Praxisbezogener Unterricht
HTL Mössingerstraße und Kärnten Netz kooperieren

Schüler der 5AHET-Klasse der HTL Mössingerstraße mit Bildungsdirektorin Isabella Penz, KNG-Kärnten Netz GmbH Geschäftsführer Michael Marketz, HTL-Direktor Hubert Lutnik und Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der KELAG | Foto: RegionalMedien Kärnten
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  • Schüler der 5AHET-Klasse der HTL Mössingerstraße mit Bildungsdirektorin Isabella Penz, KNG-Kärnten Netz GmbH Geschäftsführer Michael Marketz, HTL-Direktor Hubert Lutnik und Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der KELAG
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Die HTL Mössingerstraße und die KNG-Kärnten Netz GmbH setzen 2023 eine neue Kooperation um. Der Unterricht an der HTL Mössingerstraße wird dazu praxisnahe in der Schaltstraße der Kärnten Netz stattfinden.

Die HTL Mössingerstraße ist generell bemüht, eng mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten, um eine innovative und praxisbezogene Ausbildung anbieten zu können. Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Mitbenutzung der Schaltstraße der Kärnten Netz für den Laborunterricht. „Der reguläre Unterricht der Schülerinnen und Schüler der HTL findet im fachspezifischen Unterrichtsgegenstand „Labor Energiesysteme“ vor Ort in der Schaltstraße statt“, erläutert Abteilungsvorstand Andreas Vidoni. Die Schüler kommen nun einmal im Monat in Form eines drei- bzw. vierstündigen Unterrichtsblocks in den Genuss der praxisorientierten Ausbildung. Ausgebildet wird an Schaltgeräten, die im Stromnetz eingebaut sind. Diese unterteilen sich in fünf verschiedene Stationen innerhalb der Schaltstraße. Die zukünftigen Elektrotechniker bekommen so einen Einblick in die Praxis der Energieversorgung. Darüber hinaus können sie die Sicherheitsregeln in der Mittelspannungstechnik anwenden und ausprobieren, Schaltgeräte schalten und die Schutztechnik kennenlernen. Abteilungsvorstand Andreas Vidoni ist begeistert: „Mit diesem Labor bietet sich unseren Schülerinnen und Schülern der Fachrichtung für Elektrotechnik die Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln, mit einem zukünftigen Arbeitgeber in Kontakt zu treten und die Energietechnik mit allen Sinnen zu begreifen.“

Ausbildungsstätte Schaltstraße

Die Kärnten Netz hat ihre Schaltstraße in der Kirchengasse in Klagenfurt eingerichtet und gemeinsam mit der HTL Mössingerstraße weiterentwickelt und adaptiert. „Unsere Schaltstraße ist eine Ausbildungsstätte, in der wir unsere Schaltberechtigten ausbilden. Hier sind alle gängigen Schalterarten montiert, die in unserem Netz eingebaut sind“, erklärt Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz. Schaltberechtigte sind speziell ausgebildete Techniker, die im 20-kV-Netz und im 110-kV-Netz der Kärnten Netz Schalthandlungen durchführen dürfen. „Jede schaltberechtigte Monteurin, jeder schaltberichtige Monteur muss in der Lage sein, jederzeit jede Schaltung durchzuführen, auch bei Sturm, Schneefall und Kälte sowie in Störfällen, also unter oft schwierigen Arbeitsbedingungen“, erläutert Marketz. „Wir müssen bedenken, dass wir mit 20.000 Volt und mit 110.000 Volt umgehen, da muss jeder Handgriff sitzen, ein Fehler hätte sofort tödliche Folgen. Deswegen ist uns die Aus- und Fortbildung der Schaltberechtigten ein sehr großes Anliegen.“ In der Kärnten Netz und in der Kelag gibt es rund 200 Schaltberechtigte, welche die rund 21.000 Schalter bedienen dürfen, die im Netz verbaut sind. „Die etwa 30.000 Schalthandlungen pro Jahr dürfen nur in engster Abstimmung mit den Technikern in der Netzleitstelle durchgeführt werden“, betont Marketz. „Deswegen ist die Schaltstraße fiktiv in unser Netzleitsystem eingebunden, um eine wirklich praxisnahe Aus- und Fortbildung zu gewährleisten. Besonders wichtig ist dabei die Kommunikation zwischen dem Schaltenden und den Technikern in unserer Netzleitstelle.“ Die Schaltstraße ist ein wichtiger Teil der Ausbildung und der Fortbildung der Schaltberechtigten. "Neue Arbeitskräfte und Nachwuchs für unser Unternehmen sind laufend gefragt und werden auch in Zukunft einen wichtigen Stellenwert haben. Wir haben bereits aktuell rund 350 bis 400 Personen aus der eigenen Lehrlingsschule in St. Veit. Bei der HTL ist es immer eine Frage, wieviele Schüler eine Weiterbildung mit Studium anstreben oder direkt in die Arbeitswelt wechseln", so Kelag Vorstands-Sprecher Manfred Freitag. Hans-Jürgen Wernegger von Kärnten Netz erläutert dazu: "Wenn die Schüler frisch von der Schule kommen, benötigt es der entsprechenden Praxis bevor sie in den laufenden Betrieb integriert werden können. Angenommen die Schüler würden von uns übernommen, dann dauert es noch einige Jahre bis sie in das Schulungsprogramm für die Schaltberechtigung aufgenommen werden. Danach dauert die Ausbildung noch rund ein Jahr und dann dürften sie die Prüfung für Schaltberechtigung ablegen und anschließend selbstständig schalten."

Vorbildhafte Zusammenarbeit

Schon seit einigen Jahren nutzen auch andere Unternehmen die Schaltstraße der Kärnten Netz für die Ausbildung und Weiterbildung ihrer Schaltberechtigten. „Wir haben erkannt, dass nicht nur wir gut ausgebildete Schaltberechtigte brauchen, sondern auch Industrie- und Gewerbebetriebe, die für ihre Produktionen eigene 20-kV-Anlagen betreiben“, erläutert Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag. Pro Jahr werden etwa 100 Techniker anderer Unternehmen auf der Schaltstraße ausgebildet. „Als nächsten Schritt ist es uns nun gelungen, die HTL Mössingerstraße als Kooperationspartner zu gewinnen. Das freut uns sehr, weil die Schülerinnen und Schüler einer HTL für uns potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Es ist sehr positiv, wenn sie praxisnahe ausgebildet werden und Einblicke in unser Unternehmen bekommen", betont Freitag. Die gute Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen hebt auch Isabella Penz, Bildungsdirektorin für Kärnten, hervor. Sie bezeichnet die Kooperation zwischen der HTL Mössingerstraße und der Kärnten Netz als vorbildhaft und unbezahlbar: „Die Benützung der Schaltstraße der Kärnten Netz im Unterrichtsfach ‚Labor Energiesysteme‘ zeigt, wie vielfältig, praxisorientiert und spannend der Unterricht an Kärntens Schulen sein kann. Diese Kooperation beinhaltet nicht nur das praktische Erlernen von theoretischem Wissen der Schülerinnen und Schüler, sondern umfasst auch ein gesellschaftspolitisches Thema, weil an Kärntens Schulen die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden", so die Bildungsdirektorin. Auch seitens der HTL Mössingerstraße ist die Kooperation ein wahrer Glücksgriff. „Die HTL Mössingerstraße könnte einen so gut ausgestatteten Laborraum aus eigenen Mitteln nicht finanzieren. Daher ist dieses einzigartige Projekt eine große Bereicherung für die elektrotechnische Ausbildung. Die Mitbenutzung der Schaltstraße der Kärnten Netz ist ein weiteres Beispiel für die Kooperationen der HTL Mössingerstraße mit regionalen Unternehmen“, erklärt Direktor Hubert Lutnik. Die beiden Kooperationspartner arbeiten auch in anderen Bereichen, wie z.B. beim Messlabor, das von den Schülern der HTL mitbenutzt wird, zusammen.

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