Für die "Zwerge" im Netz geshoppt
Mit ihrem Secondhand-Onlineshop "Zwergenstadt" startet junges Paar von Köttmannsdorf aus durch - und hilft auch notleidenden Familien.
KÖTTMANNSDORF (vp). Die meisten Eltern kennen das: Kaum ist das nette T-Shirt, die süße Hose oder der praktische Body fürs Kind gekauft, ist er schon wieder zu klein. Irgendwann türmen sich die nicht mehr passenden Kinder-Kleidungsstücke daheim. Noch dazu hat man wahrscheinlich ein kleines Vermögen ausgegeben.
Idee: Secondhand-Onlineshop
Christin Saffran und Michael Valentin kennen das auch nur zu gut. Dies und der Umstand, dass es im Raum Klagenfurt so etwas noch nicht gab, führten zur Gründung von "Zwergenstadt" im Jänner 2013. Mittlerweile führt ihr Secondhand-Onlineshop weit über 1.000 Artikel - vom Autositz über Shirts bis hin zum "Zutzi". Sie betreiben ihn im Nebenerwerb.
500 Euro reichten kaum
"Ich habe damals bei meinem Sohn Rene - er ist dreieinhalb Jahre alt - mit den 500 Euro Babygeld kaum die Erstgarnitur zusammengebracht", sagt Saffran. Mit ihrem Secondhand-Onlineshop gehen die beiden in eine andere Richtung, so Valentin: "Unser Auftrag ist: Wir geben nicht viel, verlangen aber auch nicht viel. Um die Preise gering zu halten, haben wir auch keine Geschäftsfläche."
Preisschild oft noch dran
Bei "Zwergenstadt" melden sich Leute, die Kindersachen "loswerden" wollen. Saffran und Valentin fahren hin, schauen sich die Qualität der Ware an und bieten einen Paketpreis. "Oft ist sogar noch das Preisschild dran, nicht selten ist teures Markengewand dabei", so Valentin. Manchmal suchen sie auch gezielt bei Flohmärkten oder Versteigerungs-Portalen.
Dann wird daheim alles gereinigt, katalogisiert und fotografiert. Saffran: "Entweder kommt das dann in den Onlineshop oder es ist schon weg, weil wir für bestimmte Dinge Wartelisten haben."
"Man muss auf andere schauen"
Im Raum Klagenfurt und Villach stellt das Paar gratis zu, sonst wird die Bestellung mit der Post verschickt. "Als Versand-Karton nehmen wir alles, was wir finden. Auch dieser Preis wird an den Kunden weitergegeben - es kostet nichts", schmunzelt Valentin, der eine Philosophie hat. "Man muss auf andere schauen. Auch wir freuen uns, wenn wir ein Schnäppchen ergattern." Und Saffran ergänzt: "Auch so wächst unser Geschäft stetig. Was bringt es, wenn wir es aufpumpen und es wächst uns über den Kopf?"
Eigenes Hilfsprojekt
"Zwergenstadt" hat auch ein eigenes Hilfsprojekt laufen. Es nennt sich "SOSpenden" und dabei werden in Not geratene österreichische Familien unterstützt. Valentin: "Es ist angelehnt an den ,aufgeschobenen Kaffee', der in Wien gang und gäbe ist. Im Lokal einen Kaffee bestellen, einen zweiten zahlen und diesen bekommt dann ein Bedürftiger." Bei "SOSpenden" können Leute also Kinder-Artikel spenden, die gesondert gelagert werden.
Zur Sache: Zwergenstadt
Den Secondhand-Onlineshop für baby und Kind findet man auf Facebook und unter www.zwergenstadt.at
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