Steigende Stromkosten am Markt
"Wir hatten mit Umstellung auf Gasherde großes Glück"
Starke Strompreiserhöhungen sorgen am Benediktinermarkt für steigende Preise, Trinkgelder werden weniger.
KLAGENFURT. Die Teuerungswelle in der Energie macht auch vor dem Klagenfurter Benediktinermarkt nicht halt. "Ab 1. Juni haben wir, wie die meisten anderen am Markt auch, einen neuen Stromtarif, mit dem knapp dreifachen Preis", sagt Michael Stultschnig, Chef des Marktwirts.
Steigende Kosten
Das ist auch der Grund, warum die Preise der Marktgastronomen wieder steigen. "Für jeden Euro, den ich mehr an Kosten habe, muss ich 3,50 Euro mehr Umsatz machen, damit ich nicht draufzahle", sagt er. Er steckt sich also keineswegs etwas in die Tasche durch die Anhebungen, wie manche Gäste das oft befürchten. Auch der neue Kollektivvertrag für die Gastronomie spielt in der Preisfindung eine Rolle.
Glückliche Entscheidung
Durch den Umbau im letzten Jahr hat das Lokal sämtliche Herde auf Gas umgestellt. "Wir arbeiten wie viele Gastronomieküchen inzwischen ausschließlich mit Gasherden, das ist einfacher und macht auch zum Kochen mehr Spaß", sagt Stultschnig. Was bei der Entscheidung nicht im Vordergrund stand, waren die Energiekosten. Dabei hatte er jedoch großes Glück: "Die Stromkosten sind in den letzten Monaten so enorm gestiegen, dass wir trotz der hohen Gaspreise noch günstiger aussteigen", freut sich der Gastronom. Der Gaspreis wurde zwar auch gerade wieder angehoben, er hat sich circa verdoppelt, die Steigerung bleibt damit aber unter der Steigerung der Stromkosten.
Trinkgelder gehen zurück
Ganz allgemein macht sich am Markt die Inflation bei den Kunden nur versteckt bemerkbar. "Was das Konsumieren angeht, merken wir keinen großen Unterschied durch die Teuerung", so der Marktwirt-Chef. Allerdings mache sich das schmalere Börserl der Gäste bei den Trinkgeldern sehr stark bemerkbar, diese seien stark zurückgegangen.
Erhöhungen vorhergesehen
Auch an der Konditorei Fahrnberger geht die Erhöhung nicht spurlos vorbei. "Natürlich merken wir die Strompreiserhöhung schmerzlich, können aber unsere Preise für die Kunden halten", sagt Paul Fahrnberger. Das liegt hauptsächlich daran, dass diese Erhöhungen erwartet wurden und schon frühzeitig mit Preiserhöhungen dagegen angesteuert wurde. Dadurch spare man sich jetzt die Erhöhung.
Qualität als Sicherheit
"Wenn man qualitativ hochwertige Produkte herstellt, sind die Kunden aber auch bereit, so eine Erhöhung zu bezahlen", ist Fahrnberger froh. Das zeigt sich auch beim Einkaufsverhalten der Kunden, die trotz Preiserhöhungen und hoher Inflation in die Konditorei kommen. "Wir haben keine merkbaren Kundeneinbußen zu beklagen", freut sich der Konditoreiinhaber.
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