FPÖ eröffnet Wahlkampf
"Wir wollen den Landeshauptmann stellen"
Wahlkampfauftakt der Kärntner Freiheitlichen am Montag in Klagenfurt. Anspruch auf Landeshauptmann wurde gestellt, bekannte Wahlkampfthemen präsentiert.
KLAGENFURT. Inmitten des Schneechaos luden die Kärntner Freiheitlichen am Montag zum Wahlkampfauftakt ins Seepark Hotel nach Klagenfurt. "Hinter den Wolken befindet sich ein blauer Himmel", äußerte Kärntens FPÖ-Chef Erwin Angerer Hoffnung auf einen Wetterwechsel. Der dürfte sich so bald jedoch nicht einstellen. Glaubt man Wahlumfragen, dürfte es mit einer zeitnahen blauen Regierungsbeteiligung in Kärnten ebenso schwer werden. Die SPÖ liegt bei Umfragen voran, eine Koalition der Sozialdemokraten mit den Kärntner Freiheitlichen erscheint unwahrscheinlich.
"Landeshauptmann stellen"
Angerer zeigte sich dennoch optimistisch: "Unser Anspruch ist es, in Kärnten den Landeshauptmann zu stellen", formulierte der Mühldorfer Bürgermeister das Wahlziel. "Es hat in Kärnten schon freiheitliche Landeshauptmänner gegeben, deshalb muss das unser Ziel sein." Ebenso sagte Angerer jedoch: "Man muss die Kirche im Dorf lassen." Eine Regierungsbeteiligung wolle man nicht "an Positionen festmachen". Mit Blick auf Umfragen sagte er: „Wir sind auf einem guten Weg. Wenn es so weiter geht, liegen wir zwischen 20 und 25 Prozent." Ein gutes Ergebnis sei "Voraussetzung mit Blick auf die Regierungsverhandlungen“. Als Regierungspartner ausschließen will Angerer - bis auf die Grünen ("das wird schwierig") - niemanden.
Regierung ohne SPÖ?
Im Hintergrund hofft man seitens der Freiheitlichen wohl auch auf eine Regierungskonstellation, ohne die Kaiser-SPÖ. Angerer: "Die SPÖ muss natürlich damit rechnen, dass sie nicht mehr in der Regierung ist."
Wahlkampfthemen
Das präsentierte Wahlkampfprogramm der Freiheitlichen stützt sich im Wesentlichen auf die Bereiche Gesundheit, leistbares Leben und Sicherheit. "Ein Ärztenotstand entsteht nicht von heute auf morgen", übt Angerer Kritik an der Landesregierung. Ebenso will man die potentiellen Wählerinnen und Wähler daran erinnern, "dass Landeshauptmann Peter Kaiser im Rahmen der Pandemie eine unrühmliche Rolle gespielt hat", führte der FPÖ-Landeparteiobmann aus. An der bereits im Kärntner Landtag eingebrachten Forderung "Asylstopp jetzt" hält die FPÖ weiterhin fest. Ebenso eine bekannte FPÖ-Forderung: Jeder Lehrling soll eine Lehrabschlussprämie bekommen. Windkraft gehöre laut Angerer nicht nach Kärnten, sondern etwa ins Burgenland. Hier kann sich der Nationalratsabgeordnete Kärntner Beteiligungen vorstellen. Man freue sich jedenfalls auf "einen harten Wahlkampf. Den werden wir machen."
Zweitstärkste Kraft 2018
Bei den Landtagswahlen 2018 erreichten die Freiheitlichen 23 Prozent und waren damit hinter der SPÖ zweitstärkste politische Kraft. Aufgrund der Aufhebung des Proporzes kam man jedoch nicht in die Regierung, sondern musste - zum Missfallen der Freiheitlichen - mit der Opposition Vorlieb nehmen. "Wenn es nach uns geht, würde es heute den Proporz noch geben", unterstrich Angerer.
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