Experten diskutieren über den „Lebensraum Energie“
Wie gestaltet eine nachhaltige Raumplanung unsere Energiezukunft? Dieser Frage ging Energiereferentin Dr.in Beate Prettner am 17. Oktober beim Fachkolloquium Energie|Raumplanung im Casineum Velden nach. Rund 220 Gäste verfolgten die hochkarätigen Vorträge und Diskussionen namhafter ExpertInnen mit großem Interesse.
„Die Art und der Umfang von Energieversorgung und -verbrauch hängen davon ab, wie wir unser modernes Leben und unseren Lebensraum gestalten: Die Lebensform eines Singles ist wesentlich energieintensiver als die einer Großfamilie, ein Heimarbeitsplatz ressourcenschonender als eine Pendlerlösung, die Nutzung der heimischen Erholungsräume umweltverträglicher als ein Urlaub auf den Seychellen“, so Dr.-Ing. Albrecht Reuter, wissenschaftliche Leiter der Fachkolloquien von Kärnten voller Energie. Wie die Gestaltung unserer Lebensräume das Energiesystem beeinflusst, daruber referierten am 17. Oktober im Rahmen des Kolloquiums Energie|Raumplanung funf ExpertInnen im Bereich dieses brisanten Themas.
Post-fossile Zukunft
Nach einleitenden Worten von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hermann Egger, Sprecher des Vorstandes der KELAG, präsentierte Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Tietz von der Universität Dortmund eine Studie zur Einbindung regenerativer Energien in regionale Energiekonzepte in Deutschland. Auf die Instrumente fur eine zukunftsfähige Gemeindeentwicklung sowie die Aufgaben der örtlichen Raumplanung auf dem Weg in eine post-fossile Zukunft fokussierte sich Mag.a Dr.in Tatjana Fischer von der Universität fur Bodenkultur Wien. Die daran anknupfenden Erfahrungen und Beispiele teilte Dipl.-Ing. Helmut Strasser
vom Salzburger Institut fur Raumordnung und Wohnen in seinem Beitrag „Vom räumlichen Entwicklungskonzept zur energieeffizienten Siedlung“.
Landesweites Raumkonzept
Die Alpenkonvention als „ungehobenen Schatz“ mit enormem Potential fur die nachhaltige Entwicklung und klimaschonende Energiezukunft von Kärnten präsentierte Dipl.-Ing. Robert Unglaub vom Buro ARCHI NOAH. Dipl.-Ing. Peter Fercher vom Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 3 Kompetenzzentrum fur Landesentwicklung und Gemeinden, gewährte schließlich spannende Einblicke
in die Hintergrunde und Herausforderungen der Raumordnung in Kärnten. Die renommierten Referenten und rund 220 Teilnehmer waren sich einig, dass ein landesweites Raumkonzept dringend erforderlich ist, um die mit der Energiewende verknupften Ziele auch in der vorgegebenen Frist umsetzen zu können.
Umdenken gefordert
Landesrätin Dr.in Beate Prettner nahm die offene, teils auch kontroversielle Diskussion sehr positiv auf und sicherte ihr Engagement in dieser Richtung zu. Prettner: „Fur eine flächendeckende und weitgehend emmissionsfreie Energieversorgung bedarf es eines tiefgreifenden Umdenkens aller an Raum-, Regionalund Stadtentwicklung beteiligten Akteure sowie einer aktiven Burgerbeteiligung. Gestalten wir gemeinsam einen Lebensraum voller erneuerbarer Energie!“
Alle Fachvorträge stehen unter http://www.energie.ktn.gv.at/kolloquien/raumgestaltung zum Download bereit.
Alle Fotos finden Sie unter: http://www.energie.ktn.gv.at/fotogalerie
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