Präsidiales Jubiläum
Am 16. Mai wird Franz Pacher 60 Jahre. Zu seinem Geburtstag liest er der Landespolitik die Leviten.
Womit macht man WK-Präsident Franz Pacher zum Geburtstag eine Freude? „Mit schönen Torten“, schmunzelt er. Genau darauf freut er sich, wenn am 16. Mai seine ganze Familie zusammenkommt. Erinnerungen an den 60er seines Vaters werden wach. Pachers drei Kinder – damals im Volksschulalter – hielten die Gäste an der Einfahrt auf und kassierten Maut. „Das war ein schöner Tag für sie, weil sie Geld zusammenbekamen.“
Gegenteilig beurteilt er die Situation Kärntens: „Wir sind ein kleines Land und haben in den letzten Jahren gelebt wie ein großes“, ruft Pacher zu neuer Bescheidenheit auf. Auch ein neues Kärnten-Bewusstsein sei vonnöten. „Wenn man in schwierigen Situationen das Richtige macht, kommt es zu völlig neuen Energien“, spricht er aus Erfahrung in vielen Betrieben – eine Energie, die er auch in Kärnten bereits spürt, „aber nicht in der Politik“.
Selbst steht er „absolut hinter ÖVP-Chef Josef Martinz“ – es sei nicht die Zeit, sich mit dem Austausch von Köpfen zu beschäftigen. Das Gegenteil müsse der Fall sein: „An dem Schlamassel sind alle vier Kärntner Parteien beteiligt“, urteilt er. Jetzt müsse man zusammenarbeiten. „Ich verstehe nicht, warum die Koalition nicht die SPÖ mit ins Boot holt“, kritisiert Pacher. „Jeder soll dann in seinem Ressort schauen, wie er die Dinge wieder in Ordnung bringt.“
„Schlechteres Kärnten-Rating“
Zu wenig ambitioniert gehe man an den Schuldenabbau heran. „Den Großteil der 52 Millionen Euro, die gehoben wurden, wird man für die höheren Zinsen benötigen.“ Da ist sich Pacher nämlich sicher: „Kärntens Rating wird schlechter werden, die Zinsen steigen.“ – Die Kosten für die Abwertung beziffert er mit „mindestens 30 bis 40 Millionen Euro im Jahr“.
Notwendig sei, dass die unumgänglichen Sparmaßnahmen „in aller Breite auf den Tisch kommen“. – „Wenn ich den Braten rieche und der andere rückt noch immer nicht damit heraus, schafft das Misstrauen“, ist Pacher überzeugt. „In Kärnten wird zu wenig mit den Menschen gesprochen.“
Selbst will er aber genau das – nach seinem Wiegenfest – tun. „Ich möchte Mentor sein, Menschen meine Lebenserfahrung weitergeben.“ Die wichtigste Botschaft: „Nie das Vertrauen in die Menschen verlieren – es werden immer talentierte Menschen heranwachsen.“
USO/GEL
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