligen Eigentümer in die Pflicht zu nehmen“, wie es Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll formulierte.
Haupteigentümer BayernLB erhält einen Euro und muss 825 Millionen dafür zahlen, dass er die HGAA los ist.
Die Grazer Wechselseitige Versicherung (Grawe) muss 30 Millionen Euro zuschießen – mehr hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) nicht zugelassen.
450 Millionen Euro kommen als Soforthilfe vom Bund, Einzahler sind die systemrelevanten Banken Österreichs.
Das Land Kärnten muss bis 30. Juni 2010 eine Summe von 200 Millionen Euro einbringen. 50 Millionen Euro davon kommen aus in der Hypo geparktem Kapital; sie werden in Eigenmittel der Bank umgewandelt. 105 Millionen Euro stammen aus den Haftungsprovisionen bis zum Jahr 2017. – Auch wenn die Hypo nun dem Staat Österreich gehört, für die Kredite haftet weiter das Land Kärnten, dafür erhält es vom Bund Provisionen und diese setzt es ein.
Woher die noch verbleibenden 45 Millionen kommen werden, ist indes noch nicht klar, „die Landesholding wird Partizipationskapital in die Hand nehmen und für die Zwischenfinanzierung sorgen“, kündigt LH Gerhard Dörfler an.
Die Liquidität der Bank
Damit die Hypo weiterarbeiten kann, lässt die BayernLB 3,075 Milliarden Euro in der Bank. Die Grawe muss für diesen Zweck 100 Millionen Euro bereitstellen. Außerdem hat sich das Land Kärnten dazu verpflichtet, die Geschäftskonten bei der Hypo zu belassen und damit Geschäftskunde zu sein – daraus ergeben sich 227 Millionen Euro. Für LH Dörfler ist der Hypo-Deal für Kärnten nach wie vor ein gutes Geschäft: „Wir haben 631 Mio. Euro Gewinn gemacht.“
Krug/Leitner

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