Sommer-Interview
„Mit St. Jakob kann sich Kärnten rühmen“

Im Corona-Sommer genießt Olga Voglauer die Zeit mit ihren Kindern zu Hause auf dem Biohof in Ludmannsdorf. | Foto: Die Grünen Kärnten
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  • Im Corona-Sommer genießt Olga Voglauer die Zeit mit ihren Kindern zu Hause auf dem Biohof in Ludmannsdorf.
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Olga Voglauer, Nationalsratsabgeordnete und Landessprecherin der Grünen, im Sommer-Interview der WOCHE Kärnten: Wo erdet sie sich? Wie ist der Trend zu regionalen Produkten zu prolongieren? Wie bereiten sich die Grünen auf die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen 2021 vor? Und wo fehlt ihr das Wort „Koroška“?

WOCHE: Wo verbringen Sie im Corona-Sommer Ihren Urlaub?
OLGA VOGLAUER:
In Kärnten. Ich kann nun die Zeit nutzen, um mich zu Hause am Biohof zu erden und die Familie daheim zu unterstützen – mittlerweile aber nur mehr als Hilfskraft. Die Zeit im Freien, in der Natur und bei den Tieren gibt Kraft.

In Zeiten der Pandemie gewinnen regionale Produkte an Stellenwert. Sie sind Landwirtin: Was muss geschehen, um diesen Trend beizubehalten?
Wir sind seit elf Jahren in der Direktvermarktung tätig. So einen Zuspruch haben wir vorher nicht erlebt. Die Erkenntnis in der Pandemie ist, wie wertschätzend der Konsument mit einem regional guten und gesunden Produkt umgeht. Jetzt sind die Betriebe gefordert, gut weiter zu erzählen. Zu erzählen, was es bei ihnen gibt, wo und wie produziert wird.

Selbstbedienungshütten von Direktvermarktern erleben einen Boom, sind aber zugleich umstritten.
Seit es die Selbstbedienungshütten, die rund um die Uhr offen haben, gibt, hat die Direktvermarktung an Wert gewonnen. Der Kunde weiß, dass er direkt bei bäuerlichen Betrieben einkauft. Convenience-Produkte, die nichts mit bäuerlicher Direktvermarktung zu tun haben, gehören aber aus den Selbstbedienungshütten verbannt.

2021 sind in Kärnten Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen. Wie werden die Grünen in Zeiten des Corona-Virus mit Abstand wahlkämpfen?
Corona ist eine Chance, mit inhaltlicher Arbeit zu punkten. Wir haben in vielen Gemeinden, in denen wir im Gemeinderat sind, den Vorsitz im Kontrollausschuss. Neben der Kontrolle, was mit öffentlichem Geld passiert, ist es uns wichtig, die lokale und gemeindeübergreifende Infrastruktur hoch zu halten.

In wie vielen der 132 Kärntner Gemeinden werden die Grünen antreten? 2015 waren es knapp vierzig.
Wir streben an, wieder in vierzig Gemeinden zu kandidieren. Überall, wo es geht, wollen wir natürlich einen Bürgermeister-Kandidaten stellen.

Werden Sie in Ihrer Heimat-Gemeinde Ludmannsdorf als Bürgermeister-Kandidatin ins Rennen gehen?
Nein, das Nationalratsmandat und die Funktion als Landessprecherin füllen den Tag schön aus. Deshalb habe ich mich aus der Gemeindepolitik zurückgezogen, unterstütze aber die lokale Einheitsliste, mit der die Grünen kooperieren.

Olga Voglauer steht seit Juni 2019 den Grünen als Landessprecherin vor und zog am 23. Oktober 2019 als Abgeordnete in den Nationalrat ein. | Foto: Die Grünen Kärnten
  • Olga Voglauer steht seit Juni 2019 den Grünen als Landessprecherin vor und zog am 23. Oktober 2019 als Abgeordnete in den Nationalrat ein.
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In Klagenfurt ist die Kandidatur von Stadtrat Frank Frey fixiert. Hier sind die Grünen in einer Dreierkoalition mit SPÖ und ÖVP. Befürchten Sie ein ähnliches Schicksal wie bei der Landtagswahl 2018, als die Grünen in der gleichen Konstellation aus dem Landtag geflogen sind?
Wir merken, dass der Zuspruch in Klagenfurt sehr groß ist. Wie auch in anderen Landeshauptstädten haben wir ein sehr großes Potential. Frank Frey hat etwa im öffentlichen Verkehr, der für uns ein Herzensthema ist, gezeigt, dass er sehr gut verhandeln kann. Ein „grüner“ Erfolg ist zum Beispiel, dass es ab September zwei Buslinien in Klagenfurt gibt, die im Zehn-Minuten-Takt die Universität und den Lakeside Park anfahren.

Also haben Sie keine Angst davor, dass die Grünen in Klagenfurt als Junior-Koalitionspartner im Schatten der Bürgermeister-Partei SPÖ verblassen könnten?
Nein, in Wahlen geht man nicht mit Angst, sondern mit Zuversicht – und einem guten Programm.

Die Kärntner Volksabstimmung jährt sich am 10. Oktober zum 100. Mal. Sie gehören der slowenischen Volksgruppe an. Waren Sie in jungen Jahren Anfeindungen ausgesetzt?
In meiner Jugend war es tatsächlich noch so, dass man angefeindet worden ist. Mir wurde öfter gesagt, ich hätte hier in Kärnten nichts verloren, ich soll auf die Südseite der Karawanken auswandern. Das ist mir in den vergangenen zwanzig Jahren nicht mehr passiert, die Stimmung hat sich gedreht. Ein positives Beispiel ist die Gemeinde St. Jakob im Rosental: Nach jahrelangen kontroversen Diskussionen einigte sich der Gemeinderat darauf, dass die Tafeln aller Ortschaften in der Gemeinde zweisprachige Aufschriften bekommen. Mit diesem Beispiel kann sich Kärnten rühmen.

Die mobile Ausstellung „CarinthiJa 2020“ ist das Herzstück der historischen Aufarbeitung durch das offizielle Kärnten. Sind die Volksgruppe und deren Geschichte darin so repräsentiert, dass es der Volksgruppe gerecht wird?
Historisch betrachtet ist die Abstimmung so ausgegangen, weil sich die slowenischsprachigen Kärntner zu Kärnten und zu Österreich bekannt haben. Deshalb würde es mich erfreuen, wenn ich im Südkärntner Raum durch die Städte fahre und die schönen Plakate zu „CarinthiJa 2020“ sehe, dass in der Sichtbarmachung „Kärnten“ mit „Koroška“ konnotieren würde.

Im Corona-Sommer genießt Olga Voglauer die Zeit mit ihren Kindern zu Hause auf dem Biohof in Ludmannsdorf. | Foto: Die Grünen Kärnten
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